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Internationale Pressestimmen zum Griechenland-Referendum

07. Juli 2015, 10:40 Uhr

Internationale Zeitungen kommentieren in ihren Dienstag-Ausgaben das griechische Referendum zu den Spar- und Reformvorgaben der Geldgeber.

"El Mundo" (Madrid):

"Die Situation ist extrem komplex und zeigt die Notwendigkeit einer Revision der Funktionsregeln des Euros auf. Die schüchternen und langsamen Schritte, die die Eurozone in den vergangenen fünf Jahren gemacht hat, sind nicht mehr ausreichend. Die Einheitswährung muss zum Wohle aller neu erfunden werden. Die Währungseinheit kann nur dann weiter vorwärtskommen, wenn Reformen verabschiedet werden, die es möglich machen, Wachstum und Sparpolitik, Strenge und Solidarität in Einklang zu bringen. Das erfordert kühne Maßnahmen, wie die Vergemeinschaftung der Schulden und eine Revision der Rolle der EZB."

"Guardian" (London):

"Dies ist ein Moment, der sowohl klares Denken als auch zügiges Handeln erfordert von den führenden Köpfen Europas, also Eigenschaften, die nicht oft zu sehen sind in einer Union, die geprägt ist von Vieldeutigkeit, Komplexität und Verzögerung. Das sind notwendige Schmiermittel im Alltags-Europa, einem Kollektiv, das stets mit Widersprüchen und Verschiedenheit leben muss. Aber Europa nach Griechenland ist nicht das Alltags-Europa. Es ist eine Union, die gefährlich nah vor einer Katastrophe steht, die zwar nicht das Ende bedeuten würde, aber wirklich großen Schaden hinterlassen könnte. Einfach gesagt, diese führenden Köpfe, allen voran Angela Merkel, müssen entscheiden, ob sie Griechenland drin behalten oder ob sie dieses glücklose Land weggleiten lassen."

"Le Parisien" (Paris):

"Das Referendum in Griechenland war mit schlechter Begründung, übereilt und in einem verabscheuungswürdigen politischen Klima organisiert worden. Doch dieses von Regierungschef Alexis Tsipras durchgesetzte Votum könnte sich als nützlicher erweisen, als erwartet. Die Schockwelle, die das massive Nein der Griechen hervorgerufen hat, könnte in der Tat helfen, eine Grundsatzdebatte über die wirtschaftliche Doktrin der EU zu eröffnen. Sparpolitik und eine gesunde Haushaltspolitik erscheinen nicht mehr notwendigerweise als unwiderrufbare Dogmen. Mit ihrem 'Ochi' (Nein) haben die Griechen, ohne es zu wollen, frischen Wind in die politische Debatte auf dem Alten Kontinent gebracht."

"Neue Zürcher Zeitung" (Zürich):

"Die Kanzlerin muss endlich darauf dringen, dass die EZB die Nothilfe für die hellenischen Geldinstitute einstellt, da spätestens seit dem Referendum jede Rechtfertigung hierfür fehlt. Zum ersten Mal in der Eurokrise hat Merkel tatsächlich keine wirkliche Alternative. Aber nichts hasst Merkel mehr, als auf einen einzigen Lösungsansatz festgelegt zu werden."

"Jyllands-Posten" (Aarhus):

"Man muss den Griechen lassen, dass sie nicht ängstlich sind. Nach einer Woche mit Bankschließungen und einer Gesellschaft, in der immer mehr Transaktionen auf Bargeld basieren, was einen Vorgeschmack auf die möglichen Konsequenzen (des Referendums) gibt, haben fast zwei Drittel der griechischen Wähler "Nein" dazu gestimmt, den wirtschaftlich-politischen Schlingerkurs fortzusetzen, der in den letzten fünf Jahren gegolten hat. Von den zwei Übeln, zwischen denen bei der Volksabstimmung wirklich entschieden werden konnte, haben die Griechen die unsicherste Zukunft gewählt."

"Hospodarske noviny" (Prag):

"Es bleibt nichts anderes, als hart gegenüber Tsipras zu bleiben, der sich heuchlerisch hinter dem 'stolzen Willen des griechischen Volkes' versteckt. Man muss ihm klarmachen, dass Griechenland den Euro verlieren könnte. Die folgende Rückkehr zur Drachme würde wahrscheinlich zu einer Hyperinflation, allgemeinem Chaos und dem wirtschaftlichen Niedergang führen. Man muss Tsipras sagen, dass er die Bedingungen der Geldgeber annehmen muss, wenn er sein Volk nicht stolz in den Selbstmord führen will. (...) Denn das Schlagwort "jedem nach seinen Bedürfnissen" hat keinen Platz in der demokratischen Welt. Es ist ein Schlagwort des Kommunismus. Eine Demokratie nach Art von Syriza heißt in Wirklichkeit, die Demokratie zu Grabe zu tragen."

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