Berlusconi lockt mit Regierungsämtern
ROM. Italiens Premier Silvio Berlusconi will nach der knapp zu seinen Gunsten ausgegangenen Vertrauensabstimmung seine Koalition ausdehnen.
Er umwirbt Parlamentarier der christdemokratischen Oppositionspartei UDC und aus der Partei FLI seines Widersachers Gianfranco Fini. Der Regierungschef scheut sich auch nicht, offen mit prestigeträchtigen Posten in seiner Regierung zu werben: „Wir wollen zwar nicht Ämter anbieten, um jemanden von einer Zusammenarbeit zu überzeugen. Aber wer einen Beitrag zur Umsetzung des Regierungsprogramms leisten will, hat bei uns die Möglichkeit, auch in der Regierung mitzuwirken.“ Die schweren Zusammenstöße auf römischen Straßen nach der Vertrauensabstimmung verurteilte der Premier.
Unterdessen bröckelt die Partei des Abstimmungsverlierers Fini. Bereits drei Parlamentarier haben die Gruppe wieder verlassen. Zwei davon hatten in der Vertrauensabstimmung entgegen der Parteilinie für die Regierung Berlusconi gestimmt.