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73 Tote bei Angriff auf Beit Lahiya im Gazastreifen

Von nachrichten.at/apa, 20. Oktober 2024, 07:08 Uhr
Meldungen aus den Regionen
Symbolbild Bild: APA/AFP/OMAR AL-QATTAA

GAZA. Bei einem verheerenden israelischen Angriff auf die Stadt Beit Lahiya im nördlichen Gazastreifen sind am Samstag mindestens 73 Menschen getötet worden.

Dies teilte die Medienbehörde der von der Terrororganisation Hamas kontrollierten Regierung am Abend mit. Ziel des Bombardements sei ein mehrstöckiges Gebäude gewesen, doch wurden weitere Häuser getroffen. Es habe auch Dutzende Verletzte und Vermisste gegeben. Die israelische Armee bezeichnete die Opferzahl als "übertrieben".

Man prüfe Berichte über Opfer durch einen Schlag im nördlichen Gazastreifen, teilte die israelische Armee am späten Samstagabend mit. Nach ersten Überprüfungen habe es aber den Anschein, als wären die von der Hamas veröffentlichten Zahlen "übertrieben" und würden nicht dem Informationsstand des israelischen Militärs entsprechen.

"Das ist ein Krieg des Völkermords und der ethnischen Säuberungen. Die Besatzung hat ein grauenvolles Massaker in Beit Lahiya verübt", teilte die Medienstelle der Terrororganisation mit. Zuvor hatte das von der Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium berichtet, dass bei weiteren Angriffen im Gazastreifen 35 Menschen ums Leben gekommen seien.

Nach Angaben von Bewohnern und Ärzten hatte die israelische Armee ihre Belagerung des Flüchtlingslagers Jabalia jüngst verstärkt, wobei Zivilisten der naheliegenden Städte Beit Hanoun und Beit Lahiya zur Evakuierung aufgefordert wurden. Man wolle damit Zivilisten und Hamas-Kämpfer trennen, hieß es von der Armee. Vorwürfe, wonach die Aktionen auf eine Vertreibung abzielen, wurden dementiert. Israel wird seit Beginn der Militärkampagne zum Sturz der Hamas vor einem Jahr immer wieder vorgeworfen, es auf eine ethnische Säuberung des Gazastreifens abgesehen zu haben. Obwohl dies offiziell bestritten wird, haben sich führende Regierungspolitiker in diese Richtung geäußert.

Netanyahu droht allen Feinden des jüdischen Staates

Unterdessen kündigte der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu nach einem der libanesischen Hisbollah-Miliz zugeschriebenen Drohnenangriff, der laut Regierungsangaben Netanyahu gegolten hatte, weitere Schläge gegen die Feinde des einzigen jüdischen Staats an. "Ich sage dem Iran und seinen Stellvertretern in seiner Achse des Bösen: Jeder, der versucht, den Bürgern Israels zu schaden, wird einen hohen Preis zahlen", sagte Netanyahu. "Israel ist entschlossen, alle seine Kriegsziele zu erreichen und die Sicherheitslage in unserer Region für die kommenden Generationen zu verändern."

Der als wichtigster Unterstützer der Hisbollah geltende Iran dementierte eine Beteiligung an dem Drohnenangriff, der sich im Küstenort Caesarea ereignete, wo Netanyahus Privathaus liegt. "Diese Operation wurde von der Hisbollah durchgeführt", erklärte die iranische UNO-Mission in New York laut der Nachrichtenagentur Mehr.

Der Versuch der Schiiten-Miliz, ihn und seine Frau "zu ermorden", sei ein schwerer Fehler gewesen, schrieb Netanyahu auf X. Er und seine Frau waren zum Zeitpunkt des Angriffs nicht zu Hause, wie ein Regierungssprecher der Deutschen Presse-Agentur sagte. Laut Armee wurde niemand verletzt.

Die Hisbollah hatte nach der am Donnerstag bekannt gewordenen Tötung des Hamas-Chefs Yahya al-Sinwar eine Ausweitung ihrer Angriffe gegen Israel angekündigt. Laut neuen Angaben der Armee vom späten Abend feuerte die Hisbollah im Verlauf des Tages nun erneut etwa 200 Geschoße vom Libanon auf Israel ab. Auch in der Nacht heulten im Norden Israels wieder die Warnsirenen. Israels Militär griff seinerseits erneut südliche Vororte der libanesischen Hauptstadt Beirut an. Die libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete, im Vorort Haret Hreik habe es wieder eine ganze Reihe an Einschlägen gegeben. Laut Israels Militär galten die Angriffe Waffenlagern und einem Geheimdienst-Hauptquartier der Hisbollah.

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6  Kommentare
6  Kommentare
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hbert (2.454 Kommentare)
am 20.10.2024 21:41

Für den Gaza-Streifen muss Israel inzwischen als willkürliches Terror-Regime gelten.
Das hat doch absolut nichts mehr mit Selbstverteidigung zu tun.
Wer das noch als völker- und kriegsrechtlich als in Ordnung ansieht, muss doch blind sein.
Sie- die ultra-orthodoxe Regierung - hat ein mörderischen Hass auf die Palästinenser, und so lange sie dies mit Unterstützung der westlichen Regierungen - allen voran die USA, aber auch Europa - "ausleben" dürfen, wird es hier keinen Frieden geben.
Dem terroristischen Massaker am 7.10 und diversen anderen Angriffen der Hamas und der Hisbollah sind inzwischen rund 2.000 Israelis zum Opfer gefallen.
Auf der "Gegenseite": über 42.000 Tote, der Großteil darunter ZIVILBEVÖLKERUNG! Über 2 Mio Vertriebene, die unter katastrophalen Lebensbedingungen ausgehungert werden und trotzdem von einem "sicheren" Ort zum anderen "sicheren" Ort fast täglich getrieben werden.
An US/EU: Dreht den Israelis doch endlich den Geldhahn ab und liefert keine Munition mehr!

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Austria3 (259 Kommentare)
am 20.10.2024 19:55

Bin gespannt, ob es heuer wieder ein Friedenslicht aus Israel gibt. Ich blase es aus.

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Zeitungstudierer (6.366 Kommentare)
am 20.10.2024 11:54

Man kann nicht mehr sagen, wer dort die größeren Terroristen sind.
Wer die meisten Menschen tötet und die größten Zerstörungen zu verantworten hat, ist auf jeden Fall klar.
Wahrscheinlich wird die EU den X-ten Aufbau des zerstörten Gazastreifens wieder finanzieren dürfen.

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Ledererturm (1.096 Kommentare)
am 20.10.2024 10:11

Bin mir nicht mehr sicher, ob die 3 Mio. Palästinenser im Gaza-Streifen eine Chance haben zu überleben - ich fürchte, die Israelis verfolgen das Ziel der "verbrannten Erde".
Aber die USA ist darüber "eh sehr böse"

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soistes (3.560 Kommentare)
am 20.10.2024 09:16

Der Genozid schreitet unaufhaltsam voran.

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amha (12.892 Kommentare)
am 20.10.2024 07:34

„…die MedienBEHÖRDE der Terrororganisation…“ - weshalb gibt man denen ein Sprachrohr?

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