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Weihnachten in Aleppo: Zurück zu einem kleinen Stück Normalität

Von nachrichten.at/mst, 11. Dezember 2024, 04:04 Uhr
Christbaum in Aleppo: Nach dem Einmarsch von HTS-Rebellen niedergerissen, dann von denselben Rebellen wieder aufgestellt
Christbaum in Aleppo: Nach dem Einmarsch von HTS-Rebellen niedergerissen, dann von denselben Rebellen wieder aufgestellt Bild: AAREF WATAD (AFP)

ALEPPO. In die Stadt im Norden Syriens war die islamistische HTS-Miliz schon am 1. Dezember einmarschiert. "Die Angst vor den Rebellen hat sich gelegt", sagen christliche Geistliche.

Die Zwei-Millionen-Einwohner-Stadt im Norden Syriens hat eine lange christliche Tradition: Bis zum Beginn des Bürgerkriegs 2011 lebten rund 200.000 Christen in Aleppo. Viele ergriffen schon vor Jahren die Flucht. Mittlerweile sind es nur noch 30.000 Christen, die in Aleppo leben.

Und auch unter ihnen machte sich am 1. Dezember Unruhe breit, als Rebellentruppen unter der Führung der islamistischen HTS-Miliz in die Stadt einmarschierten.

Die Angst habe sich inzwischen gelegt, berichtet Ephraim Maalouli, der griechisch-orthodoxe Bischof von Aleppo. Die letzten Tage seien schwierig gewesen, da viele Einwohner Aleppos aus Angst vor den Rebellen in aller Eile geflohen seien. "Wir waren auch besorgt und unsicher, was mit uns Christen passieren würde."

Den Christen sei aber versichert worden, dass ihnen nichts zustoßen werde – und das sei bisher auch der Fall, sagt Maalouli. Mittlerweile würden die Geflüchteten wieder in die Stadt zurückkehren.

Kein "Weihnachtsverbot"

Schon zuvor hatte Hanna Jallouf, der katholische Bischof von Aleppo, Meldungen dementiert, wonach die HTS verboten habe, Weihnachten zu feiern. "Sie haben uns auch nicht aufgefordert, unsere religiösen Zeichen zu entfernen", sagte Jallouf.

Aleppo hat in den vergangenen Tagen ein kleines Stück Normalität wiedergewonnen – soweit man nach fast 14 Jahren Bürgerkrieg von Normalität sprechen kann. Innerhalb der Stadt gibt es uneingeschränkte Bewegungsfreiheit.

Arbeitertrupps hatten in Aleppo unmittelbar nach dem Abzug von Assads Truppen die Trümmer der Kämpfe beseitigt und damit begonnen, die Strom- und Wasserversorgung sowie das Mobilfunknetz wiederherzustellen.

Der nach Aleppo zurückgekehrte Journalist Walid Othman berichtet, dass es anfangs in der Stadt keine Internetverbindungen gegeben habe. Die HTS-Rebellen hätten die Lage rasch verbessert.

Die Probleme der Bevölkerung sind damit aber längst noch nicht behoben. "Ja, wir haben Wasser und Strom", sagt Nouri Shamani, 52 Jahre alt und dreifache Mutter. "Aber wir haben kein Einkommen mehr, weil so viele junge Leute arbeitslos sind."

Das drängendste Problem in Aleppo sei aktuell der Mangel an Bargeld, berichtet auch Bischof Maalouli. "Es gibt Waren und Lebensmittel, aber den Menschen fehlt das Geld." Alle Banken hätten ihren Betrieb eingestellt und die Angestellten bekämen keine Gehälter mehr.

Ausländische Devisen sind gefragt – das treibt die Wechselkurse in der Stadt in die Höhe. Mittlerweile kostet ein US-Dollar in Aleppo 27.000 syrische Pfund. In Damaskus liegt der Kurs bei 15.000 Pfund.

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4  Kommentare
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Philantrop_1 (661 Kommentare)
am 11.12.2024 08:59

ABER:

Abschiebung syrischer Flüchtlinge? Migrations-Kommissar Brunner (ÖVP) sagt "Nein"
Während in Österreich die Stimmen derjenigen immer lauter werden, die eine rasche Abschiebung syrischer Flüchtlinge fordern, steigt Migrations-Kommissar Magnus Brunner auf die Bremse.

Der Plan von Innenminister Gerhard Karner (auch ÖVP !) hat sich eigentlich so einfach angehört: alle laufenden Asylverfahren syrischer Flüchtlinge auszusetzen und sie in weiterer Folge so rasch wie möglich abzuschieben.

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LASimon (15.878 Kommentare)
am 11.12.2024 12:55

Das Aussetzen von laufenden Asylverfahren, bis Sicherheit über die Situation in Syrien besteht, ist auch völlig in Ordnung. Abschiebungen sind aber erst dann möglich, wenn Syrien eindeutig ein sicheres Land ist. Davon sind wir heute weit entfernt, wie uns die Bombardierungen speziell durch Israel, aber auch durch die Türkei drastisch vor Augen führen. Es gibt keine territoriale Integrität, da die Türkei Teile im Nordwesten kontrolliert und von ihr unterstützte Milizen gegen von Kurden bewohnte Städte vorrücken. Die israelische Armee scheint ebenfalls in südliche Teile Syriens eingerückt zu sein. Und die USA unterhalten anscheinend Stützpunkte im Osten, von denen aus sie die versprengten IS-Truppen bekämpfen.
Assad ist weg, der Krieg aber (noch) nicht.

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sergio_eristoff (3.314 Kommentare)
am 11.12.2024 07:10

Wer traut sich wetten auf den Stufenplan der HTS?
- Sich als tolerant und Befreier Syriens geben -> check
- Um Gelder bitten aus dem Westen für den Wiederaufbau
- Umbau Syriens auf einen islamistischen Gottesstaat

Auch wenn Asad kein Heiliger war, hat er zumindest die Glaubensfreiheit gesichert. Nur wer glaubt denn wirklich das Terroristen die enge Verbandelungen mit dem IS haben das diese nun gemäßigt sind.
Sorry die mediale herbeigeschriebene Romantik, besonders von deutschen Medien, sind wirklich nur mehr dumm

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Natscho (6.231 Kommentare)
am 11.12.2024 11:10

Assad hat tausende in unterirdischen Gefängnissen gefoltert
der ist weit weg von einem heiligen

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