Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Weißrussland: Polizei setzt Schusswaffen gegen Demonstranten ein

Von nachrichten.at/apa, 12. August 2020, 12:36 Uhr
Weißrussland Proteste
UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Michelle Bachelet, verurteilt das gewalttätige Vorgehen der Behörden in Weißrussland gegen friedliche Demonstranten. Bild: (REUTERS)

MINSK. In Weißrussland hat die Polizei nach eigenen Angaben mit scharfer Munition auf Demonstranten geschossen.

Es seien Schusswaffen bei den Protesten in einer Stadt im Süden von Weißrussland zum Einsatz gekommen, teilte die Polizei am Mittwoch mit. Mindestens ein Mensch wurde demnach verletzt.

In sozialen Medien gab es in der Nacht zum Mittwoch vor allem aus der Hauptstadt Minsk viele Berichte von schweren Zusammenstößen zwischen Polizei und Demonstranten. Dabei gingen Sicherheitskräfte immer wieder brutal gegen friedliche Menschen vor.

Im Nachrichtenkanal Telegram wurden Videos veröffentlicht, die zeigen, wie Uniformierte Zivilisten verprügeln und treten. Für den Abend wurden wieder Proteste erwartet. Die EU erwägt indessen neue Sanktionen gegen das autoritär geführte Land.

Blendgranaten und Gummigeschosse

Es war bereits die dritte Protestnacht in Folge nach der Präsidentenwahl am Sonntag. Die Polizei setzte wieder Blendgranaten und Gummigeschosse gegen Demonstranten ein, wie Videos zeigten. Diese wehrten sich mit Steinen und Flaschen und bauten vereinzelt Barrikaden auf. Explosionen waren zu hören. Die Zahl der Verletzten war zunächst nicht bekannt. Am Dienstag sprachen die Behörden in Minsk von 200 Verletzten, die im Krankenhaus behandelt würden.

Nach Einschätzung von Beobachtern gingen die Sicherheitskräfte diesmal härter gegen Demonstranten vor als in den Nächten zuvor. Viele Straßen in Minsk waren abgeriegelt.

Internetsperren

Hunderte Menschen beteiligten sich erneut in mehreren Städten des Landes an den Aktionen gegen Wahlfälschung. Ein genauer Überblick war zunächst schwierig, weil es in Belarus wieder erhebliche Probleme mit dem Internet gab. Die Behörden wollen mit dieser Taktik verhindern, dass sich Demonstranten vernetzen. Telegram-Gründer Pawel Durow schrieb auf Twitter, dass Programme gegen Netzsperren aktiviert worden seien, damit Telegram für möglichst viele verfügbar bleibe.

Wie viele Menschen in Polizeigewahrsam kamen, war zunächst unklar. Medien berichteten, dass auch Journalisten festgenommen worden seien. Die Rede war von massiver Gewalt gegen Reporter und Fotografen - auch gegen Journalisten, die in Belarus offiziell akkreditiert sind. Der britische Sender BBC in Russland berichtete, dass ein Filmteam von Sicherheitskräften angegriffen worden sei.

Mehr als 5000 Festnahmen

Die Proteste in dem Land zwischen Russland und EU-Mitglied Polen brachen nach Ende der Wahl am Sonntagabend aus. Die Wut vieler Menschen richtet sich gegen Staatschef Alexander Lukaschenko, der sich nach 26 Jahren im Amt an seine Macht klammert. Er drohte mehrfach mit dem Einsatz von Militär. Insgesamt wurden mit Stand Dienstag bisher mehr als 5000 Menschen festgenommen.

Bildergalerie: Weißrussland: Blutige Demonstrationen nach Wahl

Weißrussland: Blutige Demonstrationen nach Wahl
(Foto: APA/AFP) Bild 1/16
Galerie ansehen

Das Außenministerium in Minsk wies am Abend Kritik aus dem Ausland am Vorgehen des Machtapparats gegen Demonstranten zurück. Die schnellen Erklärungen zahlreicher europäischer Politiker seien absolut inakzeptabel. "Es ist bereits geplant, schicksalhafte Entscheidungen für die Beziehungen unseres Landes mit der EU zu treffen", hieß es der Staatsagentur Belta zufolge.

Die EU kündigte indes an, die Beziehung zu Belarus gründlich zu überprüfen. "Dies könnte unter anderem beinhalten, Maßnahmen gegen jene zu ergreifen, die verantwortlich für die beobachtete Gewalt, ungerechtfertigte Verhaftungen und die Fälschung der Wahlergebnisse sind", sagte EU-Außenbeauftragter Josep Borrell im Namen der 27 Staaten. Allerdings hatte sein Sprecher zuvor bereits darauf verwiesen, dass für Sanktionsbeschlüsse die Zustimmung aller EU-Mitgliedsländer gebraucht wird.

Am Dienstag war die Lukaschenko-Gegnerin Swetlana Tichanowskaja nach Litauen ausgereist. Ihre Mitstreiterin Veronika Zepkalo forderte am Abend den Westen auf, die 37-Jährige als Präsidentin anzuerkennen. "Ich appelliere an die Weltgemeinschaft: Bitte helfen Sie, den Wahnsinn in Belarus zu stoppen."

Maria Kolesnikowa vom Wahlkampfstab Tichanowskajas sagte dem "Spiegel" (Online), dass Mitglieder von Wahlkommissionen, die ehrlich ausgezählt hätten, nun unter Druck stünden, ihre Arbeit zu verlieren. "Wir versuchen, neue Jobs für sie zu finden." Derzeit werde auch eine Gruppe Freiwilliger aufgebaut, die nach Menschen suchten, die bei den Protesten verschwunden seien und wohl im Gefängnis säßen.

mehr aus Weltspiegel

"Haben Hoffnung": Fieberhafte Suche nach tagelang vermisstem Arian (6) in Norddeutschland

"Lebte in Isolation": Seit 3 Jahren tote Frau in Wohnung in Frankreich gefunden

Protest in Österreich gegen Todesurteil für iranischen Rapper

Video: Harte Landung für Lufthansa-Jumbo

Interessieren Sie sich für dieses Thema?

Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

20  Kommentare
20  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
( Kommentare)
am 12.08.2020 13:51

Bei unserer bundespraesidentenwahl, ist auch nicht alles koscher gewesen.

lädt ...
melden
antworten
SRV1 (8.119 Kommentare)
am 12.08.2020 13:57

Tut´s immer noch so weh, dass sich der "Held vom Tempelberg" von 49,64 % (aufgehobener Wahlgang) auf 46,21 % verschlechtert hat?

lädt ...
melden
antworten
Elenakaya (2.853 Kommentare)
am 12.08.2020 13:22

Der Artikel wäre wohl vollständiger wenn man auch schreibt warum die Polizei Schusswaffen eingesetzt hat.

Irgendwie erinnert das schon wieder an die Ukraine, eine der EU unangenehme Wahl wird nicht anerkannt, das Volk gegen den Sicherheitsapparat aufgehetzt und im Endeffekt ein Bürgerkrieg angezettelt.

Sollte die Wahl gefälscht worden sein, was außer unbewiesenen Behauptungen noch keinerlei seriösen Faktencheck unterzogen wurde, sollte die europäische Staatengemeinschaft politisch darauf reagieren. Aber vorher bitte die Fakten auf den Tisch.

Ebenso bei derartiger Berichterstattung. Ich gehe einmal nicht davon aus, dass die Polizei einfach wahllos auf friedliche Demonstranten geschossen hat.

lädt ...
melden
antworten
Einheizer (5.398 Kommentare)
am 12.08.2020 12:07

Die faschistischen Forumstrolle werden immer mehr. Immer mehr möchten einen
Diktator, einen " Starken Mann" auch in Ö.
Korruption und Vetternwirtschaft wären dann amtlich legitimiert.
Wie blöd muss man eigentlich sein um sich so was zu wünschen ?

lädt ...
melden
antworten
Einheizer (5.398 Kommentare)
am 12.08.2020 12:01

Ja sicher, Lukaschenkos große Wahlfälschung soll also demütig hingenommen werden. Das blöde Volk muss zum Glück gezwungen werden.

lädt ...
melden
antworten
distefano (553 Kommentare)
am 12.08.2020 07:59

Die Polizei wär eigentlich zum Schutz der Bürger zuständig.
Nicht die Leute zu verprügeln.
Bei unseren aggresiven Demonstranten wärs echt angebracht die alles anzünden und zerstören.
Aber solche Diktatoren sollten entsorgt werden.In der heutigen Zeit nicht relevant so ein Verhalten.
Die Polizei oder Armee sollte sich besser Seite an Seite der Bürger stellen und dieses Schwein aus dem Palast jagen.
Wie man es schon in Rumänien tat.

lädt ...
melden
antworten
SRV1 (8.119 Kommentare)
am 12.08.2020 08:06

Wo wurde denn letztens in Österreich bei einer Demo etwas zerstört oder angezündet? Bitte um Nachweis.

lädt ...
melden
antworten
( Kommentare)
am 12.08.2020 09:55

Srv. Die Antifa ist nur aggressiv. Am Linzer taubenmarkt, wurde einer frau das Handy zerstört. Eine andere bekam eine bierdose auf den Kopf. Und Pflastersteine werfen sie auch gerne. In Deutschland schoss einer von der Antifa einen Gegner in den Kopf. Soll ich noch mehr aufzählen.

lädt ...
melden
antworten
Windorf (452 Kommentare)
am 12.08.2020 14:03

@ SRV1
Zur Frage:…..Wo wurde denn letztens in Österreich bei einer Demo etwas zerstört oder angezündet? Bitte um Nachweis. ….
====
Auch, aber nicht nur in Osterreich. Zum Beispiel --von den (zeitlich etwas zurück liegenden) Opernball-Krawallen, den Gewaltorgien rund um den Akademikerball, der kürzlichen Zerstörungswut hirnloser Chaoten in Stuttgart, dem Fiasko verantwortungsloser Anti-Corona-Hetzer in Berlin, bis hin zu fast alltäglichen Zerstörungen des ultra-linken und ultra-rechten Gesindels, also von Antifa bis Neonazis und Gesinnungsgenossen. Auch nach so manchem Fußball-Match gab es so manche Gewaltorgie. Diese Fußball-chaoten haben derzeit Corona-Pause.

Und manches Mal, da macht dieses tödlich verfeindete ultra-linke und ultra-rechte Gesindel auch gemeinsame Randale, da ruht deren Todfeindschaft beim gemeinsamen und hirnlosen Lärm sowie Kurz-und Klein-schlagen.

Ist hiermit Ihrem (vermutlich etwas schwachen) Gedächtnis nach geholfen ???

lädt ...
melden
antworten
Puccini (9.519 Kommentare)
am 12.08.2020 14:26

Seit wann sind Stutgart und Berlin in Österreich?
Es ist aber sinnlos mit euch Rechten zu diskutieren.

lädt ...
melden
antworten
Windorf (452 Kommentare)
am 12.08.2020 22:31

@ PUCCINI

Sie dürften ein Problem mit "sinn-erfassendem" Lesen haben und mit dieser Kulturtechnik wenig vertraut sein....

Was es sinnlos erscheinen lässt, sowohl mit den Rechten, als auch mit den Linken, und auch mit Ihnen irgendwelche Diskussionen zu führen !!

Ihr Kommentar lässt da keine Zweifel .

lädt ...
melden
antworten
( Kommentare)
am 12.08.2020 07:50

In unserer gut funktionierenden Demokratie ist es genau umgekehrt. Da rottet sich die Meute zusammen und prügelt auf die Polizisten ein.

lädt ...
melden
antworten
SRV1 (8.119 Kommentare)
am 12.08.2020 07:54

1. Wo war denn das in "unserer gut funktionierenden Demokratie" in Österreich?
2. In Weißrussland sind die Polizisten eben nur der Meute "zuvorgekommen"?

Blauner Troll...

lädt ...
melden
antworten
( Kommentare)
am 12.08.2020 08:52

SRV1
Ich meinte die westlichen Demokratien. Zur Erinnerung: Stuttgart, Berlin, Köln....

lädt ...
melden
antworten
Einheizer (5.398 Kommentare)
am 12.08.2020 07:43

Die Trolle im Forum sind wieder aktiv.
In Belarus ging alles korrekt zu, die Vorbilder unserer Forumsidioten sind Trump, Bolsonaro und Co . Die bösen westlichen Medien berichten falsch, sind von dunklen Mächten gesteuert. Das blöde Volk in Belarus weiß die Grossherzigkeit von Präsident Lukaschenko eben nicht zu schätzen und muss daher zum Glück gezwungen werden.
Nun ja, die Blödheit mancher Forumsteilnehmer ist halt unendlich ( Karl Popper ).

lädt ...
melden
antworten
gutmensch (16.709 Kommentare)
am 12.08.2020 09:23

Nun ja, ein nicht unwesentlicher Teil der österreichischen Bevölkerung wünscht sich einen starken Mann an der Spitze des Staates und denken dabei nicht daran, dass das dann ein Diktator wäre.

Aber wie du schreibst: Die Blödheit der Menschen ist unendlich.

lädt ...
melden
antworten
Elenakaya (2.853 Kommentare)
am 12.08.2020 07:25

Die Bilder aus den USA und Frankreich zeugen von härterer Vorgangsweise der Exekutive.

lädt ...
melden
antworten
SRV1 (8.119 Kommentare)
am 12.08.2020 07:42

Die Russin stellt sich naturgemäß vor den Diktator, der Putins Statthalter ist. Sollte Lukascheneko stürzen, werden wahrscheinlich wieder Soldaten in grüner Uniform Erkennungs- und Rangabzeichen für Ordnung sorgen, die - wenn ertappt - nur russische Soldaten auf Urlaub sind....

lädt ...
melden
antworten
SRV1 (8.119 Kommentare)
am 12.08.2020 07:42

...in grüner Uniform OHNE Erkennungs- und Rangabzeichen...

lädt ...
melden
antworten
Bergonzi (4.578 Kommentare)
am 12.08.2020 07:09

gut, die Weißrussen haben ihre Polizei von den Deutschen ausbilden lassen ... gut gemacht!

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen