Notre-Dame: Erzbischof predigte mit Schutzhelm
PARIS. Erstmals seit dem verheerenden Brand in der Pariser Kathedrale wurde wieder eine Messe gefeiert.
Mit Schutzhelmen und im Beisein weniger Besucher ist erstmals seit dem Brand in der Pariser Kathedrale Notre-Dame wieder eine Messe in dem Gotteshaus gefeiert worden. Der Pariser Erzbischof Michel Aupetit hielt die Messe am Samstagabend zwei Monate nach dem verheerenden Feuer ab. Aus Sicherheitsgründen konnten nur 30 geladene Gäste an dem Gottesdienst teilnehmen, die Hälfte von ihnen waren Geistliche.
Die Messe wurde aber live von einem katholischen TV-Sender in Frankreich übertragen. Vor den Feierlichkeiten scherzte der Erzbischof, "normalerweise habe ich nicht so viele Menschen in der Messe. Ich bin begeistert, wenn die ganze Welt zuschaut." Generalvikar Philippe Marsset erklärte, "zu sehen, wie der Erzbischof die Messe mit einem Helm auf dem Kopf feiert, ist wie ein Vorgeschmack auf unsere Hoffnung".
Der Gottesdienst wurde nicht im weitgehend zerstörten Hauptschiff der Kathedrale, sondern in einer kleinen Seitenkapelle gefeiert. Kaplane, Messner, Ehrenamtliche, Mitarbeiter der Diözese von Paris und Experten, die an den Arbeiten in der Kirche beteiligt sind, versammelten sich in der leeren, stillen Kathedrale. Auf dem Boden lagen noch immer Trümmer. Über dem Altarraum, der nicht betreten werden darf, waren unter einem klaffenden Loch im Dach als Schutz vor womöglich herunterfallenden Steinen Netze gespannt.
"Immer noch lebendig"
Auch vor der weltberühmten Kathedrale herrscht noch immer Ausnahmezustand. Der Vorplatz, auf dem sich normalerweise stets unzählige Touristen tummeln, Fotos machen und regelmäßig in einer meterlangen Schlange anstehen, um die Kathedrale zu besichtigen, ist immer noch geschlossen.
In seiner Predigt betonte Erzbischof Aupetit, Notre-Dame sei vor allem ein Ort des Glaubens. "Diese Kathedrale ist eine Kultstätte, das ist ihr eigentlicher und einziger Zweck. Es gibt keine Touristen in Notre-Dame." Die Verwüstung des Gotteshauses durch das Feuer habe weit über die Gemeinde der Gläubigen hinaus Bestürzung ausgelöst. Ohne die Gegenwart Christi würde die Kathedrale "zusammenstürzen", sagte der Erzbischof. "Es geht darum, daran zu erinnern, dass diese Kathedrale immer noch lebendig ist."
Der Termin der Feierlichkeiten war bewusst gewählt worden. Er fiel auf den Jahrestag der Einweihung des Altars, die jedes Jahr am 16. Juni gefeiert wird. Die Diözese möchte den Vorplatz der Kathedrale schon bald wieder für die Öffentlichkeit zugänglich machen und dort Abendgebete abhalten. Eine Genehmigung der Behörden steht aber noch aus.
Spenden fließen nur langsam
Die Kirche brachte auch die Idee auf, vor dem Gotteshaus vorübergehend einen Andachtsraum zu errichten, um Gläubige während der Renovierungsarbeiten empfangen zu können.
Täglich arbeiten seit dem Brand bis zu 150 Menschen daran, die Trümmer zu entfernen und das Gotteshaus abzusichern. Rund 850 Millionen Euro haben Spender für den Wiederaufbau der Kathedrale zugesagt – zwei Monate nach dem verheerenden Brand sieht die Realität anders aus: Bisher sind erst 80 Millionen Euro ausgezahlt worden, also noch nicht einmal zehn Prozent des zugesagten Betrags.
Beim Brand am 15. April waren das Dach und der Spitzturm der gotischen Kathedrale zerstört worden. Präsident Emmanuel Macron versprach einen Wiederaufbau innerhalb von fünf Jahren.
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Das mit dem Helm gefällt mir ausgezeichnet, es sollte so bei jedem Kirchenevent und überall auf der Welt eingeführt werden. Vielleicht noch mit farbiger LED Beleuchtung. Das ist dann so schrill, dass die die Kirche bestimmt wieder mehr Zulauf hätte...
Es wirft ein Schlaglicht auf die Reichen unserer Zeit.
Der Brand hat noch gelodert, haben sie sich überschlagen mit Ankündigungen für hunderte Millionen Euro an Spenden.
Eingegangen ist von diesen groß angekündigten Spenden bis dato KEINE EINZIGE (!!!).
Hingegen fleißig gespendet hat das kleine Volk - von den Kleinspendern kamen in Summe 80 Mio Euro.