Mindestens 39 Tote bei Brand in mexikanischer Migranten-Einrichtung
CIUDAD JUAREZ. Bei einem Brand in einer Sammelstelle für festgenommene Migranten im Norden von Mexiko sind mindestens 39 Menschen ums Leben gekommen. 29 weitere Menschen wurden bei dem Feuer verletzt.
Die Behörden gehen davon aus, dass die Migranten kurz zuvor erfahren hatten, dass ihre Abschiebung oder Verlegung an einen anderen Ort bevorstand.
"Aus Protest legten sie Matratzen vor die Tür der Unterkunft und zündeten sie an", sagte Präsident Andrés Manuel López Obrador bei einer Pressekonferenz. Das Feuer sei außer Kontrolle geraten. Am Dienstag versammelten sich Migranten vor dem Unglücksort und skandierten "Gerechtigkeit, Gerechtigkeit". Medienberichten zufolge wird nun ermittelt, ob die Opfer eingeschlossen waren.
Nach Angaben der Einwanderungsbehörde hielten sich zum Zeitpunkt des Unglücks in der Nacht auf Dienstag (Ortszeit) 68 erwachsene Männer aus Mittel- und Südamerika in der Unterkunft auf. "Es ist sehr traurig, dass so etwas geschieht", sagte der Präsident. Medienberichten zufolge waren die Migranten am Vortag an verschiedenen Grenzübergängen in Ciudad Juárez ohne gültige Aufenthaltspapiere aufgegriffen worden. Sie waren in die Migrantenunterkunft gebracht worden, um sie später in ihre Heimatländer abzuschieben.
Mehrere Nationalitäten
Unter den Toten und Verletzten waren nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft Männer aus Guatemala, Honduras, El Salvador, Venezuela, Ecuador und Kolumbien. Guatemalas Präsident Alejandro Giammattei teilte mit, er habe das Außenministerium seines Landes angewiesen, die Familien der Opfer konsularisch zu unterstützen.
Die US-Botschaft in Mexiko zeigte sich betroffen. "Der Aufbau eines Systems für sichere, geordnete und humane Einwanderung ist eine gemeinsame Verantwortung, der sich Regierungen, internationale Organisationen und die Gesellschaft stellen müssen, um Vorfälle wie diese zu verhindern", hieß es in einer Stellungnahme.
Mexiko liegt auf der Migrationsroute von Menschen, die versuchen, die USA zu erreichen. Sie fliehen vor Armut, Gewalt und politischen Krisen in ihren Heimatländern. Zwischen Oktober 2021 und Oktober 2022 registrierte die US-Grenzschutzbehörde mehr als zwei Millionen Versuche von Migranten, in die USA zu gelangen. Neben Migranten aus Mittelamerika machen sich immer mehr Menschen aus Venezuela, Haiti und Kuba auf den Weg.