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Geschwisterpaar tot in Stausee gefunden

Von nachrichten.at/apa, 28. Jänner 2023, 12:49 Uhr
Polizei Deutschland
(Symbolbild) Bild: Colourbox

MEININGEN. Ein Geschwisterpaar ist auf einem zugefrorenen Stausee in Südthüringen wahrscheinlich eingebrochen und dabei ums Leben gekommen.

Die 22-Jährige und ihr 13 Jahre alter Bruder wurden am Samstagmorgen tot von Tauchern aus dem Wasser geborgen, wie Polizeioberkommissarin Vivien Glagau sagte. Auf dem mit einer dünnen Eisschicht bedeckten Stausee bei Westhausen im Kreis Hildburghausen habe es eine Einbruchstelle gegeben. "Sie lag nur unweit vom Ufer entfernt." Die Eisschicht auf dem See sei nur etwa zwei bis drei Zentimeter dick gewesen - zu wenig um die Last von zwei Menschen zu tragen. Unklar ist derzeit nach wie vor, wann und wieso die beiden auf den See liefen.

Nach Schilderung der Polizei waren die beiden am Freitag mit dem Auto unterwegs gewesen. Demnach waren sie gegen 16.00 Uhr zum letzten Mal gesehen worden. Als die junge Frau und ihr Bruder nicht ans Telefon gingen, machten sich die besorgten Eltern zunächst selbst auf die Suche nach ihren Kindern. Kurz vor Mitternacht alarmierten sie dann die Polizei: Am Stausee hatten sie das Auto ihrer Tochter entdeckt.

Daraufhin suchten Polizei, Feuerwehr und Wasserwacht mit einem Großaufgebot nach den Geschwistern. Auch ein Polizeihund war im Einsatz. Nach bangen Nachtstunden bargen Taucher schließlich am Samstagmorgen gegen 8.30 Uhr die Frau und den Buben aus dem kalten Wasser - beide leblos. "Wir gehen von einem Unglücksfall aus", sagte Glagau. Es gebe derzeit keine Anzeichen für ein Fremdverschulden. Die Kripo Suhl führe die weiteren Ermittlungen zum Hergang des Unglücks.

Für die Retter war das kein leichter Einsatz in dem sehr kalten See: "Unsere Einsatzkräfte hatten auch Schwierigkeiten, ins Wasser zu kommen, weil sie auf der Eisdecke eingebrochen sind und sich dann durchbrechen mussten", sagte Florian Friedrich von der Wasserwacht Coburg dem Onlineportal Thüringen24.de der Funkemedien-Gruppe. Der Einsatzleiter der Wasserwacht warnte eindringlich davor, Eis bei Temperaturen um null Grad zu betreten. "Es ist Eis drauf, aber es trägt nicht", sagte Friedrich.

Die Eltern konnten zunächst noch nicht ausführlich befragt werden. Sie wurden von einem Kriseninterventionsteam betreut.

Auf zugefrorenen Gewässern ereignen sich trotz Warnungen vor dem Betreten immer wieder Unglücksfälle. Eis ist nicht gleich Eis. Darauf macht auch ein internationales Forscherteam aufmerksam, das mit zunehmend instabilen Eisflächen auf Seen im Zuge des Klimawandels rechnet. Dabei geht es um sogenanntes weißes Eis - im Gegensatz zu dem in der Regel tragfähigeren schwarzen Eis. Dieses instabile Eis entsteht zum Beispiel, wenn die Wasseroberfläche wiederholt gefriert, antaut und wieder gefriert. Für die Studie unter Leitung der schwedischen Universität Uppsala wurden im Winter 2020/21 wiederholt Proben von Eisschichten von 31 Seen in zehn Ländern auf der Nordhalbkugel genommen und analysiert.

Das häufigere Vorkommen von weißem Eis hängt laut der Studie damit zusammen, dass die Temperaturen mittlerweile im Winter öfter tagsüber über null Grad steigen und Kälteperioden nicht mehr so lange dauern wie früher. Die Erkenntnisse sollten Anlass geben, die Regeln für das Betreten von Eisflächen zu überdenken, so die Forscher. Als Faustregel schlugen sie vor, die bisherigen Richtwerte für die für ein Betreten nötige Eisdicke zu verdoppeln.

Eine Warnung vor Lebensgefahr beim Betreten von Eisflächen hat die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) bereits zu Winterbeginn ausgesprochen. "Das Eis braucht Zeit, um tragfähig zu sein. Auf stehenden Gewässern sollte es mindestens 15 Zentimeter, auf Bächen und Flüssen sogar 20 Zentimeter dick sein", rät der Rettungsdienst.

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