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Türkei eroberte nordsyrische Kurdenhochburg Afrin

Von nachrichten.at/apa, 18. März 2018, 12:37 Uhr
MIDEAST-CRISIS/SYRIA-TURKEY
Die türkische Offensive in Afrin dauert bereits zwei Monate.  Bild: KHALIL ASHAWI (Reuters)

AFRIN/DAMASKUS. Rund zwei Monate nach Beginn der türkischen Offensive in Nordsyrien haben die türkischen Truppen und ihre Verbündeten am Sonntag die mehrheitlich kurdische Stadt Afrin eingenommen.

Das Stadtzentrum sei "vollständig" erobert, sagte der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan. Augenzeugen zufolge waren türkische Soldaten und ihre syrischen Verbündeten in sämtlichen Stadtteilen präsent.

In den vergangenen Tagen waren nach Aktivistenangaben rund 200.000 Zivilisten aus der Stadt geflohen. Auch die kurdischen Kämpfer sollen sich vor den vorrückenden Truppen zurückgezogen haben. Ein Sprecher der mit Ankara verbündeten "Freien Syrischen Armee" (FSA) sagte, die Miliz sei in der Früh an drei Fronten in die Stadt eingerückt, ohne auf Widerstand getroffen zu sein.

"Einheiten der Freien Syrischen Armee, die von der türkischen Armee unterstützt wird, haben heute in der Früh um 08.30 Uhr (06.30 Uhr MEZ) die vollständige Kontrolle über das Stadtzentrum von Afrin übernommen", sagte Erdogan. Minenräumarbeiten seien im Gange. Eine "große Zahl" kurdischer Kämpfer sei "mit eingezogenem Schwanz geflohen". Türkische Spezialeinheiten seien in der Stadt stationiert worden.

"Die türkische Flagge weht jetzt dort! Die Flagge der Freien Syrischen Armee weht dort!", sagte Erdogan. "Im Zentrum Afrins wehen nun die Symbole von Vertrauen und Stabilität anstelle der Fetzen von Terroristen." Der türkische Generalstab veröffentlichte im Kurzbotschaftendienst Twitter ein Video, das einen Soldaten beim Hissen der türkischen Flagge zeigte.

In der Stadt waren Freudenschüsse zu hören, vor einem Behördengebäude waren zwei türkische Panzer postiert. An mehreren Gebäuden wehten türkische Flaggen und Fahnen der mit der Türkei verbündeten syrisch-arabischen Milizen.

Kämpfe bis Sonntagfrüh

Die in der gleichnamigen Enklave gelegene Stadt Afrin war das Hauptziel der am 20. Jänner von der Türkei gestarteten Offensive "Olivenzweig". Die Einnahme der Stadt ist ein wichtiger Sieg der Türkei gegen die Kurdenmiliz YPG. Ankara sieht die YPG wegen ihrer engen Verbindungen zur verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) als Terrororganisation an. Afrin ist einer von drei kurdischen Kandtonen in Nordsyrien. Ankara will die Offensive auch auf andere Kurdengebiete ausweiten, wo die YPG Seite an Seite mit US-Kräften gegen die Terrormiliz IS kämpft.

Die YPG äußerte sich zunächst nicht. Nach Informationen der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte hielten die Kämpfe am Sonntag in der Früh an. FSA-Kämpfer kontrollierten etwa die Hälfte der Stadt. Laut der Beobachtungsstelle, deren Berichte von unabhängiger Stelle kaum zu überprüfen sind, flohen in den vergangenen Tagen mindestens 200.000 Zivilisten aus Afrin. Demnach wurden bei türkischen Bombenangriffen am Freitag und Samstag mindestens 27 Zivilisten in Afrin getötet, darunter 16 beim Beschuss eines Krankenhauses. Seit Beginn der Offensive seien mehr als 280 Zivilisten getötet worden. Ankara weist das zurück, ebenso wie den mutmaßlichen Angriff auf das Krankenhaus.

Wie die Beobachtungsstelle am Sonntag weiter mitteilte, wurden seit Beginn der Offensive zudem mehr als 1500 kurdische Kämpfer getötet. Seit dem 20. Jänner seien überdies mehr als 400 protürkische Rebellen getötet worden. Die türkische Armee spricht von 46 getöteten türkischen Soldaten.

Die Lage in der Rebellenenklave Ost-Ghouta am Rande der syrischen Hauptstadt Damaskus war am Wochenende weiter dramatisch. Allein am Sonntag sollen 20.000 Menschen geflohen sein, teilte das vom russischen Verteidigungsministerium betriebene "Versöhnungszentrum" mit. Seit der Öffnung von Fluchtkorridoren hätten mehr als 68.000 Menschen das Kampfgebiet verlassen.

Das syrische Staatsfernsehen zeigte Flüchtlingskonvois, die aus Ost-Ghouta in die Regierungszone strömten: Schwarzgekleidete ältere Frauen, Mädchen mit Decken im Arm, Männer mit Bündeln auf der Schulter, ein Vater mit einem Fahrrad, seinem kleinen Sohn und einem riesigen Jute-Sack.

Die syrischen Regierungstruppen hatten im Februar eine großangelegte Offensive auf Ost-Ghouta gestartet. Seither wurden nach Aktivistenangaben mehr als 1400 Zivilisten getötet. Die Regierungstruppen kontrollieren inzwischen rund 80 Prozent von Ost-Ghouta.

In dem seit sieben Jahren wütenden Bürgerkrieg sind die Angaben der in Großbritannien ansässigen Beobachtungsstelle - wie auch jene der Konfliktparteien - nur schwer zu überprüfen.

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21  Kommentare
21  Kommentare
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( Kommentare)
am 21.03.2018 19:35

Wie einst der große Führer überfiel auch der türkische Diktator sein Nachbarland militärisch. Die EU schweigt dazu, aus Angst vor einem weiteren Flüchtlingsrun, den Erdogan jederzeit auslösen kann.
Wahrlich eine tolle "WerteGEIMEINschaft" - fahren sich mit den Wirtschaftssanktionen gegen Russland selbst ins Aug' aber schauen bei der türkischen Aggression weg. Wir feiern das Gedenkjahr 1938 und schweigen mit.

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hanix (673 Kommentare)
am 19.03.2018 11:50

Aus dem Titel es Terrorismus ist "natürlich" alles erlaubt, selbst die Grenzen eines Nachbarlandes zu verletzen. Nicht einmal die übrigen arabischen Länder haben gegen dieses Einschreiten protestiert, weil auch diesen die kurdischen Unabhängigkeitsbestrebungen ein Dorn im Auge sind. Lieber lässt man Erdogan weiter marschieren. Irgendwelche konkreten Beweise über das angebliche terroristische Wirken der Kurden aus Afrin gegenüber der Türkei ist bisher nicht vorgelegt worden. Es passt Erdogan nicht, dass dort Kurden wohnen, deshalb müssen sie verschwinden. In der UNO wird wieder einmal zugesehen wie die Grund- und Menschenrechte mit den Füßen getreten werden und werden bei einer schweren Übertretung der UNO-Satzung keinerlei Maßnahmen gesetzt!!

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( Kommentare)
am 18.03.2018 18:43

Wieder ein Vorgang in der Weltgeschichte,
der mich darin bestärkt, daß mir die Russen
als Feinde beim Arsch lieber sind,
als die Amerikaner im Gesicht als verbündete Freunde.

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netflyer1 (220 Kommentare)
am 18.03.2018 17:26

Sieht nicht gut aus für unsere Erde
Leider nimmt die Anzahl jener Staaten die von machtgeilen Primitivlingen a la Rezept Erdi geführt werden immer mehr zu statt ab. Diese geistigen Einzeller kennen für ihre Selbstdarstellungen eigentlich nur Wörter wie : Macht, erobern, erschießen, zerbomben, abstechen, morden, vergewaltigen, plündern, ethnische Säuberungen und weitere Lieblichkeiten dieser Art! Alles auf Kosten von Menschen die eigentlich nur friedlich samt ihreren Familien leben wollen! Ich spreche diesen Minderbemittelten - weit unter den Tieren angesiedelten - das Recht ab sich Mensch zu nennen!

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lndsmdk (17.215 Kommentare)
am 18.03.2018 22:42

-> wir sind total verrückt -> du hast völlig recht

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kratzfrei (19.103 Kommentare)
am 18.03.2018 13:35

Früher wurde man wegen einem Angriffskrieg als Kriegsverbrecher verurteilt.
Heute ist es in den Medien so etwas wie ein SONNTAGSSPAZIERGANG.
Der Angriffskrieg ist kein Thema mehr und er wird allen möglichen vorgeschobenen Unwahrheiten "gerechtfertigt".
Thema wird er höchstens dann, wenn ihn einer anzettelt, der den nötigen "background" hat. Das bedeutet, der Staat, der dahinter steht ist einfach zu mächtig (militärisch, politisch, bündnistechnisch). Da wird einfach darüber hinweggesehen, denn wenn es der eigenen Macht dient kann es ja nicht falsch sein.
Es geht immer um Machtinteressen, alle anderen vorgegebenen Motive sind verlogen.

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Istehwurst (13.376 Kommentare)
am 18.03.2018 13:32

Wir können ja schon mal anfangen zu gedenken .....

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( Kommentare)
am 18.03.2018 12:48

Da marschiert also die Türkei
in ein Nachbarland ein und überzieht es mit Krieg.....
und der Rest der Welt schaut tatenlos zu.
Das hatten wir doch schon einmal so in Polen-
aber daran werden wir uns erst nächstes Jahr
in großer Feierlichkeit erinnern;
und erinnern kostet ja Nichts.

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Gugelbua (31.944 Kommentare)
am 18.03.2018 12:45

für die Machtinhaber sind Kriegsspiele wie Schach für den kleinen Mann traurig
Was bedeuten da schon Bauernopfer traurig traurig traurig

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( Kommentare)
am 18.03.2018 12:53

Kriegsspiele:
Nur hat sich bei der Kriegsführung inzwischen zu der Zeit
Einiges geändert, als Das der schwedische König
zum russischen Zaren gesagt hat.

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Duc (1.571 Kommentare)
am 18.03.2018 12:28

Die EU schweigt eine riesen Sauerei was diese Politiker aufführen,unsere Außenministerin schweigt auch dazu,genau wie der Herr Kanzler !!!!

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betgziege (827 Kommentare)
am 18.03.2018 22:11

Ist ja auch ein Nato Land. das ein anderes Land überfällt. da heist es hände falten und die goschen halten ...darum schreibt ja die OÖ M
Nachrichten von einer Offensive wen ich den Nachbarn überfalle dan ist es allso eine Offensive ich mus nicht ins Gefängnis und mit etwas Glück bekomme ich auch noch den Friedensnobelpreis .....

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betgziege (827 Kommentare)
am 18.03.2018 22:16

Ist ja auch ein Nato Land. das ein anderes Land überfällt. da heist es hände falten und die goschen halten ...darum schreibt ja die OÖ M
Nachrichten von einer Offensive wen ich den Nachbarn überfalle dan ist es allso eine Offensive ich mus nicht ins Gefängnis und mit etwas Glück bekomme ich auch noch den Friedensnobelpreis .....

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jago (57.723 Kommentare)
am 18.03.2018 11:47

Tapfere Militärs, nehmen eine zivile, besetzte Stadt ein.

Jaja, ich weiß, die türkischen Soldaten kämpfen gegen IS-Soldaten. Mich stört dabei der übliche, dämliche Titel, nach dem die türkische Armee "die Stadt" einnehmen wird.

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Puccini (9.519 Kommentare)
am 18.03.2018 12:12

Bald haben wir den Krieg auf unseren Boden.
Kurden gegen Türken in Linz.

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Gugelbua (31.944 Kommentare)
am 18.03.2018 12:47

Straßenkämpfe gabs ja schon

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denkabisserl (3.205 Kommentare)
am 18.03.2018 11:35

Und die Welt schaut zu! Kurden die gegen den ISS gekämpft haben, werden vom Erdogan dem Irren getötet!

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EinsameSocke (2.186 Kommentare)
am 18.03.2018 10:45

Und dann geht das Plündern,morden und vergewaltigen erst richtig los.
Die Zivilisten sind wieder die Leidtragenden, wehe dem es sind auch noch Christen darunter.
Mir graust vor dieser Scheinheiligkeit und der Westen hofiert den Despoten noch und winkt alles wohlwollend ab was hier jetzt und zukünftig geschieht.

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AlfDalli (3.986 Kommentare)
am 18.03.2018 10:38

Die Welt tut nichts gegen die türkische kriegerische Aggression.

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spacer (1.513 Kommentare)
am 18.03.2018 12:47

@Alf

Das stimmt nicht ganz.
Der Rest der Welt liefert Waffen... 😐

Ironie off

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betgziege (827 Kommentare)
am 18.03.2018 22:15

Besonders die Deutschen ,an scheinheiligkeit und verlogenheit sind die Deutschen auch schon Weltmeister ...

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