Gute-Laune-Models in großen Größen
Übergrößenmode-Kette Ulla Popken sucht jetzt die erste Miss Plus Size Austria.
Sollen Mager-Models vom Laufsteg verbannt werden? Die französische Nationalversammlung beschloss heuer ein Verbot untergewichtiger Mannequins. Dafür plädiert auch Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek in Österreich.
Ein Gegengewicht zu den Mager-Models sind die sogenannten Plus-Size-Modelle. Sie tragen Konfektionsgrößen über 42, manchmal sogar jenseits der 50. "Wir haben mehr als 200 in unserer Kartei", sagt Flamir Da Silva von der Agentur Worldmodel. Der gebürtige Brasilianer hat den Markt für Mannequins mit Kurven erkannt und möchte auch etwas gegen die Diskriminierung von Frauen mit großen Größen machen. Ihm selbst gefallen üppige Frauen gut, auch seine Ehefrau Doris ist ein Plus-Size-Model: "Seit ich als Model arbeite, bin ich viel selbstbewusster. Ich kann mich jetzt so annehmen, wie ich bin." Früher trug die 39-Jährige vor allem Schwarz, heute greift sie auch gerne zu hellen und farbigen Kleidungsstücken – übrigens in den Größen 44 bis 48. Dass sie hie und da daran denkt, eine Diät zu machen, kann die Vorarlbergerin nicht leugnen, "aber es ist nicht mehr Thema Nummer eins."
Lächeln und Lebensfreude
Zurzeit touren die Da Silvas mit fünf anderen Plus Size Models für die Übergrößen-Modekette Ulla Popken durch Österreich und die Schweiz. Bei ihrem Stopp in Linz stach bei der Modenschau am roten Teppich im Geschäft an der Spittelwiese vor allem eines ins Auge: das strahlende Lächeln und die sprühende Lebensfreude der Models. "Das liegt vor allem daran, dass wir so viele positive Rückmeldungen bekommen", sagt Doris Da Silva. Mit dabei auch die brasilianische Miss Plus Size 2014, Marcela Baccarim. "Vor drei Jahren wurde ich von einem Modelscout entdeckt. Ich bedanke mich bei allen Firmen, die große Größen herstellen", sagt die hübsche 32-Jährige mit Kleidergröße 46/48.
Wer sich als Übergrößen-Model versuchen möchte, kann sich zur Wahl der Miss Plus Size Austria 2015 bewerben. Mehr Informationen erhalten Interessierte unter www.missplussize.at
Mode für Mollige
Uta Viehweger, die österreichische Country Managerin der Übergrößenmode-Kette Ulla Popken, gibt Tipps, wie sich Frauen in großen Größen am besten kleiden:
Stärken unterstreichen: Was Frauen an sich selbst besonders lieben, sollten sie betonen – egal ob es die Arme, die Taille, schlanke Fesseln oder das Dekolleté sind.
Farbe zeigen: Grün, Blau, Rosé – welcher Farbton welcher Frau besonders gut steht, hat nichts mit ihrer Kleidergröße, sondern mit ihrem Teint, ihrer Haar- und Augenfarbe zu tun. Füllige Frauen neigen oft dazu, immer Schwarz, Grau oder Dunkelblau zu tragen, obwohl ihnen andere Farben besser passen würden.
Figur betonen: Wer eine schlanke Taille hat, sollte keine wallenden Gewänder tragen. Schlanke Beine sehen in schmalen Hosen gut aus – eventuell mit einer Tunika darüber.
Große Oberweite: „Unbedingt unterstreichen“, rät Viehweger. Das betone die Weiblichkeit und unterstreicht die feminine Ausstrahlung.
Großes Gesäß: Statt alles zu verdecken, ist es oft besser einfach andere Körperstellen bewusst zu betonen. Wer unten breit ist, braucht oben, um die Schultern, ein Gegengewicht.
Klein und füllig: Keine zu langen Oberteile tragen, das staucht. Es gilt die perfekte Länge zu finden. Hosenbeine und Ärmel sollten nicht gekrempelt, sondern gekürzt werden. Nichts soll so wirken, als müsse man noch „hineinwachsen“.
Perfekte Größe: Viele übergewichtige Frauen kaufen Kleider um zwei Nummern zu groß. Kleidungsstücke dürfen zwar nicht einschnüren; man sollte aber mit der richtigen Größe weibliche Formen zeigen.