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Mini SE: Der elektrische Wirbelwind

Von Carsten Hebestreit, 25. April 2020, 00:04 Uhr
Der elektrische Wirbelwind
Bild: Mini

Als Lifestyle-Auto konzipiert, passt der elektrische Antrieb perfekt zum Mini. Mit 170 Kilometern Reichweite ist der Brite freilich kein Langstrecken-Profi.

Es musste so kommen: Als deklarierter Lifestyle-Wagen ist ein Alternativ-Antrieb die logische Konsequenz für den Briten. Mini und Elektro – das passt zusammen. Seit wenigen Tagen lässt sich das SE-Modell ordern – ab 32.950 Euro.

Der gelb-grüne Streifen zieht sich quer über den geschlossenen Frontgrill, die Außenspiegel und ein Emblem am Heck leuchten im gleichen Farbton. Und dann wären da noch die windschlüpfigen Felgen. Will heißen: Hier kommt ein astreiner Stromer!

Antrieb vom BMW i3

Geliehen vom Konzernbruder BMW i3, versieht ein 184-PS-E-Motor seinen Dienst im Briten. Der Lithium-Ionen-Akku, der unter den Vorder- und Rücksitzen platziert ist, lädt brutto 33 kWh. Laut Mini-Berechnung ließe sich damit 270 Kilometer weit fahren. Zumindest theoretisch. Drinnen fällt der exklusiv für den SE entwickelte 5,5-Zoll-Farbbildschirm hinter dem Lenkrad auf. Dort werden sämtliche wichtigen Werte angezeigt, womit das optionale Head-up-Display, das nur ein paar Zentimeter darüber Zahlen und Zeichen zeigt, überflüssig wäre. Einzig eine vereinfachte Navi-Anzeige mit Pfeilen und Kilometerangaben liefert einen Mehrwert.

Der elektrische Wirbelwind
Neu: Das Display hinterm Lenkrad Bild: Mini

Die Spracherkennung (Navi, Telefon) versteht auch Österreichisch, die Trefferquote nähert sich der 100-Prozent-Marke. Wer lieber händisch Befehle gibt: In der Mitte dient der bewährte Dreh-Drück-Regler als Schaltzentrale. Kontaktlos könnten Smartphones aufgeladen werden – unter der Mittelarmlehne. "Schatzi, wart kurz, ich hab das Handy im Auto vergessen", wird angesichts dieser Lösung wohl öfters zu hören sein.

Das Gepäckraumvolumen blieb mit 211 bis 731 Liter zur Verbrenner-Version gleich, dafür wird den Passagieren in dem Viersitzer, der ehrlicherweise nur ein 2+2-Sitzer ist, weniger Kopffreiheit gegönnt. Die Akkus unter den Sitzen brauchen Platz. Da genügt nicht, dass die Bodenfreiheit von 143 auf 128 Millimeter schrumpfte. Ab geschätzten 1,85 Meter Körpergröße ist Schluss mit der Bequemlichkeit.

Volles Gokart-Gefühl

Bei voller Beschleunigung zerren die Vorderräder in Kurven kräftig am Lenkrad, trotzdem hält der Brite die Spur. Das berühmte Gokart-Gefühl fährt mit. Bei flotten Lenkmanövern ist das zusätzliche Gewicht deutlich spürbar (+145 kg gegenüber einem Verbrenner). Bei Nässe verlieren allerdings in engen Kurven alle vier Räder gleichzeitig die Bodenhaftung.

Im OÖN-Test pendelte sich die Reichweite bei 170 Kilometern ein. Der Verbrauch von 18,3 kWh ist angesichts des sportlichen Fahrvergnügens akzeptabel.

Fazit: Der Mini war und ist kein Billig-Flitzer, da reiht sich die Strom-Variante nahtlos ein.

Weitere Fahrzeugdetails:

Preis: 32.950 Euro
OÖN-Testwagen: 42.550 Euro

Motor: Elektro
Leistung 135 kW (184 PS)
max. Drehmoment 270 Nm

Akku: Lithium-Ionen
Energiegehalt 32,6 kWh
Reichweite 270 km
OÖN-Test 170 km
Verbrauch 14,8 - 16,8 kWh
OÖN-Test 18,3 kWh

Laden:
Wechselstrom 11 kW
Gleichstrom 50 kW

Fahrwerte:
0 - 100 km/h 7,3 sek
Spitze 150 km/h

Abmessung/Gewichte:
L/B/H 3845/1727/1414 mm
Leergewicht 1440 kg
Zuladung 330 kg
Garantie: zwei Jahre
Akku acht Jahre/160.000 km

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Autor
Carsten Hebestreit
Redakteur Motor
Carsten Hebestreit
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