Lawinenabgang in Lech/Zürs: Vier Verletzte, keine Vermissten mehr
BREGENZ. Der Lawinenabgang in Lech/Zürs ist offenbar glimpflicher ausgegangen als zunächst befürchtet.
Ein Lawinenabgang am Sonntag in Lech/Zürs ist glimpflicher ausgegangen als zunächst befürchtet. Anfangs war nach zehn Personen gesucht worden. Kurz vor 1 Uhr früh am Montag teilte die Polizei mit, dass es zwar vier Verletzte Personen gegeben hat, eine davon schwer, dass aber die übrigen sechs Personen nicht von der Lawine erfasst wurden. "Nach derzeitiger Erkenntnislage kann davon ausgegangen werden, dass keine Personen mehr vermisst werden", heißt es in der Mitteilung.
Dennoch werde am Montag "zur endgültigen Abklärung, eine Sicherheitssuche durchgeführt". Am Sonntag war kurz vor 15:00 Uhr eine Meldung über einen Lawinenabgang in Zürs, im Bereich des Trittkopfes, eingegangen. Auch die darunterliegende Piste wurde auf einer Länge von 500 - 600 Metern verlegt.
Video: ORF-Reporter Stefan Krobath berichtet aus Lech/Zürs
Auf dem Mobiltelefon-Video eines in der Ferne stehenden Zeugen waren zehn Wintersportler im Bereich der Lawinenbahn zu sehen. Das hatte die Sorge über zehn Verschüttete geweckt und einen Großeinsatz mit zeitweise bis zu 200 Rettern ausgelöst. Im Zuge des groß angelegten Rettungseinsatzes konnte ein teilverschütteter Mann aus der Lawine gerettet werden. Er wurde mit schweren Verletzungen ins LKH Innsbruck geflogen.
Da zu diesem Zeitpunkt nicht klar war, wie viele Wintersportler sich noch in der Lawine befinden, wurde die Suche mit 7 Hubschraubern weitergeführt. Im Verlauf des Abends meldeten sich die Personen, die auf dem Video zu sehen sind. Sie fuhren teils selbstständig ins Tal ab und meldeten ihre Beteiligung am Lawinenunfall zunächst nicht. Letztlich wurden vier der zehn Personen verletzt - eine davon schwer.
200 Helfer im Einsatz
Die Lawine ging kurz vor 15.00 Uhr unterhalb des Trittkopfs (2.720 Meter) bei der Trittkopfbergstation ab. Sie nahm ihren Anfang im freien Gelände, die Schneemassen erfassten aber auch die Skipiste Nr. 134 (Balmen). Kurz darauf waren acht Hubschrauber, darunter drei aus Tirol, sowie mehrere Suchtrupps auf dem Weg zum Lawinenkegel. Die Helikopter landeten und starteten immer wieder auf dem Flexenpass (1.773 Meter), der für den Straßenverkehr gesperrt wurde.
Nach Informationen der Polizei und der Gemeinde Lech, zu der Zürs gehört, standen über 200 Personen im Sucheinsatz. "Wir tun alles, um die Wintersportler zu bergen", hieß es seitens der Gemeinde. Nach Einbruch der Dunkelheit wurde der Lawinenkegel ausgeleuchtet, die Suche wurde terrestrisch fortgesetzt.
Video: ORF-Reporter Stefan Krobath berichtete am frühen Abend live vom Arlberg von der Suchaktion und spricht mit dem Einsatz-Koordinator Hermann Fercher.
Entwarnung in Tirol
Ein Lawinenabgang im freien Skigebiet von Sölden (Bez. Imst) am frühen Sonntagnachmittag hat ein glimpfliches Ende gefunden. Nach einer rund zweieinhalbstündigen Suchaktion mit 40 Helfern und mehreren Hunden wurde Entwarnung gegeben, informierte die Polizei: