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Unglück bei Rettung mit Helikopter

Von (hes), 05. Juni 2017, 07:03 Uhr
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Bildergalerie Schwerer Alpinunfall in der Steiermark
Bild: Österreichische Bergrettung

TROFAIACH. Bei einem dramatischen Rettungseinsatz kamen am Pfingstsonntag in der Steiermark der 28-jährige Alpinpolizist Thomas Höfer und eine Alpinistin (47) ums Leben.

Ein Ehepaar aus Wien war in den Eisenerzer Alpen in Bergnot geraten. Als der Helfer die beiden Wanderer um 16.45 Uhr am variablen Tau des Polizeihubschraubers aufnahm und die drei hochgezogen wurden, passierte das folgenschwere Unglück. Das Seil löste sich vom Helikopter, und alle drei stürzten in die Tiefe.

Verletzter in der Nacht gerettet

Es folgte eine schwierige Rettungsaktion, an der 46 Bergretter beteiligt waren, wie die Kleine Zeitung berichtet. Die Einsatzkräfte der Bergrettung und der Alpinpolizei konnten das sehr schwierige Gelände so weit mit Seilen sichern, dass die Notärzte zu den Verunglückten kamen. Das schluchtartige, alpine Gelände sei für alle Beteiligten eine große Herausforderung gewesen, erklärt Andreas Gumpold, Gebietsleiter und Einsatzleiter der Bergrettung, in einer Aussendung: „Trotz der ausgezeichneten Zusammenarbeit aller Einsatzorganisationen konnten wir zwei Personen nicht mehr retten.“ Wegen der schwierigen Bedingungen habe die Bergung bis in den frühen Morgen gedauert.

Selbst der Abtransport des schwer verletzten Ehemanns durch die Bergrettung ins Tal dauerte Stunden. Um 23.45 Uhr konnte er von der Crew des Notarzthubschraubers Christophorus 14 an die Ärzte im Landeskrankenhaus Graz übergeben werden. Die Leichen der Verunglückten wurden erst gestern durch einen Hubschrauber geborgen.

„Beim Rausgehen aus dieser Schlucht dürfte es vermutlich aufgrund der doch sehr schwierigen meteorologischen und topografischen Bedingungen zum Unfall gekommen sein, der von Sachverständigen untersucht wird“, erklärte Werner Senn, Leiter der Österreichischen Flugpolizei. Eine Kommission mit internationalen Experten soll den Hergang rekonstruieren.

Thomas Höfer war nicht nur Alpinpolizist der Polizeiinspektion Niklasdorf, sondern auch aktives Mitglied der Bergrettung Tragöss. Dass dem 28-Jährigen die Gefahr stets bewusst war, zeigt ein Online-Porträt. Er beantwortete darin die Frage, was ihm wichtig war, unter anderem so: „Einen schönen Tag in den Bergen zu verbringen und dann wieder gesund ins Tal zurückzukehren.“ Der Wunsch nach einer gesunden Rückkehr ins Tal blieb ihm am Sonntag verwehrt.

Bundespräsident dankt Rettern

Nach dem tragischen Unglück meldete sich auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen zu Wort: „Mein herzliches Beileid den Angehörigen des Polizisten und des Unfallopfers des gestrigen tragischen Bergunglücks am Eisenerzer Reichenstein“, postete er auf Facebook. Und: „Danke an alle Rettungskräfte, die oft unter Einsatz ihres Lebens ihren Dienst für die Öffentlichkeit versehen.“

3 Fragen an...
Bild: privat

3 Fragen an Christoph Preimesberger, Landesleiter der Bergrettung

Der 52-jährige Hallstätter leitet seit April die Bergrettung in Oberösterreich. Er ist erschüttert vom Rettungsdrama in der Steiermark.

Herr Preimesberger, wie sehen Sie als Bergretter das tödliche Unglück?

Preimesberger: Wir alle, die im alpinen Rettungsdienst tätig sind, sind erschüttert von dem Unglück. Wir sind unglaublich betroffen. Das ist der Albtraum eines jeden Bergretters. Das Worst-Case-Szenario, das Schlimmste, was passieren kann.

Können Sie sich erklären, wie so ein Unglück passieren konnte?

Nein, das ist auch für uns unerklärlich. Die Unfallursache muss jetzt rasch aufgeklärt werden, und dann ist es wichtig, daraus zu lernen. Taubergungen schauen einfach und sicher aus, aber man darf nicht vergessen, dass immer ein Risiko dabei ist. Es wird oft zu selbstverständlich genommen. Passieren kann leider immer etwas.

Auch Bergretter absolvieren immer wieder Flugeinsätze, etwa wenn sie in unwegsames Gelände gebracht werden, um Personen zu retten oder zu suchen. Fliegt da die Angst mit?

Angst wäre ein schlechter Ratgeber. Aber es ist schon eine luftige Angelegenheit, wenn man hunderte Meter über dem Boden hängt. Im Grunde sind alle froh, wenn ein Einsatz am Tau wieder gut zu Ende gegangen ist. Was einem dabei hilft, ist höchste Professionalität bei jedem Einsatz. Wir alle werden regelmäßig perfekt geschult, und es gibt genaue Verhaltensrichtlinien, an die sich alle halten müssen.     
 

Mehr dazu im Video: 

Auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen spendete via Facebook sein Beileid:

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