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Erzabt gesteht sexuellen Missbrauch

10. März 2010, 00:04 Uhr

SALZBURG/LINZ. Gestern sprach erstmals das heute 53-jährige Opfer, das im Benediktinerstift Sankt Peter missbraucht worden sein soll: „Ein Priesteranwärter hat mir in die Hose gegriffen und sich selbst befriedigt.“ Der Mann soll zudem auch von dem Salzburger Erzabt Bruno B. sexuell gedemütigt worden sein.

Aus Scham habe das Opfer jahrelang nicht über die Vorfälle sprechen können. Im Vorjahr schließlich konfrontierte der Mann aber die mutmaßlichen Täter mit den Vorwürfen. Er habe „da von ihnen auch das Geständnis erhalten“, sagte das Opfer. Der Erzabt war zum Tatzeitpunkt 24 Jahre alt und noch nicht Priester.

Die Vorwürfe: Bei einem Ausflug mit dem damals Zwölfjährigen soll es in einer Höhle am Untersberg zu dem Missbrauch durch den Erzabt gekommen sein. „In einer Grotte musste ich mich dann auf seinen Schoß setzen. Er drückte mich an sich, ich war von vornherein wehrlos“, sagt das Opfer. Dazu sei er sechs Jahre lang von den zwei anderen Patres immer wieder missbraucht worden. Beichten habe das Opfer nur bei Pater B. dürfen. „Und da musste ich beichten, dass ich eben Unkeusches getan habe mit anderen. Und er gab mir die Absolution. Im Grunde genommen habe ich immer das gebeichtet, was er verbrochen hat.“

Erzabt Bruno B. dürfte beim Missbrauch des damals Zwölfjährigen offenbar binnen Minuten vom Aufklärer zum Täter geworden sein: Laut Korbinian Birnbacher, Prior von St. Peter, habe Bruno B. von Übergriffen der beiden anderen Ordensbrüder erfahren und wollte mit dem Opfer in der Grotte darüber sprechen – bei dieser Aussprache sei es dann zu dem Missbrauch gekommen. Ob der Missbrauch wirklich der einzige dieser Art durch den Erzabt war, könne er nicht sicher sagen, er glaube Bruno B. aber.

Der Fall war auch der Staatsanwaltschaft Salzburg bekannt. Vergangenen September soll ein Mann aus Wien, der offenbar mit dem Opfer Kontakt hatte, Anzeige erstattet haben. Das Verfahren wurde allerdings am 18. Jänner 2010 eingestellt. Begründung: „Das Opfer wollte nicht aussagen“, sagte Barbara Feichtinger, Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Ob der Fall verjährt gewesen wäre, hätte man prüfen müssen. „Die Verjährungsfrist beginnt mit Erreichen des 28. Lebensjahres des Opfers. Wenn der Täter in der Zwischenzeit verurteilt wurde, würde sich die Frist verlängern“, sagt Feichtinger.

Patres als Sextouristen

Bestätigt wurde weiters, dass einer jener beiden Patres, die das Opfer auch missbraucht haben sollen, 2008 wegen schweren sexuellen Missbrauchs an Minderjährigen in Marokko zu vier Monaten unbedingt und 22 Monaten bedingt rechtskräftig verurteilt wurde. Abgesessen habe er die Strafe noch nicht. Das Verfahren gegen den zweiten Pater, der ebenfalls als „Sextourist“ in Marokko gewesen sein soll, sei eingestellt worden, weil er keinen Wohnsitz mehr in Österreich gehabt habe. Ein Pater hat den Orden später verlassen, der andere wechselte in Klöster nach Oberösterreich und Bayern.

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4  Kommentare
4  Kommentare
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terence (70 Kommentare)
am 10.03.2010 09:21

... austreten oder zur evangelischen Kirche überlaufen. Vielleicht kappiert es die kath. Kirche dann endlich, dass sie nicht mehr zeitkonform ist. Wäre sie eine politische Partei, würde man sie als "unwählbar" bezeichnen!!!

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tacitus (4.799 Kommentare)
am 10.03.2010 07:47

Missbrauch,Missbrauch,Missbrauch durch Priester !
aber die verheirateten priester dürfen keine ehrenämter annehmen, ihre seelsorge ist eine pseudopastoral, aber die kinderschänder blieben in höchsten amt und würden ! welche verlogenheit und Heuchelei !-wie glaubwürdig sind dann die priester und bischöfe überhaupt, wenn jahrelang die leute belogen worden sind ??????????????????????
kinderschänder schreiben eheleuten vor, dass sie nicht zur kommm.gehen dürfen, aber selber stellen sie sich im schönsten gewand hin und belehren die leute ! gehts noch ? wie für blöd halten die bischöfe und der papst die menschen ?

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lancer (3.688 Kommentare)
am 10.03.2010 07:43

...das sollten die weltfremden Kirchenfürsten in Rom endlich zur Kenntnis nehmen. Aus der evangelischen Kirche hört man nie Meldungen über sexuellen Missbrauch.

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( Kommentare)
am 10.03.2010 07:41

Die Kirche hat schon immer überall Einfluss genommen und vieles vorgegeben und gelenkt.
Jetzt wäre es an der Zeit sich einmal vom Volk einige Vorschläge anzunehmen bzw. umzusetzen und die eigenen Jahrhunderte alten Strukturen der heutigen Zeit anzupassen. Die Priester in der von der Natur vorgegeben Fortpflanzung zu beschränken bringt wie man sieht nur viele Nachteile. Die meisten Religionen passen sich ja auch der neuen Zeit an. Der Kirche dürfte entgangen sein dass die Leute von heute lesen können und über die Medien eine größere Übersicht vom Leben erlagen, und nicht mehr nur der Kirche glauben schenken.

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