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35 Millionen Euro Schulden: Warum Matrei vor Insolvenz steht

Von OÖN, 08. Mai 2023, 04:30 Uhr
35 Millionen Euro Schulden: Matrei steht vor Insolvenz
Die Gemeinde Matrei: Ausgeschlossen ist ein Gemeindekonkurs rechtlich nicht. Bild: APA/EXPA/ Johann Groder

MATREI/INNSBRUCK. Bisher gab es keine Einigung mit den 106 Gläubigern, das Land Tirol schießt der verschuldeten Gemeinde Millionen zu.

Über dem Tauerntal kreisen die Pleitegeier – genauer gesagt über der Gemeinde Matrei im Bezirk Lienz in Osttirol.

Der Schuldenstand der Marktgemeinde soll sich laut Wirtschaftsprüfern auf rund 35 Mio. Euro belaufen. Um das Schlimmste zu verhindern, laufen derzeit neuerlich die Verhandlungen der Gemeinde mit den 106 Gläubigern auf Hochtouren. Zuletzt wurde eine Ausgleichsquote von 80 Prozent angeboten, womit sich aber nicht alle einverstanden gezeigt hatten.

Sollte Matrei nun tatsächlich in den Konkurs schlittern, wäre dies einzigartig in Österreich. Zumindest in der Zweiten Republik. Der Oberste Gerichtshof hat sich zum bisher letzten Mal im Jahr 1933 im Fall der steirischen Gemeinde Donawitz mit dem Konkurs einer Gemeinde auseinandersetzen müssen. Ausdrücklich ausgeschlossen ist ein Gemeindekonkurs in der österreichischen Rechtsordnung laut Gemeindebund jedenfalls nicht.

  • OÖ Heute: Gemeinde Matrei vor dem Konkurs

Bürgermeister Raimund Steiner ist seit einem Jahr im Amt und hat mit dem Erbe seines Vorgängers, Ex-ÖVP-Landtagsabgeordneter und Ex-Bundesrat Andreas Köll, schwer zu kämpfen. Steiner will auf die Gläubiger erneut zugehen und einen neuen Vorschlag unterbreiten. "Für uns ist es nun vor allem wichtig, gegenüber den Gläubigern Vertrauen zu schaffen." Die vom Land Tirol zugesagten 6,6 Millionen Euro seien dafür wesentlich. Im Mai wolle man weitere Abstimmungen mit den Gläubigern vornehmen.

Land als Gläubiger und Retter

Tirols Landeshauptmann und Finanzreferent Anton Mattle (VP) forderte Fairness für alle Gläubiger. "Unser Interesse muss sein, dass die Gläubiger 100 Prozent der Verbindlichkeiten von der Gemeinde zurückbekommen", wird er in einer Aussendung zitiert. Auch das Land Tirol tritt als Gläubiger im Sanierungsverfahren auf. Es müsse weiterhin das Ziel sein, den Konkurs abzuwenden: "Die Kriterien dafür müssen allerdings auch fair sein, und zwar gleichermaßen für alle Gläubiger", sagte Mattle.

Ein Stadion um sieben Millionen

Überraschend kommt das drohende finanzielle Fiasko in Matrei nicht: Ein Fußballstadion um sieben Millionen Euro und überdimensionierte Kanalprojekte standen in der Kritik. Jahrelang hat die 4600-Seelen-Gemeinde offenbar über ihre finanziellen Verhältnisse gelebt.

Bereits 2012 wurden die Matreier Finanzen von der Bezirkshauptmannschaft (BH) geprüft. Kritisiert wurden die Auslagerung von Schulden und die Kontoüberziehung der Gemeinde um fast das Zehnfache des festgelegten Rahmens. Folgen hatte die Kritik der BH aber jahrelang kaum.

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11  Kommentare
11  Kommentare
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Duc (1.571 Kommentare)
am 08.05.2023 17:08

NATSCHO @ Sie haben Niederösterreich vergessen.......ÖVP geführt....einen schei... besser wie Wien.

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KritischerGeist01 (4.928 Kommentare)
am 08.05.2023 15:04

Ganz sicher ein Zufall:
Bürgermeister Andreas Köll war knapp 20 Jahre im Amt. Unter ihm wurde der Schuldenstand massiv aufgebaut. Als Dank hat ihn seine ÖVP sogar in den Landtag und den Bundesrat entsandt.

Das ist die ÖVP. Eine selbsternannte Wirtschaftspartei.
Möge sich jeder selbst ein Urteil bilden ...

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Natscho (4.429 Kommentare)
am 08.05.2023 15:18

1989–2022 ergibt nach meiner Rechnung 33 Jahre

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susisorgenvoll (16.696 Kommentare)
am 08.05.2023 13:51

Dass Kanalprojekte teuer sind, versteht man ja noch, dass allerdings ein Stadion um 7 Millionen in diesem Bergdorf gebraucht wird, verwundert schon eher. Allerdings kann man sich schon vorstellen, dass Covid und der nicht vorhandene Tourismus diesem Ort den Todesstoß versetzt haben!

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BamBam1987 (4.119 Kommentare)
am 08.05.2023 10:11

"Kritisiert wurden die Auslagerung von Schulden und die Kontoüberziehung der Gemeinde um fast das Zehnfache des festgelegten Rahmens. Folgen hatte die Kritik der BH aber jahrelang kaum." - tja, ewig lang untätig und dann kommt das böse Erwachen... Unfassbar!

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schubbi (2.994 Kommentare)
am 08.05.2023 09:15

Schnell einige tausend Ha Wiese oder Wald in Bauland umwidmen, ins Ausland verscherbeln und mit Hotels und Betriebshallen versiegeln. Damit ist "unsere" Volkspartei ja immer sehr gut gefahren.

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Natscho (4.429 Kommentare)
am 08.05.2023 08:37

"Warum Matrei vor Insolvenz steht"

Weil Andreas Köll 30 Jahre lange Geld zu Unternehmen gescheffelt hat, an denen er beteiligt ist (Seilbahn, Hubschrauberlandeplatz, "privates" Freibad).
Weil das schwarze Tirol keine Gesetze hat, die Billanzfälschung von Gemeinden ahnden
Weil die ÖVP korrupt und verkommen ist
Weil die Leute, vor allem in kleinen Orten, sich lieber die Hand abhacken, als etwas abseits von ÖVP oder FPÖ zu wählen.

Auslöffeln dürfen es aber natürlich auch alle, die diese Dilletanten nicht gewählt haben.

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schubbi (2.994 Kommentare)
am 08.05.2023 09:17

ist das in Restösterreich etwa anders ? Überall wo VP draufsteht ist Korrup... drin

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KeinSpieler (643 Kommentare)
am 08.05.2023 12:09

...da waren'S aber noch nicht in Wien! -oder Sie haben eine Brille aus der Löwelstraße.

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Natscho (4.429 Kommentare)
am 08.05.2023 12:11

Die FPÖ hat Kärtnen in die Insolvenz getrieben, die ÖVP Mattrei
Das rote Wien hat ein BIP von 100 Milliarden

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patsch-ho (75 Kommentare)
am 08.05.2023 08:07

Wo war den hier die Finanzaufsicht des Landes Tirol.
Hier müssen alle zur Verantwortung gezogen werden.
Ein Schelm der schlechtes denkt.

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