Schmetterlings-Experten als Speerspitze gegen Kiesabbau
STADL-PAURA. In der Stadtgemeinde sei der Gelbringfalter bedroht, sagen elf Experten
Das UVP-Verfahren über den Ausbau des Schotterabbaus in Stadl-Paura ist erstinstanzlich längst entschieden. Ginge es nach dem Landesverwaltungsgericht, könnte nach einer Fläche von 20 Hektar, die 2018 rechtsgültig genehmigt wurde, ein weiteres Waldstück im Ausmaß von 48 Hektar bis zum Jahr 2080 abgebaut werden. Dagegen brachten die Stadlinger Bürgerinitiative und eine NGO jedoch Beschwerde ein. Das Verfahren liegt derzeit beim Bundesverwaltungsgericht.
Die Gegner des Schotterabbaus bieten nun Schmetterlings-Experten aus halb Europa auf, um den Bescheid auszuhebeln. Nach ihrer Einschätzung sei der streng geschützte Gelbringfalter, der im Projektgebiet sein Habitat hat, massiv gefährdet. Elf Wissenschafter gaben Stellungnahmen ab, die laut Herbert Huss von der Stadlinger Bürgerinitiative einhellig negativ ausfielen. So nimmt etwa Andreas Segerer von der Zoologischen Staatssammlung München klar Stellung: "Das geplante Schutzkonzept für den Gelbringfalter halte ich bereits vom Ansatz her für zum Scheitern verurteilt." Es werde so nicht funktionieren, sagt auch Jan Habel von der Uni Salzburg. "Die von der Schotterabbaufirma vorgeschlagene Lösung ist eine ingenieurtechnische Utopie, die aussichtslos ist", befindet Laszlo Rakosy von der Uni Cluj in Rumänien.
Was der ganze Aufwand soll, erklärt Huss wie folgt: "Es darf kein auch nur leiser wissenschaftlicher Zweifel bestehen, dass das Abbaukonzept von Treul nicht funktioniert. Und wer repräsentiert die Wissenschaft besser als Experten, die über dieses Thema publiziert haben."
Drei der elf wissenschaftlichen Einwände versandte Huss an das Bundesverwaltungsgericht, das über den Abbau in zweiter Instanz zu entscheiden hat. Sollte das Gericht dem geplanten Schottergewinn grünes Licht geben, will Huss als letzte Instanz den Europäischen Gerichtshof anrufen.
Die Firma Treul reagiert gewohnt gelassen auf den Vorstoß der Naturschützer: "Wir nehmen die Meinungen zur Kenntnis und sind überzeugt, dass unser Konzept, das von Experten erarbeitet wurde, funktioniert und zum Erhalt des Gelbringfalters beiträgt."
Betonieren, Betonieren, Betonieren, da ist die Kohle für die Politiker drinnen. Was für ein Falter??? Ach so....... die Experten meckern wieder einmal..... drüber fahren. Mit Steuergeld die Natur ruinieren, das ist echte Standort politik
Es ist auch zu prüfen, ob dort nicht auch noch Bestände des praktisch ausgerotteten Grünringfalters vorkommen. Der ist ja noch viel seltener und müsste unbedingt geschützt werden.
einfach mal 3 Jahre beobachten
"Die Gegner des Schotterabbaus bieten nun Schmetterlings-Experten aus halb Europa auf, um den Bescheid auszuhebeln."
In Wels war man mit dem Schutz des Großen Brachvogels (Numenius arquata) erfolgreich im Verhindern eines Gewerbegebiets. Nichts gegen Experten, aber man kann alles übertreiben und vor allem sind nicht alle Experten tatsächlich unparteiisch und nicht voreingenommen.