Professionelle Helfer in allen Lagen: Höhenretter sind einsatzbereit
BEZIRK GRIESKIRCHEN. Feuerwehren im Bezirk Grieskirchen wurden im Vorjahr zu 2432 Einsätzen gerufen. Die erfolgreiche Nachwuchsarbeit beweist ein Plus von 53 neuen Jugendmitgliedern.
Die Höhenretter der Freiwilligen Feuerwehr Gallspach helfen Menschen aus ganz besonderen Notsituationen und retten Verletzte aus großen Höhen oder Tiefen wie einem Schacht. Dafür ist neben Schwindelfreiheit auch eine umfangreiche Zusatzausbildung notwendig, die zehn Kameraden absolviert haben. Seit Oktober ist der Höhenretter-Stützpunkt in Betrieb. Am Mittwochnachmittag demonstrierten die Höhenretter Medienvertretern ein Einsatzszenario und holten einen "Verletzten" vom Gallspacher Feuerwehrturm.
Präsentiert wurde bei der Jahresbilanz-Pressekonferenz des Bezirksfeuerwehrkommandos Grieskirchen auch eine neue sogenannte AB-Mulde, ein neues Stützpunktgerät der FF Wallern, das bei Batteriebränden von Elektrofahrzeugen eingesetzt wird. Denn beginnt ein Auto-Akku einmal zu brennen, kann der Brand Tage dauern. Das Fahrzeug wird in diesen speziellen Container gehoben, der mit Wasser geflutet wird.
440 Brandeinsätze
Bezirksfeuerwehrkommandant Herbert Ablinger berichtete über ein einsatzreiches Jahr 2023 der insgesamt 67 Feuerwehren im Bezirk. "Der größte Einsatz im Vorjahr war der Brand in der Tischlerei Klostermann in Taufkirchen, bei dem es gelang, das Bürogebäude zu retten", sagte Ablinger. Der Brandstifter konnte bis dato nicht gefasst werden. Insgesamt gab es 440 Brand- und fast 2000 technische Einsätze. Gefordert waren die Feuerwehrleute auch bei Unwettern mit Sturm und Starkregen und dem außergewöhnlichen Schneeereignis Anfang Dezember.
Mit Ende 2023 gab es im Bezirk 5787 Feuerwehrmitglieder. "Das bedeutet, dass jeder 11. Einwohner des Bezirks Mitglied einer Feuerwehr ist", sagte Ablinger. Besonders erfreulich ist der Zuwachs bei der Jugend um 53 auf 744 Mitglieder. Im Aktivstand gibt es einen Rückgang um 70 auf 3956 Aktive. Bemerkbar machen sich nun die geburtenstarken Jahrgänge der 1960er-Jahre, die jetzt nach und nach nicht nur ihre Berufslaufbahn beenden, sondern auch in die "Feuerwehrpension" gehen.
Insgesamt haben die Feuerwehrleute im Bezirk 621.000 Stunden aufgewendet. "Das entspricht einem Unternehmen mit 359 Vollzeitarbeitskräften", rechnete Ablinger vor.
Landesfeuerwehrkommandant Robert Mayer präsentierte unter anderem ein bemerkenswertes Ergebnis aus der Bundesstatistik, wonach im Vorjahr 77 Prozent der Neuaufnahmen Mädchen und Frauen waren, ein Jahr davor waren es 60 Prozent gewesen. "Diese Entwicklung freut mich ganz besonders. Jene Frauen, die sich für die Feuerwehr interessieren, kommen, um dabeizubleiben", sagte Mayer.
Im Bezirk Grieskirchen sind 560 Mitglieder oder 9,2 Prozent weiblich.