Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Das ist Abenteuer: Mit Zug und Bus durch Tansania

Von Von Friedrich M. Müller, 14. Jänner 2019, 00:05 Uhr
Alltag für Bahnreisende in Afrika: Überfüllte Züge, dichtes Gedränge auf unbefestigtem Terrain entlang der Gleise. Bild: Greindl

SATTLEDT. 2016 fuhren fünf Sattledter mit dem Zug nach Nordkorea, nun erkundeten sie mit Öffis das ostafrikanische Land.

Wer im Urlaub mit Bus und Zug reist, lernt Land und vor allem Leute besser kennen. Wer das in Afrika macht, lernt auch, sich in Geduld zu üben. „Ihr habt die Uhren, wir die Zeit“, bekamen fünf Sattledter zu hören, als sie im Sommer drei Wochen mit Zug und Bus Tansania von Norden nach Süden – vom Victoria- zum Malawisee – durchquerten. Samstag laden sie zu einem Vortrag über ihr Abenteuer in einem Land, das mehr als elf Mal so groß wie Österreich ist und 57 Millionen Einwohner hat.

Für Pfarrer Siegfried Eder, Bernhard Greindl, Gerald Krennhuber, Johann Quittner und Wolfgang Rührlinger war es nach ihrer Zugfahrt 2016 von Sattledt in die nordkoreanische Hauptstadt Pjöngjang der nächste Abenteuer-Urlaub.

Monsun als Reiseplaner

„Ursprünglich wollten wir zur Wiege der Menschheit nach Äthiopien: Dort gibt es Monsuns während unserer Reisezeit im August, also entschieden wir uns für Tansania, auch weil Pater Siegfried dort Kontakt zu einem Benediktiner-Kloster hat, das wir auch besucht haben“, erzählt Bernhard Greindl.

Nach einer typischen Safari-Urlaubswoche kehrten sie dem Touristenstrom den Rücken und kletterten erstmals in einen Nahverkehrsbus: „Ein 20-Sitzer fährt erst ab, wenn 40 Personen drinnen sind.“ In einem Sechs-Sitzer waren 13 Personen unterwegs.

Fünf Sattledter vor dem „Bismarckfelsen“ am Viktoriasee: Siegfried Eder (l.), Wolfgang Rührlinger, Bernhard Greindl, Johann Quittner und Gerald Krennhuber Bild: Greindl

Die Überraschung: „Ist der Bus normal besetzt, fährt er nicht mehr weiter – weil er zuwenig ausgelastet ist: Wir mussten dann immer wieder in einen überfüllten einsteigen“, sagt Greindl.

Genauso ausgelastet sind die bis zu 60 Jahre alten Waggons, in denen Einheimische oft gefiederte Passagiere dabei hatten.

Im Speisewagen fühlten sich die einzigen weißen Passagiere beschämt: „Er war vollbesetzt: Für uns wurde aber sofort Platz gemacht“, erinnert sich Greindl. Sie nahmen dann das vom Koch angebotene Huhn dankend an, staunten aber: Beim nächsten Stopp stieg der Küchenmeister aus, kaufte bei einem Händler neben dem Zug das Tier und bereitete es zu: „Da gab es also keine Bedenken wegen der Kühlkette“, scherzt Greindl: „Und das Huhn hat ausgezeichnet geschmeckt.“

Die Ankunft eines Zuges ist beinahe ein Volksfest: „Reisende beginnen sofort mit den Menschen neben den Gleisen zu handeln, andere bieten dort frisch zubereitete Speisen an.“ Befestigte Bahnsteige sucht man indes vergeblich, die Gleise wirken, als sei seit dem Ende der Kolonialzeit im Dezember 1961 nichts mehr investiert worden.

Einmal lief die Bremse eines Waggons heiß. „Alle warteten seelenruhig, bis sie nach Stunden repariert war und der Zug wieder weiterfuhr.“

Begeistert war das Quintett von der Freundlichkeit der Tansanier: Sie wurden spontan zu einem Familienfest am Strand des Malawisees eingeladen. „Wir hatten nie einen Moment der Angst“, sagt Greindl. In touristisch gut erschlossen Regionen wollen die Einheimischen Geld lukrieren. „Als wir die Fähre nach Sansibar bestiegen, nahmen uns Einheimische ungefragt unser Gepäck ab: Bei der Ankunft verlangten sie dann Trinkgeld – mit sehr viel Nachdruck.“

Strafe entgangen

Andererseits bewahrte sie die resolute Vorgangsweise eines Tansaniers gegenüber einem Nationalpark-Ranger vor einer Strafe von 115 Dollar/Kopf. Als ihr Begleiter erzählte, er kenne den Chef des Nationalparks persönlich, war plötzlich von Strafe keine Rede mehr.

Die reiselustigen Herren aus Sattledt sind sich übrigens in einem einig: „Wir würden wieder fahren – allerdings mit einem weniger dichten Programm oder mit mehr als drei Wochen Zeit.“

Denn: „Wir haben die Uhr, Afrikaner die Zeit.“

Reisevortrag: Samstag, 19. Jänner, 19 Uhr, Turnsaal Neue Mittelschule Sattledt, Eintritt freiwillige Spenden

mehr aus Wels

Bürgermeister nach Maibaum-Diebstahl: "Bei mir wird es keine Auslöse geben"

Zwillingsschwestern lieferten Gänsehautmoment im ORF

74 statt 30 km/h: Raser musste in Wels Führerschein abgeben

"Traunsecco" ist der neue Schaumwein-Weltmeister

Interessieren Sie sich für diesen Ort?

Fügen Sie Orte zu Ihrer Merkliste hinzu und bleiben Sie auf dem Laufenden.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

0  Kommentare
0  Kommentare
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Aktuelle Meldungen