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Was Menschen in Indien mit einem Kraftwerk in Wels zu tun haben

Von Friedrich M. Müller, 07. November 2018, 03:34 Uhr
Was Menschen in Indien mit dem Bau eines Kraftwerks in Wels zu tun haben
Überraschend: Beinahe Handarbeit

WELS/STEINHAUS/GUNSKIRCHEN. Halbzeit beim Kraftwerksbau: Das 48-Millionen-Euro-Projekt der Wels-Strom liegt im Plan – trockener Sommer begünstigte die Arbeiten, die auch Jobs in weiter Ferne sichern.

Werden Wohnhäuser gebaut, feiern Zimmerleute mit Hausherren die Dachgleiche. Gestern feierten die Wels-Strom-Chefs Friedrich Pöttinger und Franz Gruber Halbzeit beim Bau des Kraftwerkes Traunleiten, über den sich die Wasserkraft-Branche wundert: "Ein Kraftwerksbau im Natura-2000-Gebiet, aber keine Negativ-Schlagzeilen: Wie gibt’s das?"

Strom für alle Welser Haushalte

Es ist kein echter Neubau, weil in Traunleiten seit 1899 Strom erzeugt wurde. Das seit 2011 geplante Projekt wurde freiwillig einer Umweltverträglichkeitsprüfung unterzogen. Eine Million Euro wird in Umwelt-Maßnahmen investiert – inklusive eigenem Hügel, auf dem Vögel brüten können.

Ab Herbst 2019 liefern statt fünf nur noch zwei Turbinen Strom. Die Leistung hat sich aber verdoppelt. "Wir können den Stromjahresbedarf aller knapp 27.000 Welser Haushalte abdecken", sagt Franz Gruber, der technische Geschäftsführer. Im verbreiterten Werkskanal strömen statt 80 Kubikmeter pro Sekunde maximal 150 Kubikmeter zu den horizontal verbauten Kaplan-Turbinen. "Das ist jede Sekunde das Wasser für vier Swimmingpools", sagt Friedrich Pöttinger, der Wels-Strom-Kaufmann. Beim 100-jährigen Hochwasser fließen 1400 Sekunden-Kubikmeter in der Traun, gestern waren es nur 44.

Der Bau sichert während 27 Monaten nicht nur lokale Arbeitsplätze der Baufirmen Porr-Felbermayr. Die Turbinen liefert das österreichische Unternehmen Andritz. "Sie werden aber in Deutschland gefertigt, Teile stammen aus Portugal", sagt Gruber. 45.000 Kubikmeter Beton und 7500 Tonnen Stahl werden verarbeitet. Der in Österreich erzeugte Baustahl wird zum Flechten in die Slowakei und erst dann zur Baustelle geliefert. "Die Generatoren liefert Andritz aus Indien, sie werden mit Schiffen nach Europa transportiert und ab April eingebaut", sagt Gruber.

Das Schönwetter erleichterte den Bau und brachte Niedrigwasser. Die zusätzliche Hochwasser-Sicherung am Saager-Damm mit 80 Zentimeter hohen Betonquadern, die wie Lego-Steine aussehen, hatte noch nie Kontakt mit Traunwasser.

Öko-Strom bis ins Jahr 2104

Beim Wehr in Gunskirchen werden die Metallklappen getauscht. Dafür müssen die Fundamente erneuert werden. Das war ursprünglich nicht geplant, Wels-Strom benötigte eine Ergänzung zum UVP-Bescheid, den die Behörde jüngst ausgestellt hat.

Nun hofft Wels-Strom, dass die Traun ab Herbst 2019 wieder ordentlich Wasser führt, damit viel Öko-Strom erzeugt werden kann. Das Recht dafür hat der Tochter-Betrieb von eww-Gruppe und Energie AG bis ins Jahr 2104.

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4  Kommentare
4  Kommentare
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jago (57.723 Kommentare)
am 07.11.2018 11:00

Immer diese Haushalte!

Woher kommt der Strom während der Arbeitszeit für die Hallen, für die Baustellen und für die Schreibtische?

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blubert (117 Kommentare)
am 07.11.2018 07:06

Gratulation, ihr Schweine
Die Clickbait Überschrift hat jetzt funktioniert. Ich habs jetzt wirklich wegen Indien gelesen.

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blada (637 Kommentare)
am 07.11.2018 06:57

Wenn die Trockenheit in den nächsten Jahren sich so fortsetzt, werden wir bald mit unseren Wasserkraftwerken durch die Finger schauen. Man sollte sich Alternativen überlegen, und das schnell.

Ist bei diesem Kraftwerk nun eine Fußgänger / Radfahrerüberquerung eingeplant? Wäre sehr wünschenswert.

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pepone (60.622 Kommentare)
am 07.11.2018 09:49

blada

siehe das ORF Heute interview des Boss der Ö Wasserwirtschaft !

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