Stadttheater-Umbau: Klassikkonzerte von Weltruf haben unklare Zukunft
WELS. RT6-Konzertreihe: Der Serviceclub wird während der umbaubedingten Sperre des Stadttheaters keine Konzerte organisieren – ob die Reihe später fortgesetzt wird, ist unklar.
"Kultureller Dienst an der Gemeinschaft" ist das Motto des Round Table 6 (RT6), der seit Juni 1977 fast 300 meist klassische Konzerte mit Musikern von Weltruf organisiert hat – anfangs im Schloss Puchberg, später im Cordatussaal und seit Jahrzehnten im Stadttheater.
Doch dieser Konzertsaal wird mit April 2019 durch den Umbau des ehemaligen Hotels Greif für zumindest ein Jahr geschlossen. Damit legt auch der RT6 eine Konzertpause ein – sehr zum Bedauern der mehr als 260 Konzert-Abonnenten. "Die Minoriten sind als Ausweichquartier zu klein, die Akustik dort ist schlecht", sagt Michael Schausberger, der amtierende RT6-Präsident.
Die Zahl der Abonnenten sinkt
In einem Brief an die treuen Besucher schrieben Franz Marschallinger und Michael Niedersüß kryptisch: "Im Frühjahr 2019 dürfte über das Schicksal ,unserer‘ Konzertheimstätte endgültig Klarheit herrschen, was wiederum den weiteren Weg der RT6-Konzerte bestimmen sollte."
Hinter vorgehaltener Hand beklagen RT6-Mitglieder, dass es immer schwieriger werde, neue Abonnenten zu finden. Die Zahl der Stammbesucher gehe seit Jahren kontinuierlich zurück. Das bestätigt auch Schausberger, sieht das aber keineswegs als Argument für ein mögliches endgültiges Aus der erfolgreichen Konzertreihe.
Alleine das für heute im Schloss Kammer am Attersee stattfindende RT6-Konzert liefert den Gegenbeweis: Die Weltklasse-Musiker Daniil Trifonov, Rénaud Capucon und Clemens Hagen baten den RT6 um einen Auftritt – als Generalprobe für ihr morgiges Gastspiel bei den Salzburger Festspielen. Ohne jede Werbung nach außen ist das Konzert mit 440 Besuchern seit acht Wochen ausverkauft: "Wir hätten doppelt so viele Karten verkaufen können", sagt Marschallinger, der über Jahre mit seinen Mitstreitern Niedersüß und Othmar Drugowitsch Künstler mit Weltruf nach Wels geholt hat.
Viel Aufwand, wenig Ertrag
Nun setzen Schausberger und Ralph Pointner das Erbe der RT6-Granden fort – ob sie das auch nach Wiedereröffnung des Stadttheaters machen, bleibt offen.
Es wird jedenfalls kein leichtes Unterfangen, die OÖN erfuhren aus dem Club: Konzerte seien ein enormer zeitlicher Aufwand mit eher bescheidenem finanziellem Ertrag. Das "Wüdarar-Gschnas" sei lukrativer. Letztlich will der Serviceclub Bedürftigen helfen und daher Geld effizient lukrieren.
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