Rekord beim Welser Schwimm-Meeting
WELS. Mit 3350 Meldungen hat der Bewerb um zehn Prozent mehr als im Spitzenjahr 2008.
Die Wetteraussichten lassen Schwimmtrainer und Schwimm-Meeting-Organisator Mario Peneder strahlen: "Endlich dürften wir wieder einmal schönes Wetter haben", sagt der 52-jährige Magistratsmitarbeiter. In den vergangenen Jahren öffnete der Himmel über Österreichs größtem Schwimmbewerb regelmäßig seine Schleusen. Gut, dass nun durch die Fernwärme-Heizung des Sportbeckens niedrige Wassertemperaturen kein Thema mehr sind.
Das erste Schönwetter-Wochenende in der heurigen Badesaison könnte aber dennoch zu Problemen führen: "Wenn viele Besucher ins Welldorado strömen: Ich bitte alle um Verständnis, dass das Sportbecken für den Bewerb gesperrt ist."
Peneder erwartet 755 Schwimmer im Alter zwischen sieben und 30 Jahren. Aus elf Nationen kommen die Sportler nach Wels: Von Deutschland bis Usbekistan, von Lettland bis Italien spannt sich der Bogen. Die Gäste nächtigen in einigen Welser Innenstadt-Hotels, in den Turnhallen der Lichtenegger Schulen und des Welser Turnvereins (WTV) sowie in der Jugendherberge und im Heim der Berufsschule.
Wettkampf bis Sonntag, 14 Uhr
Insgesamt sind beim diesjährigen Meeting 3350 Starter bei den verschiedensten Wettkämpfen gemeldet. "Das sind um zehn Prozent mehr als im Rekordjahr 2008", erklärt Peneder, der seit mehr als 35 Jahren bei dem Bewerb mitarbeitet.
Die Wettkämpfe beginnen am Samstag um 13 Uhr und werden um 19.30 Uhr beendet. Am Sonntag dauert der Wettkampf von 9 bis maximal 14 Uhr.
Mehr als 100 Leute im Einsatz
Der Leiter der WTV-Schwimmabteilung trägt seit mehr als 30 Jahren die Hauptverantwortung für den Wettkampf. Er kann sich auf ein zehnköpfiges Organisationskomitee verlassen, mehr als 100 Leute – vor allem Eltern von Sportlern – arbeiten im Hintergrund.
Apropos Eltern: Sie sind gefragt, wenn ihre Kinder Talent für den Schwimmsport besitzen. "Ein Schwimmer braucht eiserne Härte zu sich und Eltern, die ihn bis zu sieben Mal pro Woche ins Training bringen", erklärt Peneder.
"Bei uns fehlen die Bäder"
An Nachwuchs mangelt es nicht. Allerdings wird es für Spitzensportler immer schwieriger: nicht nur wegen des ungemein harten Trainings. "Auch die Infrastruktur wird immer schlechter: Es fehlen Bäder: Das Rieder Bad hat zugesperrt, auch in Enns und Gallneukirchen gibt es keines mehr. Freilich kosten Bäder viel Geld, aber ohne sie kann man keine guten Leistungen im Schwimmsport abliefern", sagt der Trainer.
Schön zu sehen, wie viele Kinder (und Eltern!) bereit sind, den Kindern den Spitzensport mit allen damit verbundenen Aufwendungen zu ermöglichen.
Der Aufwand ist nämlich beträchtlich, Förderungen gibt es in der Regel keine und die Leistungen der Jugendlichen sind großteils beachtlich, aber leider weitgehend unbekannt.