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Sturm hätte Bäume auf 110-kV-Leitung geworfen, wenn sie schon fertig wäre

Von Hannes Fehringer, 16. März 2020, 00:04 Uhr
Sturm hätte Bäume auf 110-kV-Leitung geworfen, wenn sie schon fertig wäre
Sturmtief Yulia verbreiterte die Schneise für die 110-kV-Leitung. Bild: Jack Haijes

STEINBACH/ZIEHBERG, INZERSDORF. Um sich eine Umweltverträglichkeitsprüfung zu ersparen, hielt Energie AG die Schneisen, die sie für ihre 110-kV-Leitung in den Wald schlug, so eng wie möglich. Das rächte sich jetzt.

"Randbäume" nennt der Forstwirt jene Nadelhölzer, die die Holzknechte stehen lassen, wenn sie eine Schneise in den Wald schlagen.

Randbäume sind wegen ihrer Lage dem Wetter und Windwürfen ungeschützt und daher besonders ausgesetzt. Die Stürme, die im Winter zuletzt über das Land fegten, entwurzelten zwischen Steinbach am Ziehberg und Inzersdorf eine Unmenge Bäume entlang der bereits freigesägten Trasse für die 110-kV-Freileitung, die die Tochtergesellschaft Netz OÖ für ihre Konzernmutter Energie AG zwischen Vorchdorf und Kirchdorf baut.

Den Windwurf sieht der Sprecher der Bürgerinitiative "110 kV-ade", Michael Praschma, als Bestätigung dessen, wovor er immer schon gewarnt habe: "Der Eingriff in die Natur ist eben doch sehr gravierend."

Mindestabstand

Den Eingriff in die Landschaft wollte die Energie AG so gering wie möglich halten. Dass sie für die Breite der Schneise nur den vier Meter betragenden Mindestabstand zwischen den Strommasten und dem Waldrand wählte, deutet die Bürgerinitiative aber anders: Der Energiekonzern habe mit allen Tricks eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) vermeiden wollen, die es nach den Gesetzen ab einer Rodung von 20 Hektar Gesamtfläche geben hätte müssen. "Zählt man jetzt die Windwurfflächen dazu, dann wäre die Grenze von 20 Hektar, ab der keine UVP nötig wäre, überschritten", erklärt Praschma. Von Behördenseite wurden sie jedenfalls nicht zur Trasse hinzugezählt. Praschma macht dabei aber auf ein ganz anderes Problem aufmerksam: "Der Sturm knickte Bäume wie Zündhölzer ein, obwohl es gar kein Orkan war. Von den umstürzenden Bäumen wären die Strommasten erfasst worden, wenn sie schon hier gestanden wären."

Argument für Erdkabel

Für Praschma sind die Sturmschäden erneut ein Argument für das von seiner Bürgerinitiative vehement geforderte Erdkabel. Die Netz OÖ GmbH sieht keinen Anlass, von ihrem Baustellenplan abzuweichen. "Wir haben derzeit mit den Vorkehrungen gegen das Coronavirus und zur Versorgungssicherheit etwas anderes zu tun. Wir hatten noch keine Zeit, um Windwurfschäden anzusehen", sagt Pressesprecher Wolfgang Denk.

Praschma meint, ein Blick der Netz OÖ darauf könnte nicht schaden. Die Bürgerinitiative hat noch die Beschwerde gegen die Ablehnung der UVP beim Verwaltungsgerichtshof liegen. Entscheidet der VwGH für sie, dann wären alle Genehmigungen für die Energie AG hinfällig, sagt Praschma.

> Lesen Sie hierzu auch den Kommentar von OÖN-Redakteur Hannes Fehringer

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Autor
Hannes Fehringer
Lokalredakteur Steyr
Hannes Fehringer
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4  Kommentare
4  Kommentare
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MFischerlehner (10 Kommentare)
am 17.03.2020 20:21

Die Energie AG denkt ja bekannter Weise laut eigener Werbung an Morgen. Schade eigentlich, würden sie auch an Übermorgen denken, wäre Erdverkabelung die Lösung. In Zeiten von zunehmenden Unwetterereignissen eigentlich grob fahrlässig nicht in der Erde zu verlegen.

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Amtsmissbrauch (604 Kommentare)
am 16.03.2020 10:11

Na ja das wurde ja mit absichtlich so gemacht das man die Bäume schlägt und mit der Verlegung der Leitung wartet!
Und man wird auch noch ein paar stürme abwarten.
Und in Zukunft wird es dort keine so große Bäume mehr geben! Die holt e viel früher schon der Wind so dass es keinen Schaden für die Stromleitung geben wird.
Für die Grundstückseigentümer die an der Leitung angrenzen, für die wird es schlimm und die müssen mit massiv von Finanziellen einbußen rechnen!!!

Wenn man Politscher ist als der andere dann kann man über dessen Eigentum verfügen!!

Ich bin zwar Elektriker aber mir ist noch immer nicht ganz klar warum wir die Leitung brauchen (das wir noch mehr Müll produzieren können? Dekoartikel produzieren, einmal verwenden und dann ab in den Müll für so was könnte man die Stromleitung benötigen)

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nodemo (2.243 Kommentare)
am 16.03.2020 09:34

Man sollte Strom- Trassen schon Jahre vor beginn der Errichtung freischlägern, dann zeigt einem die Natur wie breit die Schlägerungen für Sturm, Schneedruck, aufgeweichter Boden etc. sein müssen. Die Trassen können in dieser Zeit noch für die Bringung genutzt werden.

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RudolfN (129 Kommentare)
am 16.03.2020 09:24

ja dürfen denn die Bäume das? Der Herr Steinecker und sein Chef (Event-Manager Achleitner) werden das schon weg argumentieren. Wo kämen wir denn da hin, wenn sich schon Bäume gegen die begnadeten Selbstdarsteller stellen dürften und einfach umknicken.

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