HTL Steyr war oberösterreichweit die erste Schule, die für ein Blackout übte

STEYR. Alle nicht in der Stadt wohnenden Jugendlichen suchten Sammelpunkte auf
"Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Blackout wirklich eintritt, ist sehr gering", sagte Karin Nosko, die am Magistrat in Steyr für den Katastrophenschutz zuständig ist, vor einigen Wochen im Gespräch mit der Steyrer Zeitung. Allerdings seien die Auswirkungen, wenn es wirklich passiert, enorm, und die öffentliche Hand könne dann nicht alle fast 38.000 Einwohner der Stadt versorgen.
Die seither vom Magistrat gemeinsam mit der Bildungsregion Steyr und den höheren Schulen Steyrs erarbeiteten Pläne sehen vor, dass Schüler im Falle eines Blackouts nicht in der Schule weiterbetreut werden, sondern geordnet ihren Heimweg antreten sollen. Die HTL Steyr war nun oberösterreichweit die erste Schule, die sich diesem Krisenszenario stellte und mit ihren knapp 900 Jugendlichen für den Notfall übte.
"Bei der Erstellung unseres Konzeptes sind wir sehr rasch auf das Problem gestoßen, was wir mit den vielen Gastschülern der Stadt machen sollen", sagt Nosko, "denn wenn aufgrund eines Blackouts sämtliche Ampeln ausfallen, dann wird zeitnah auch der Verkehr in Steyr zusammenbrechen." Für Schüler, die nicht in Steyr oder in einem Internat wohnen, musste daher ein Notfallplan erstellt werden. Dieser sieht vor, die "Pendler"-Schüler zu drei Sammelpunkten am Stadtrand zu bringen. Je nach Wohnort der Jugendlichen befinden sich diese beim TIC im Stadtgut für Schüler aus Linz-Land und Niederösterreich, bei der Firma Solarfocus beim Kraftwerk Garsten für jene aus dem Ennstal und bei BMD in der Nähe des Steyrer Krankenhauses für jene aus dem Steyrtal und dem Raum Bad Hall.
"Ich war positiv überrascht, vor allem auch von der Disziplin, die alle an den Tag gelegt haben", sagt HTL-Direktorin Sandra Losbichler nach der Übung am Montagnachmittag. Vieles habe funktioniert, nur Kleinigkeiten müssten noch überarbeitet werden. "Es sind nur einige wenige Schüler am falschen Zielort angekommen", sagt Losbichler, "und wir hatten einige Jugendliche, die mit Krücken am Unterricht teilgenommen haben, die müssten im Blackout-Fall von Lehrern zu den Selbsthilfe-Basen in den Alten- und Pflegeheimen begleitet werden."
Der Testlauf habe jedenfalls funktioniert, alle rund 600 nicht in Steyr wohnenden Schüler seien am Ende wieder unbeschadet in der HTL eingetroffen.