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Astronautenkost nach Konkurs mit Smoothies

Von Hannes Fehringer, 22. Jänner 2019, 00:04 Uhr
Astronautenkost nach Konkurs mit Smoothies
Hohe Obstpreise pressten die Früchtemarke "Jucyou" von Ex-Wirtschaftskammerobmann Mösl aus.

STADT HAAG. Mit einer Auffanggesellschaft verdaut Richard Mösl die Pleite.

Vor Weihnachten setzte der Obstverwerter und Fruchtbrei-Erzeuger Reinhard Mösl in der Mostviertler Unternehmerschaft einen Paukenschlag: Er trat als Bezirksobmann der Wirtschaftskammer zurück. Als Begründung wurde verlautet, dass sich seine Firma in "einer Phase der strategischen Neuausrichtung befindet", wobei der Chef persönlich gebraucht werde. In Wirklichkeit brannte der Hut. Missernten der Obstbauern hatten dazu geführt, dass Mösl, der mit jährlich fünf Millionen Flaschen Früchte- und Gemüse-Smoothies die Regale bei Spar und Unimarkt befüllt, wegen der hohen Rohstoffpreise nichts mehr verdiente.

Die Bilanz war derart in Schräglage geraten, dass Mösl am 14. Jänner am Handelsgericht St. Pölten für seine "Jucyou Handelsgesellschaft mbH" einen Konkursantrag stellen musste. Doch an diesem Tag war der Käse schon wieder gegessen. Die acht Mitarbeiter in der Musfabrik in Haag erfuhren erst am Vortag beiläufig von der Pleite. Fließend hat die "Mösl GmbH", die seit 2014 an der Adresse existiert, die Geschäfte übernommen. "Meine Mitarbeiter haben von der Insolvenz nichts mitbekommen, für sie ändert sich ja auch nichts", sagt Mösl. Die Schwesterfirma, die er vor fünf Jahren für eine Bio-Version seiner Smoothies für die Hofer-Produktlinie "Zurück zum Ursprung" gegründet hatte, gehört jetzt Neueinsteiger Richard Grossauer. Für Mösl, der als Jurist in Liechtenstein Privatstiftungen betreut hatte, ehe er vor zehn Jahren aus Australien das Püree aus Obst und Gemüse als erstes "Smoothie" auf den österreichischen Markt gebracht hat, ist das Unternehmen aus den Widernissen heraus. "Wir haben keinen Tag in den Supermärkten gefehlt, jetzt steht wieder alles auf festen Beinen."

Der vom Gericht zum Masseverwalter bestimmte Melker Rechtsanwalt Gerhard Taufner sieht die Lage noch nicht so sonnig: "Man kann bezweifeln, dass das Entschuldung auf die feine englische Art war." Er werde nun die Übergabe an die Schwestergesellschaft auf Euro und Cent nachrechnen, ob diese auch den aufgelaufenen Passiva von 960.000 Euro gerecht geworden sei. "Diese Art, eine Insolvenz zu bewältigen, ist gewiss kein Einzelfall, das machen viele. Aber mir obliegt es, nachzuprüfen, ob die bei der Übernahme geleistete Summe an die sechs Gläubiger noch nachzubessern ist."

Mösl betont, dass Obstbauern und Gemüsegärtner sowie die Krankenkasse abgefunden worden seien. Übrig geblieben seien nur die Bank, mit der eine Entschuldung nicht mehr vereinbar gewesen sei, und die Recyclingfirma ARA sowie ein Großbetrieb in Holland, der mit seiner mangelnden Liefertreue das Unternehmen selbst ins Wanken gebracht habe. Mösl hat unterdessen den Kopf schon wieder frei für neue Gedanken und neue Produkte: Er arbeitet derzeit an "Astronautennahrung" – Breie mit hohem Nährwert – für Menschen in Pflegeheimen und Hospizen, die nicht nur den Hunger stillt, sondern auch gut schmeckt: "Diese schwerkranken Menschen sollen auch Freude am Essen haben." Für betagte Männer tüftelt die Forschungsabteilung an einem Hefezusatz. Mösl: "Das ergibt einen Geschmack nach Bier, den die meisten Herren mögen."

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10  Kommentare
10  Kommentare
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ichauchnoch (9.802 Kommentare)
am 22.01.2019 21:28

Man lernt nie aus, wenn man die OÖN liest, erfährt man immer wieder Neues:

"Fließend hat die "Mösl GmbH", die seit 2014 an der Adresse existiert, die Geschäfte übernommen."

Was heisst das eigentlich, "fließend" die Geschäfte übernehmen?
Ist mir noch nie untergekommen dieser Begriff und dabei bin ich schon lang auf der Welt.

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snooker (4.429 Kommentare)
am 22.01.2019 11:28

Der Artikel sagt alles über die handelnde Person!

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PinkyFloyd (1.240 Kommentare)
am 22.01.2019 11:33

WK Obmann, Niederösterreich.Also ein Mann des neuen Stils.

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max1 (11.582 Kommentare)
am 22.01.2019 09:35

Eine solche Begründung:
""ein Großbetrieb in Holland, der mit seiner mangelnden Liefertreue ...""

kenne ich zur Genüge aus meiner Tätigkeit, in der Realität war das immer:

"Zahlungsverzug> Lieferung gegen Vorauskasse
Keine Vorauskasse > keine Lieferung."

Doch die Redakteure recherchieren eben nicht, werden ja sehen was der Anwalt zusammenbringt!

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betterthantherest (34.114 Kommentare)
am 22.01.2019 08:52

Für den Laien hört sich das nach Betriebsübergang an.

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gamwol (1.245 Kommentare)
am 22.01.2019 08:19

Wie kann man die Krankenkasse abfinden?? Die bestehen doch auf Zahlung der gesamten Verbindlichkeiten und dürfen gar keine Nachlässe geben. Oder liege ich da falsch?

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herzeigbar (5.104 Kommentare)
am 22.01.2019 05:43

Betrug gefördert von Gesetzen geschaffen von WK und ÖVP.

Tolle Leistung. Und dann schimpfen wenn Banken
keine Kredite mehr hergeben.

Da werden wir sicher noch mehr davon hören.

Wie kommt ARA und Bank dazu, dass zu akzeptieren.
Und dann auf den Lieferanten in Holland schieben.

Nicht einmal in Österreich das Obst eingekauft.
Obwohl ich das noch eher verstehe.
Bei grossen Mengen ist das Ausland flexibler
und günstiger.

Und Lichtensteiner Firma. Da kommt ja einiges
an obskurem zu Tage.

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mape (8.850 Kommentare)
am 22.01.2019 07:47

Die Meinung eines Insolvenzexperten!😂😂😂

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neptun (4.141 Kommentare)
am 22.01.2019 15:58

Achtung, sag nicht Experte zu dem Typen... wird gleich gesperrt dein Post.

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tofu (6.978 Kommentare)
am 22.01.2019 08:41

Diesmal nicht der Rabl Schuld?

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