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"Schule Wald" bezahlt keine Förster mehr aus

30. November 2018, 00:04 Uhr
"Schule Wald" bezahlt keine Förster mehr aus
Abgegrast: Naturpark Buchenberg erhielt zuletzt 29.126,22 Euro an EU-Förderung

Ein Waschbär streckt bettelnd auf der Homepage des Naturparks Buchenberg seine Pfote aus, nachdem der "Gemeinderat der Stadt Waidhofen die Subvention gestrichen hat".

Mit dem treuherzigen Blick des putzigen Allesfressers versucht Tierparkbetreiber Andreas Plachy 60.000 Euro über Crowdfunding aufzubringen, damit er seine 300 Tiere über den Winter füttern kann. Derselbe Andreas Plachy, einst Magistratsförster, über dessen Schreibtisch Euro-Millionen gewandert sind.

Schon vor vier Jahren, als Plachy mit dem Tierpark am Rande der Pleite stand und dann doch von der Stadt wieder aufgefangen wurde, beäugten die Rathauspolitiker kritisch dessen Nebengeschäfte. Das Landwirtschaftsministerium hatte Plachys Firma "Schule Wald GmbH" zwischengeschaltet, um EU-Fördergelder an die Hundertschaft von Förstern zu bezahlen, die Schulklassen bei Lehrausgängen in die Wälder führten. Im Jahr 2015 erhielt die "Schule Wald GmbH" laut Transparenzdatenbank 1.121.964 Euro, die freilich nicht ihr gehörten. Gleichsam als Treuhänder wies Plachy mit dem Geld die Honorare für die Förster an, wofür er seinerseits eine Provision erhielt. Aufgefallen war damals schon, dass die EU-Förderbeträge schwankten. Das Jahr davor waren von Brüssel nur 766.000 Euro für die Waldpädagogen aufgewendet worden, als hätten die Kinder massenhaft Angst vor den Zecken bekommen und nicht mehr an den Waldausflügen teilgenommen. Letztmalig wurden im Jahr 2016 684.713,15 Euro an EU-Agrarförderung an die "Schule Wald GmbH" überwiesen und das Jahr darauf nur noch ein Restposten von 94.462,67 Euro. Heuer ist die Firma ganz aus dem Förderrahmen herausgefallen.

Warum der Geldhahn für die "Schule Wald GmbH" versiegt ist, kann der neue Leiter der zuständigen Abteilung im Landwirtschaftsministerium, Johannes Schima, beantworten. Die Abwicklung der Waldpädagogen sei neu ausgeschrieben worden und Plachy nicht mehr der Bestbieter gewesen. "Wir waren mit den Leistungen des Kollegen Plachy sehr zufrieden. Das war eine reine Preisfrage im Wettbewerb."

Rund 6000 Lehrausgänge hätten im vergangenen Jahrzehnt durchschnittlich pro Jahr stattgefunden. Das Ministerium bediene sich deshalb eines Zwischenhändlers, weil die EU-Förderung erst nachträglich Honorare abgelte. "Plachy musste daher immer diese Beträge vorfinanzieren", sagt Schima, "das war für ihn nicht immer leicht." Die Abwicklung über die "Schule Wald GmbH" habe stets unter strenger Kontrolle durch die Agrar-Markt Austria (AMA) stattgefunden, diese habe Plachy immer ein gutes Zeugnis ausgestellt.

Die Bezahlung der Waldpädagogen wickelt seit 2017 bei einem Fördervolumen von 411.818,63 Euro der Verein Klima-Schutz-Wald der Tiroler Johannes Schindlauer (Obmann, Kassier und Schriftführer-Stv.) und Brigitte Fuchs (Obmann-Stv., Schriftführerin, Kassier-Stv.) ab, die beim Preis für die Verwaltungstätigkeit Plachy unterboten hatten.

Plachy betreibt nun mit seiner Schule Wald GmbH seit Mai 2018 einen Handel "mit Gesundheits- und Aromaprodukten", wie er sagt. Leer ging der Tierparkbetreiber im vergangenen Jahr bei der EU in Brüssel dennoch nicht aus. Seine "Naturpark Buchenberg Betriebs GmbH" erhielt 2017 29.126,22 Euro an Agrar-Subvention.

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