Güterachse der EU über die Pyhrnbahn
MICHELDORF. In einem Schulterschluss wollen die Bundesländer Steiermark und Oberösterreich die Pyhrnbahnstrecke zu einem Bestandteil der Trans-Europäischen Verkehrsnetze (TEN-T) aufwerten.
Dem Bestreben liegt eine Neubewertung, die die EU im Jahr 2030 vornehmen wird, welche Bahnstrecken die wichtigsten Verkehrsachsen des Kontinents sind und demgemäß auch mit Mitteln aus Brüssel weiter ausgebaut werden sollen.
Die Verkehrslandesräte der Steiermark und Oberösterreichs, Jörg Leichtfried (SP) und Reinhold Entholzer (SP) legten gestern bei einer Pressekonferenz in Micheldorf eine Schweizer Studie vor, wonach es nicht nur sinnvoll, sondern auch machbar wäre, die Pyhrn-Schober-Achse in das europäische Kernnetz aufzunehmen.
Die Bedeutung der Pyhrnbahn in der Zukunft sei vor allem nach dem EU-Beitritt Kroatiens gestiegen. Gegenwärtig wird der Hafen in Koper massiv ausgebaut, unter den Investoren sind auch maßgebliche österreichische Unternehmen der Transportwirtschaft. Die Pyhrnbahn werde in diesem Zusammenhang als Träger des schweren Güterverkehres gebraucht. "Natürlich soll die Pyhrnbahn auch für einen beschleunigten überregionalen Personenverkehr zur Verfügung stehen", fügte Entholzer an. Die Tauernbahn solle hingegen als Hauptlinie der europäischen Personenbeförderung dienen und nur für den leichten Güterverkehr genutzt werden. "Dieser Ausbau des Schienenverkehrs reduziert Luftschadstoffe und Klimagase", sagte Entholzer, "ebenso wird die Lärmbelastung gesenkt und der Energiebedarf reduziert."
Lastzüge durch Bosrucktunnel
Bevor schwere und lange Frachtzüge auf der Pyhrnbahn im kontinentalen Verkehr die Talschaft durchqueren, müssen noch etliche Hausaufgaben gemacht werden. Der Bahnstrecke ist auch in dem zwischen Bauten- und Verkehrsministerium sowie den ÖBB vereinbarten Infrastrukturmaßnahmen "Zielnetz 2025+" ein Kapitel gewidmet. Damit die Pyhrnbahn überhaupt für das TEN-T nominiert werden kann, muss die Steigung durch den Bosrucktunnel von derzeit 21 Promille auf 12,8 Promille abgeflacht werden. Das wird eine bergbautechnisch aufwendige Baustelle werden, weil die Röhre völlig umgebaut werden muss. Auch mit der derzeit durchgängig nur eingleisigen Strecke wird man im hochrangigen europäischen Schienennetz nicht das Auslangen finden. Die Pyhrnbahn wird jedenfalls in Abschnitten zweispurig verbreitert.
Dem europäischen Standard nicht entsprechen freilich auch die über drei Stunden Fahrtzeit im Personenverkehr von Linz nach Graz. "Wir müssen hier auf jeden Fall auf eine Fahrzeit bei 2 Stunden 45 Minuten herunter", erklärt Entholzers Pressesprecher Johannes Halak.
Die Aufnahme der Pyhrnbahn ins hochrangigste Schienennetz Europas würde auch die Betriebe der Region näher an die Verkehrsströme heranrücken. Im Gegenzug würde sich der Nord-Süd-Verkehr von Tschechien über Linz kommend einen Umweg zu den Häfen der Adria ersparen.
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Hochrangiges Schienennetz und dann braucht der Zug immer noch um eine halbe Stunde länger als das Auto! Ich denke mal so wie es Christianus schreibt, es müsste schon 10 spurig ausgebaut sein. Tatsache ist dass diese Bahn auch in 10 Jahren noch einspurig sein wird! Vor allem wenn man sich Sorgen macht wegen dem Bosrucktunnel und seiner Steigung, denn den muss man bei einem Ausbau nach mittlerweile über 100 Jahren seit dem Bau sowieso neu bauen bzw. den vorhandenen als Fluchtstollen nutzen. Den Kritikern sei gesagt wenn das Angebot stimmt wird auch mit der Bahn gefahren bzw. es werden dann auch die Güter damit transportiert, nur ist die Bahn derzeit einfach zu teuer und braucht zu lange.
Logisch wäre es, die Summerauerbahn gleich mitauszubauen !
wozu soll der ausbau sein? damit die betonlobby ausgelastet ist? die tauernbahn ist zweigleisig ausgebaut, obwohl sich die jahestonnage halbiert hat. am brenner ist die transportleistung um 13& gesunken und auf der gesäusestrecke hat rca bereits den güterverkehr eingestellt, womit sie nur mehr von zwei privaten evu's genutzt wird. auf der phyrnbahn ist kapa von 50% freu und deswegen soll sinnlos steuergeld vernichtet werden?
Gerald -
Eine Benzinpreiserhöhung würde helfen, unnötige Fahrten zu verringern und die Bahn wieder attraktiver zu machen.
Das trauen sich leider nur die Grünen laut zu sagen und dementsprechend schauen auch ihre Wahlergebnisse aus.
Ich bin übrigens kein Grüner, der alte VdB hätte aber sicher meine Stimme ...
Deswegen fährt der Personenzug auf der Pyhrnbahn auch nur jede Stunde einmal und die Fahrzeit wird wegen dem höheren Benzinpreis auch nicht kürzer (die Dampflok seiner Zeit war teilweise auch nicht langsamer abgesehen vom Intercity). Auch fährt der letzte Zug von Linz nach Selzthal um 19:36 ab, auch nicht wirklich die Kundenfreundlichste Art.
Die Pyhrnbahn wird schon wieder ausgebaut.... Sie müsste aber schon 10 gleisig sein - so oft wie sie von den Politikern bereits ausgebaut wurde. Theoretisch. Praktisch kommt sie über die Bewertung Pemperlbahn nicht hinaus. Auch nicht wenn der Wahl(k)rampf endlich vorüber ist.
Nach der Wahl sind fünf Jahre Zeit - bis zur nächsten Wahl. Dann wirds 12gleisig gebaut.