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Sinkende Zinsen machen Gold so teuer wie nie

Von nachrichten.at/apa, 20. September 2024, 20:33 Uhr
Goldbarren
Bild: Ögussa (OTS)

FRANKFURT. Angetrieben von sinkenden Zinsen hat der Goldpreis seine Rekordjagd fortgesetzt.

Am Freitag stieg der Preis für das Edelmetall an der Börse in London bis auf 2.612,73 US-Dollar (rund 2.340 Euro) je Feinunze (etwa 31,1 Gramm) und damit so hoch wie noch nie. Die Notierung erreichte damit bereits zum dritten Mal in der laufenden Woche ein Rekordhoch. Stärkster Preistreiber bleibt die Aussicht auf sinkende Zinsen.

Auch in Euro gerechnet schaffte die Notierung kurz vor dem Wochenende eine weitere Rekordmarke: Bei 2.339,75 Euro je Unze. Mit dem jüngsten Kurssprung hat sich Gold seit Beginn des Monats um mehr als 3 Prozent verteuert. Seit Beginn des Jahres hat das Edelmetall etwa 25 Prozent an Wert gewonnen.

Sinkende Zinsen als Preistreiber

Stärkster Preistreiber sind sinkende Zinsen. Vor allem die deutliche Leitzinssenkung durch die US-Notenbank Fed um 0,50 Prozentpunkte am Mittwoch sorgte für mehr Nachfrage am Goldmarkt. Zuvor hatte die Europäische Zentralbank (EZB) in der vergangenen Woche den derzeit wichtigsten Leitzins, den Einlagensatz, heuer zum zweiten Mal gesenkt, um erneut 0,25 Prozentpunkte.

Da Gold selbst keine Zinsen abwirft, macht die Aussicht auf fallende Zinsen zum Beispiel für Staatsanleihen das Edelmetall für Anleger interessanter. Hinzu kommt, dass große Notenbanken wie die Fed oder die EZB gerade erst die Zinswende eingeläutet haben und in den kommenden Monaten mit weiteren Zinsschritten zu rechnen ist.

"Das Edelmetall befindet sich in einem klaren Aufwärtstrend", kommentierte Edelmetallhändler Alexander Zumpfe von Heraeus die Kursentwicklung. Die Aussicht auf weitere Zinssenkungen mache das Edelmetall attraktiv, auch wenn künftige Zinsschritte bereits teilweise eingepreist seien.

"Schmucknachfrage schwächelt"

Allerdings zeigt der hohe Goldpreis mittlerweile Spuren bei der Nachfrage nach Goldschmuck. Rohstoffexpertin Barbara Lambrecht wies darauf hin, dass China zuletzt deutlich weniger Gold importiert hat. Die Importe seien im Juli mit nur 44,6 Tonnen so niedrig ausgefallen wie zuletzt vor zwei Jahren. "Die Schmucknachfrage schwächelt und nur die Investmentnachfrage ist intakt", kommentierte Lambrecht das Handelsgeschehen.

Nach Einschätzung von Rohstoffhändler Zumpfe sind auch kurzfristige Gewinnmitnahmen beim Gold möglich. Generell gelte aber weiterhin, dass "niedrigere Zinsen und ein schwächerer Dollar das Investoreninteresse unterstützen".

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8  Kommentare
8  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
u25 (5.348 Kommentare)
am 21.09.2024 13:53

Vielleicht bereiten die BRICS Staaten eine goldgedeckte eigene Währung vor

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dachbodenhexe (5.942 Kommentare)
am 21.09.2024 12:27

"Stärkster Preistreiber bleibt die Aussicht auf sinkende Zinsen." Wenn dies stimmen würde, dann wäre das Gold schon vor Jahren, nämlich damals als die Zinsen bei nur knapp über 0% waren schon auf diesem Höchststand gewesen.

Da es aber nicht so war, muß es einen anderen Grund für den extrem stark steigenden Goldpreis geben.

Ich denke es ist die absolut marode Weltwirtschaft und die extrem hohe Verschuldung der Länder insbesondere auch der USA durch welche auch der Dollar stark unter Druck ist.

Das bedeutet für mich dass nicht der Goldpreis steigt, sondern dass die Währungen weltweit enorm an Wert verlieren was man an den allgemein stark steigenden Preisen (also nicht nur der Wert von Gold sondern auch der von Gütern aller Art steigt stark!) erkennt.

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her (6.880 Kommentare)
am 21.09.2024 13:57

🫶

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Gugelbua (32.782 Kommentare)
am 21.09.2024 11:20

gut das Österreich einen Großteil seiner Goldvorräte schon verplempert hat😜🙃

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2good4U (19.467 Kommentare)
am 21.09.2024 10:16

Alleine schon inflationsbedingt steigt der Goldpreis, auch wenn der Wert der selbe bleibt.
So ist es auch nicht verwunderlich, wenn es regelmäßig ein Rekordhoch gibt.

Eines muss aber klar sein. Wer alles in Gold investiert setzt alles auf eine Karte.
Zudem verursacht Gold auch kosten.
Denn ab einer gewissen Menge empfiehlt sich ein versichertes Bankschließfach, und auch den Spread, also die Differenz von Ein- und Verkaufspreis bei der Bank ist nicht zu vergessen.

Dafür ist der Gewinn bislang KeSt-frei.

Gold hat also wie jede Anlageklasse Pros und Contras.
Man sollte sich daher vorher gut informieren und abwiegen was zu einem passt, und nicht einem Hype folgen.

Regel Nummer 1 beim investieren: Die Performance in der Vergangenheit sagt nur bedingt was über die Performance in der Zukunft aus. Heißt im Klartext, Gold kann auch wieder fallen.
Und es kann auch 10 Jahre dauern bis der Wert wieder erreicht ist.

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LiBerta1 (3.779 Kommentare)
am 22.09.2024 09:36

Der Wert des Goldes hat über Jahrtausende gehalten und es gibt keinen Grund anzunehmen, dass sich das in Zukunft ändert. Warum sollte es? Gold kann nicht willkürlich vermehrt werden. Da müsste schon ein großer Brocken Gold vom Himmel fallen. Bis dahin ist Gold die ehrlichste, sicherste, langfristige Wertanlage.

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LiBerta1 (3.779 Kommentare)
am 21.09.2024 08:41

Die Zinsen waren vor gar nicht so langer Zeit viel niedriger und trotzdem war das Gold nicht so teuer. Also muss der extrem schnell gestiegene Goldpreis eine andere Ursache haben. Naheliegend ist, dass der eher gleichbleibenden Menge Gold eine laufend steigende Menge Geld gegenübersteht.
Mit der Digitalisierung des Geldes wird das noch leichter möglich sein. Man braucht das Geld nicht einmal mehr drucken.

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Ybbstaler (1.235 Kommentare)
am 21.09.2024 08:15

Ich frage mich, ob wirklich das Gold im Wert steigt, oder die Währungen weltweit abwerten?

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