Citypoint wird auch ein Versuchslabor für neue Geschäftsideen in Steyr
STEYR. TH Real Estate, Pensionsfonds der Lehrerschaft in den USA, hat mit dem altstadtnahen Einkaufszentrum Pläne. Generaldirektor David Moese verriet sie bei einer Stippvisite.
Der Besuch des obersten Bosses soll dem Herd für die Gerüchteküche um das Steyrer Innenstadtkaufhaus Citypoint das Gas abdrehen. Generaldirektor David Moese und der Portfolio-Manager des Eigentümers "TH Real Estate" Christian Schönhofer-Holler in seiner Begleitung betonten, dass man keine Spekulationsgeschäfte tätige, sondern ein sehr konservativer Anleger sei. Das "T" im Konzernnamen "TH Real Estate" stehe für "Teacher", weil hier das Geld angelegt werde, aus dem die pensionierten Lehrer in den USA ihre Renten beziehen.
Mancher Umgang mit Mietern sei in der jüngeren Vergangenheit nicht ganz glücklich verlaufen, räumte Schönhofer-Holler ein. Beim Langzeitmieter Hohlrieder habe man es bei der Vielzahl an zu betreuenden Einkaufszentren verabsäumt, einen neuen Vertrag anzubieten. "Unser Fehler", gesteht Schönhofer-Holler ein. Dass ein Trakt höchst sanierungsbedürftig gewesen sei und das Fitness-Studio nach 18 Monaten Renovierung zurückkehren werde, habe die Kette John Harris selber in die Welt gesetzt. "Eine solche Übereinkunft gibt es nicht, es gibt auch keinen einzigen Vertrag", erklärt Moese. Bereits am 1. Juli sperrt nun in den Räumlichkeiten der Steyrer Michael Peyrl mit einem Multi-Fitnessbetrieb "Raum5" auf.
Moese beruhigt auch die Kaufmannschaft der Altstadt, weil er die Möglichkeit eines Rückzuges und Umbau auf Wohnungen verneint: "Wir haben keine Wohnbauten in unserem Portfolio und nur 15 Prozent unserer Gesamtfläche sind Büros". Ein Gesamtumbau des Citypoints sei aber in der gegenwärtigen Phase des Handels in Steyr unmöglich. Manche Ketten würden mit ihren Strategien zuwarten, bis das EKZ am Tabor steht und die Langzeitnutzung des Taborlandes geklärt ist. "Von unseren Mietern hat keiner gekündigt", sagt Moese. Fix ist, dass die Gastronomie im Citypoint ausgebaut wird. Paradebeispiel sei das Pop-Up-Café von Bäcker Rainer Fröhlich, das jetzt einmal als Test laufe. "Dann wird beidseitig evaluiert, ob wir weitermachen", sagt Moese. In diesem Sinne werde das Citypoint ein Wirtschaftslabor für Neues. 14 Prozent Leerfläche brauche man, um für Mieterwünsche und Projekte flexibel zu sein.
Versuchslabor trifft es ganz gut ...
Wie viele Versuchstiere überleben eigentlich so ein Labor?
Die Aussagen der beiden Manager vom City Point sind für mich genauso glaubwürdig wie jene des Herrn Dr. Harisch (EKZ Steyr).