Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Pflegekräfte schlagen Alarm: Zu wenig Personal, weil Beruf nicht attraktiv ist

Von OÖN, 08. Mai 2019, 00:04 Uhr
Pflegekräfte schlagen Alarm: Zu wenig Personal, weil Beruf nicht attraktiv ist
Die Personalvertreterinnen Doris Auringer, Karin Hinterlechner, Karin Moro und Cornelia Gebetsroither mit Christian Jedinger, Landesvorsitzender der younion (Bildmitte): Arbeitsbedingungen in Heimen und die Entlohnung sind mangelhaft, sodass sich nur wenige für den Pflegeberuf begeistern können. Bild: ÖGB

VÖCKLABRUCK. Vöcklabrucker Personalvertreter fordern bessere Bezahlung und Arbeitszeitverkürzung.

Alarmierende Ergebnisse brachte ein Treffen von fast 100 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen aus elf Pflegeheimen im Bezirk Vöcklabruck, das der ÖGB in Lenzing organisiert hatte. Obwohl akuter Bedarf nach Pflegekräften herrscht, sind Arbeitsbedingungen und Entlohnung weiterhin derart mangelhaft, dass kaum Menschen für diese Berufe begeistert werden können. "Das ist ein deutliches Signal dafür, dass die Verantwortlichen endlich handeln müssen", sagte der geschäftsführende Landesvorsitzende der "younion_Die Daseinsgewerkschaft", Christian Jedinger, der die Ergebnisse in Vöcklabruck präsentierte.

Zu wenig Personal

Die zu geringe Ausstattung der Heime mit Personal durch den Mindestpflegeschlüssel schafft die größten Herausforderungen. "Immer neue Gesetze und Anweisungen sollen bei gleichem Personalstand umgesetzt werden", bemängelt Karin Moro vom Seniorenheim Frankenburg. "Die Herausforderungen bei Demenzkranken werden überhaupt nicht ausreichend bei der Pflegestufe berücksichtigt", berichtet die erfahrene Pflegekraft weiter. Der Pflegeschlüssel ist seit 1996 unverändert. Hier fordern die Personalvertreter von der Politik ein rasches Handeln. Cornelia Gebetsroither vom Seniorenheim Lenzing nennt etwa das Beispiel der Rufbereitschaft: "Die seit 1. Jänner geltende Rufbereitschaft für diplomiertes Personal bringt bei der derzeitigen Umsetzung für die Patienten und Patientinnen gar nichts. Sie schafft aber einen zusätzlichen Mehraufwand für das Personal."

Doris Auringer vom Seniorenheim Vöcklabruck erklärt, dass es schwierig ist, ausreichend ausgebildete Pflegekräfte zu bekommen. Darum ist es umso wichtiger, das vorhandene Personal von Haushaltsarbeiten wie Abwasch und Bettenreinigung zu entlasten. Hier schlagen die GewerkschafterInnen verstärkten Einsatz von Zivildienern vor. Die Gemeinden sollten sich bemühen, bei den jungen Männern Werbung für die Arbeit in den Pflegeheimen zu machen. Es wäre aber auch möglich, ältere Arbeitslose in diesem Bereich auf freiwilliger Basis einzusetzen.

Karin Himmelreicher ist Personalvertreterin der Gemeinde Timelkam. Sie kennt die Sorgen um genügend Personal für die Heime. "Leider ist der Pflegeberuf nicht ausreichend attraktiv. Die enormen Belastungen führen auch dazu, dass viele, die die Ausbildung machen, nach wenigen Jahren wieder das Handtuch werfen", erzählt sie. Himmelreicher fordert Verbesserungen beim Gehalt und eine weitere Verkürzung der Arbeitszeit. 35 Stunden Vollzeit hält sie in den Pflegeberufen für ausreichend.

Younion-Vorsitzender Christian Jedinger berichtet, dass mit dem Landeshauptmann derzeit leider keine Gespräche stattfinden. "Wir wollen mit ihm seit Herbst 2018 reden. Bis jetzt ist es aber noch zu keinen konstruktiven Gesprächen gekommen. Die Anliegen der Beschäftigten bleiben ungehört."

Pflegegipfel im Bezirk angeregt

Die Gewerkschafter wollen deshalb nicht länger warten und bieten den Heimbetreibern und dem Sozialhilfeverband im Bezirk Gespräche an. "Wir wollen einen Pflegegipfel im Bezirk. Da sollen mit den Heimbetreibern die Ergebnisse noch einmal besprochen werden. Wir können nicht länger warten", so ÖGB-Regionalsekretär Frederik Schmidsberger, der darauf hinweist, dass die genannten Probleme aus elf der 14 Heime im Bezirk berichtet worden sind.

mehr aus Salzkammergut

Gmundner Team will das legendäre Race Across America gewinnen

Bad Ischl: Lenker krachte mit Sportwagen gegen Leitschiene

5000 Euro Schaden: Vandalen im Bad Ischler Parkbad

Zwei Schwerverletzte: Motorradfahrer übersah abbiegendes Auto in Ebensee

Interessieren Sie sich für diesen Ort?

Fügen Sie Orte zu Ihrer Merkliste hinzu und bleiben Sie auf dem Laufenden.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

2  Kommentare
2  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
metschertom (8.070 Kommentare)
am 08.05.2019 06:59

Die Leistungen die die Pflegekräfte bringen müssen gehen sehr oft über deren Leistungsfähigkeit. Bei dieser Berufsgruppe ist dringenst Handlungsbedarf angesagt.
Wenn ich mir anschaue wie viel Geld für die Parteien da ist kommt mir das Kotzen! Nur für die Pflege unserer Pensionisten ist kein Geld da. Anscheinend denkt keiner von den Verantwortlichen dass auch wir einmal ein Alter erreichen in dem wir selbst froh sein werden Hilfe zu erhalten oder in einem lebenswerten Heim zu leben in dem das Pflegeperson nicht überlastet und unter Strom steht!

lädt ...
melden
antworten
Biene1 (9.546 Kommentare)
am 08.05.2019 01:01

Hoffentlich stellt sich die Gewerkschaft in OÖ. besser an als der ÖGB im roten Wien!
https://kurier.at/chronik/wien/streit-um-neues-gehaltsschema-verlagert-sich-auf-die-strasse/400442743

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen