79-Jähriger baute einen Modellmotor komplett aus Holz

LAAKIRCHEN. Der Altbauer Franz Grafinger tüftelte ein ganzes Jahr lang an seiner Maschine.
Vor einem Jahr nutzte der Laakirchner Altbauer Franz Grafinger die Zeit des Lockdowns, um zurückgezogen in seiner Werkstatt ein Fahrrad aus Holz zu konstruieren. Es hat kein einziges Metallteil, fährt aber trotzdem.
Jetzt legte der 79-Jährige noch eins drauf: Grafinger baute sich einen Zweizylinder-Motor, der ebenfalls komplett aus Holz besteht – bis hin zu den Schrauben. Einziges Zugeständnis: Weil ein Verbrennungsmotor aus Holz selbst zu brennen beginnen würde, wird Grafingers Maschine nicht mit Benzin betrieben, sondern mit Druckluft. Aber alles dreht und bewegt sich so, wie es soll.
Der Laakirchner Landwirt, der jede freien Minute in seiner Werkstatt verbringt, ist Tischler, Drechsler, Mechaniker und Schlosser in einem. Seit 40 Jahren fährt er eine Harley Davidson. „Ihr Motor fasziniert mich schon seit langem“, sagt er. „Angesichts meines Alters weiß ich nicht, wie lange ich noch damit fahren kann. Deshalb habe ich mir gedacht, ich könnte den Motor wenigstens nachbauen und im Wohnzimmer laufen lassen.“
Ein ganzes Jahr lang tüftelte Grafinger an seinem Aggregat – und war bis zuletzt unsicher, ob es am Ende auch funktionieren würde. Dieser Tage kam die Stunde der Wahrheit. „Ich schloss den Luftschlauch an, drehte den Benzinhahn auf, der ja eigentlich ein Lufthahn ist, und der Motor schnurrte los“, erzählt Grafinger stolz. „Ich war sprachlos und holte gleich meine Frau und Tochter samt deren Ehemann in meine Werkstätte.“
Der 79-jährige Laakirchner präsentierte sein Wunderwerk später auch noch seinen verblüfften Stammtischfreunden. Sie feierten sein Meisterwerk mit Bier und Maurerforellen. Jetzt tüftelt Franz Grafinger bereits an der nächsten Holzkonstruktion. Womit er seine Familie und seine Freunde diesesmal verblüffen wird, will er aber noch nicht verraten.
Im Video zeigt Grafinger, wie sein Motor funktioniert: