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Rudolf Watzinger: Der Kasperl hat seine Stimme verloren

Von Helmut Atteneder, 11. Juli 2012, 00:04 Uhr
Rudi Watzinger
Rudi Watzinger und der Fernsehkasperl Bild: privat

Rudi Watzinger ist am Montag früh gestorben. Sein Herz hatte im Schlaf einfach zu schlagen aufgehört. Am 16. August wäre er 57 Jahre alt geworden.

Die Todesnachricht geht tief in andere Herzen hinein. Bei jenen, die ihn kannten. Und viele kannten ihn, den Lebemenschen, den verlässlichen Partner, den Fels in der Brandung, wie ihn seine Frau Gaby nennt, den impulsiven, den vielseitigen, den begeisterungsfähigen, den Freund. Am Samstag wird er um 10 Uhr in seiner Heimatgemeinde begraben.

Der Name Rudi Watzinger ist untrennbar mit der Puppenbühne liliput verbunden, die der Micheldorfer 1977 gegründet hat. Er setzte sich hin, baute eine Bühne, ließ Kasperl, Hopsi, den Räuber Schlauklau, die Hexe Wackelkopf entstehen und spielte fortan für Kinder. Zunächst mit seiner Frau am Campingplatz in Grünau. Sieben Kinder waren gekommen, Hunderttausende sollten es werden. 1984 wurde die Puppenbühne vom ORF engagiert, Watzingers Kasperl und Hopsi in ganz Österreich bekannt.

„Wir sind der Musikantenstadel unter den Kasperln“, hat Watzinger einmal augenzwinkernd auf einer der langen Fahrten mit seinem BMW, Kennzeichen KI-NDER1, ins ORF-Zentrum nach Wien gesagt. Was er meinte: Seine Stücke waren einfach und lehrreich, lustig und nachdenklich stimmend zugleich. Sie hatten großen Zuspruch. Watzinger zeigte auch soziales Engagement, als er erstmals in der Fernsehgeschichte des Kasperls die Figur eines behinderten Mädchens auftreten ließ.

So beherzt die Watzingers für Kinder spielten, so unerfüllt blieb lange ihr eigener Kinderwunsch. Als alle Hoffnung aufgegeben war, wurde Gaby schwanger, 1992 kam Raphael zur Welt und die Welt der Watzingers war mit einem Schlag vollkommen geworden. Heute ist Raphael 20 Jahre alt, optisch ähnelt er seinem Vater, die Ruhe hat ihm seine Mutter mitgegeben und wenn er verschmitzt zu einem trockenen Schmäh grinst, dann ist er der Papa. Der Papa und der Raffi, das war ein Gespann. Viel haben sie sich abgesprochen, beim Fußball kannten sie sich aus. Jetzt ist alles Erinnerung. Schöne Erinnerung an gemeinsame Tage.

Rudi Watzinger liebte auch Wien, den LASK, Rainhard Fendrich, Campingurlaube quer durch den Kontinent, sein Haus. Zuletzt schaffte er sich ein Cabrio an – ein Kindheitstraum. Er war ein verlässlicher Partner für seine Frau, als sie von ihren Beinen kaum mehr getragen wurde. Beruflich war er in Micheldorf für Raiffeisen tätig, 1990 wechselte er zur Sparkasse Kremstal-Pyhrn, wo er als Marketingleiter und Prokurist eine verlässliche und kreative Stütze war.

Nicht nur die Familie, auch der Kasperl, mit dem Rudi Watzinger Tausende Kinder begeistert hat, hat seine sichere Führung und seine Stimme verloren. „Kinder, seid ihr alle da?“ – Rudi Watzinger wird diese Frage nie mehr stellen.

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