Vermüllung durch Dosen, Flaschen und Zigaretten
BEZIRK ROHRBACH. 136 "Hui statt pfui"-Säcke wurden analysiert.
Die Flurreinigungs-Aktion "Hui statt pfui" gibt es seit 13 Jahren im Bezirk Rohrbach. Zwar werde das Verhalten langsam besser, "Littering", wie das achtlose Wegwerfen von Müll auch heißt, sei aber immer noch ein Problem. Heuer haben die Abfall-Profis aus Rohrbach analysiert, was genau weggeworfen wird: 136 "Hui statt pfui"-Säcke mit einem Gesamtvolumen von 7500 Litern und 614 Kilo wurden dazu sortiert und analysiert. Abfallberaterin Ursula Salomon vom BAV Rohrbach zieht Bilanz: "Viel Müll wäre mit einem Pfandsystem vermeidbar." Etwa ein Viertel des weggeworfenen Mülls sind Verpackungen. 708 Aludosen, 315 PET-Flaschen und 407 Zigarettenschachteln wurden bei der Probennahme gezählt. "Hochgerechnet auf den gesamten Bezirk sind das 10.000 Stück, die alleine in diesen drei Bereichen achtlos weggeworfen werden", macht die Abfallberaterin deutlich – da sei noch gar keine Rede von "Tschickstummeln", die übrigens auch nicht aufs Straßenbankett gehören. Abfälle entlang von Bundes- und Landesstraßen sind ebenfalls nicht mitgerechnet, weil diese von den Straßenmeistereien weggeräumt werden.
Müll aus Bau- und Landwirtschaft
Als erschreckend bezeichnete Salomon den hohen Anteil an Abfällen aus dem Baubereich und der Landwirtschaft, wie Silofolien, PVC-Rohre oder Styropor, wobei hier auch "Windverfrachtungen" eine Rolle spielen. Insgesamt beteiligten sich heuer 33 Gemeinden, 25 Kindergärten und Schulen an der Müllsammelaktion. Abfallberater Hannes Sonnleitner: "Mehr als 3500 Freiwillige nahmen bei 59 Sammelaktionen teil. Rund 700 Säcke wurden abgegeben."
Einmal mehr starke Argumente für ein Dosen - und Flaschenpfand. Das Aufheulen der Getränke - und Handelsmafia hör ich nicht: Einfach die Ohren zuklappen.