Offene Rechnungen: Bauern melden nach Riepl-Insolvenz Forderungen an
31. Jänner 2025, 15:44 Uhr
Die Experten der Landwirtschaftskammer gaben Auskunft. (Gahleitner)
Landwirtschaftskammer unterstützt Mitglieder bei Forderungen an insolvente Firma
Die Insolvenz der Fleischerei Riepl in Sarleinsbach hat den heurigen Dialog mit der Landwirtschaftskammerführung in Altenfelden dominiert. Seit das Sarleinsbacher Traditionsunternehmen die Insolvenz bekannt gegeben hat, läuten die Telefone bei der Rohrbacher Bezirksbauernkammer Sturm. Die Landwirte wollen wissen, wie sie zu ihren offenen Forderungen kommen. Riepl war als Viehhändler in der Region gut vernetzt und lange Jahre verlässlicher Partner der Bauern. Eine große Frage war auch, ob möglicherweise Rückzahlungen zu leisten seien?
Franz Schwarzenberger, Leiter der Rechtsabteilung der Landwirtschaftskammer: "Das Wichtigste ist jetzt, die Forderung anzumelden – sonst bekommt man gar nichts." Die Anmeldefrist läuft bis 25. März. Am 8. April (9 Uhr) findet dann am Landesgericht Linz die erste Gläubigerversammlung statt.
Für die Forderungsanmeldung beim Landesgericht Linz gibt es zwar keine Formvorschrift, die Bezirksbauernkammer hat allerdings ein vorausgefülltes Musterformular und alle relevanten Informationen an ihre Mitglieder ausgeschickt.
Schwarzenberger riet den betroffenen Landwirten, sich Unterstützung durch einen Gläubigerschutzverband zu holen. Experten zurate zu ziehen, sei insofern wichtig, weil einige Detailfragen selbst Jurist Schwarzenberger nicht beantworten könne. Es gehe auch die Angst vor Rückzahlungen um: "Beim Insolvenzverfahren sollen alle Gläubiger gleichbehandelt und niemand bevorzugt werden. Das gilt bis zu sechs Monate rückwirkend. Es ist jetzt Aufgabe des Masseverwalters, festzustellen, ob es sich um normalen Geschäftsbetrieb gehandelt hat oder ob Gläubiger bevorteilt wurden", erklärte Schwarzenberger. Im vorgeschlagenen Sanierungsplan ist von einer 20-prozentigen Quote für die Insolvenzgläubiger die Rede. "Das ist allerdings nur eine Schätzung, die tatsächliche Höhe wird erst beim Verfahren entschieden", sagte Schwarzenberger.
Weitere Infoveranstaltung
Als zusätzlichen Service will die Bezirksbauernkammer eine Informationsveranstaltung mit einem der Gläubigerschutzverbände organisieren. Dort können dann Detailfragen geklärt werden. "So eine Situation hatten wir im Bezirk Rohrbach noch nie", sagte Bezirksbauernkammerobmann Martin Mairhofer.
Eine Möglichkeit, sich abzusichern, sind Erzeugergemeinschaften. Aus diesem Grund informiert der Rinderzuchtverband und Erzeugergemeinschaft Oberösterreich (RZO) über seine Vermarktungsstrategie am Freitag, 7. Februar, 14 Uhr, beim Wildparkwirt in Altenfelden.
Neue Dienststellenleiterin
Neben der Insolvenz wurden auch andere agrarpolitische Themen diskutiert. Eine Veränderung wird es auch in der Bezirksbauernkammer Rohrbach geben: Dienststellenleiter Heribert Schlechtl wird nach 27 Jahren mit Anfang März die Leitung an Elke Leitner übergeben. Diese wird Rohrbach gemeinsam mit der BBK Linz/Urfahr übernehmen. Schlechtl bleibt als Berater im Haus.
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teja(6.241 Kommentare)
am 03.02.2025 14:42
Einer von den ganz link linken.
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erwin1(161 Kommentare)
am 31.01.2025 21:15
ein Sanierungsverfahren mit der Bekundung, das Unternehmen ohnedies nicht fort zu führen???
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amha(13.813 Kommentare)
am 31.01.2025 16:22
Ist ja fast schon Standard, dass schlechte Unternehmer über ein Schuldenregulierungsverfahren versuchen, ihre Läden zu entschulden. Dass jedoch einer trotz Schließung diesen Weg wählt heißt für mich, der will den Geldgebern die vorhandenen Immobilien abzuluchsen. Wenn einer dann gleich 160 Gläubiger hat (meine Ansicht: er hat niemanden mehr bezahlt, um das Konto für die erste Tilgungsrate fett zu halten) und auch noch den Gesundheitszustand in den Ring wirft, dann würde ich den charakterlich als Minusmann einordnen.
Einer von den ganz link linken.
ein Sanierungsverfahren mit der Bekundung, das Unternehmen ohnedies nicht fort zu führen???
Ist ja fast schon Standard, dass schlechte Unternehmer über ein Schuldenregulierungsverfahren versuchen, ihre Läden zu entschulden. Dass jedoch einer trotz Schließung diesen Weg wählt heißt für mich, der will den Geldgebern die vorhandenen Immobilien abzuluchsen. Wenn einer dann gleich 160 Gläubiger hat (meine Ansicht: er hat niemanden mehr bezahlt, um das Konto für die erste Tilgungsrate fett zu halten) und auch noch den Gesundheitszustand in den Ring wirft, dann würde ich den charakterlich als Minusmann einordnen.