Wasserkraftwerke auf der ganzen Welt arbeiten mit Mühlviertler Technologie

Von Chile bis zu den Philippinen: In fast 100 Wasserkraftwerken weltweit ist Mühlviertler Technologie verbaut. Diese kommt vom Automatisierungsspezialisten Seamtec aus Hofkirchen. Dort hat man sich auf Steuerungslösungen spezialisiert. Zur weiteren Expansion hat man sich nun den Instandhaltungsspezialisten Boom-Software in das Unternehmen geholt.

Mehr als 3000 Kleinwasserkraftwerke stehen in Österreich. Weltweit kommen gar 92 Prozent der erneuerbaren Stromerzeugung aus der Wasserkraft. Die Mühlviertler Firma Seamtec hat sich seit der Unternehmensgründung 2009 auf die Steuerung und Automatisierung von Wasserkraftwerken bis 20 Megawatt in der ganzen Welt spezialisiert. Dabei dreht sich alles um die "Cloud": "Unsere Technologien lesen Zustands- und Veränderungsdaten des Kraftwerks aus. Der entscheidende Vorteil unserer Systeme ist es aber, dass wir auf Basis dieser Daten die Anlagen auch ansteuern können – und das von jedem beliebigen Standort aus weltweit", erklärt Geschäftsführer und Firmengründer Peter Reiter. Das heißt: Wasserkraftwerke etwa auf den Philippinen, in Indien, Armenien oder Chile können so jederzeit – zum Beispiel aus Österreich – gestartet und gestoppt werden.

Mit den steirischen Spezialisten von Boom-Software hat sich Reiter nun zusätzliches Know-how insbesondere im Bereich der Instandhaltung und im Servicemanagement an Bord geholt: "Durch das Verschmelzen unserer Technologien kommen wir der digitalen Fabrik sehr viel näher: Die ausgelesenen Maschinendaten werden in einem Zentralsystem eingespeist und analysiert. Auf Basis dieser Daten steuern wir Anlagen in Werken aktiv und ortsunabhängig an", sagt Boom-Vorstand Andreas Schaller, der die Beteiligung an Seamtec als Win-win-Situation bezeichnet.

Mitarbeiter verdoppeln

Die oberösterreichisch-steirische Kooperation soll sich auch am Mühlviertler Arbeitsmarkt bemerkbar machen: Von aktuell zehn Mitarbeitern soll Seamtec bis Ende 2018 auf mindestens 20 Beschäftigte anwachsen. Für Reiter ist das Ende der Fahnenstange dann allerdings noch nicht erreicht: "Wir sind ein junger, dynamischer Arbeitgeber mit spannenden Projekten rund um den Globus und einer stark wachsenden Auftragslage – unsere Vorstellungen für das Unternehmen gehen viel weiter", hat der Seamtec-Gründer noch große Ziele.

Erfolgreich gestartet

Die Firma wurde 2009 von Peter Reiter gegründet und hat sich auf Cloud-Automatisierungslösungen in den Märkten für erneuerbare Energien, insbesondere der Wasserkraft, spezialisiert. 2016 wurde der Betrieb mit dem österreichweiten Constantinus-Award in der Sparte "Industrie 4.0" ausgezeichnet. Das Unternehmen ist zu 50 Prozent im Besitz von Geschäftsführer Peter Reiter, seit 2017 ist die steirische Boom-Software mit 20 Prozent beteiligt.