"Der Weg ist weit": Collage über das kurze Leben des Jura Soyfer
PREGARTEN. Bei einem literarisch-künstlerischen Abend wird am Nationalfeiertag in der Bruckmühle an die Opfer des NS-Regimes erinnert
Den Opfern der NS-Gewaltherrschaft ist kommenden Sonntag (19.30 Uhr) ein literarisch-künstlerischer Abend in der Bruckmühle gewidmet. Irene Budischowsky und Bruckmühle-Geschäftsführer Georg Mittendrein stellen mit Texten und Liedern das Werk des Schriftstellers Jura Soyfer, der 1939, im Alter von nur 27 Jahren, im Konzentrationslager Buchenwald ermordet wurde.
Soyfer wurde 1912 in Charkow in der Ukraine geboren. Seine Eltern flüchteten mit ihm vor der Revolution nach Österreich. Er wurde einer der bedeutendsten, typisch wienerischen Autoren und hinterließ ein umfangreiches Gesamtwerk an Theaterstücken, Prosa und Lyrik. Heute ist sein Werk in über 50 Sprachen übersetzt.
Bilder-Zyklus von Herbert Friedl
Unter dem Titel "Der Weg ist weit" wird das Leben Soyfers nachgezeichnet und ein Querschnitt durch sein Schaffen vorgestellt. Mit dieser musikalisch-literarischen Collage wurde 1982 in Wien das "Jura Soyfer Theater" eröffnet, das sich mehr als ein Jahrzehnt lang im In- und Ausland der Pflege des politischen Theaters widmete. Begleitet wird die Lesung von Bildern des Pregartner Künstlers Herbert Friedl aus dem Mauthausen-Zyklus "Auch Dinge haben ihre Tränen". Am Klavier: Georg Wagner.
Der Abend ist auch Pregartner Bürgern gewidmet, die der NS-Herrschaft zum Opfer fielen, etwa der Apothekerin Dora Epstein und dem Rauchfangkehrermeister Johann Hanuausek, die von den Nationalsozialisten verschleppt und getötet wurden. Die historische Grundlagenforschung steuerte Chronist Erwin Zeinhofer bei.
Eintritt: 10 Euro, nähere Details auf www.bruckmuehle.at