Trauner Ärztezentrum: Standortsuche kurz vor Abschluss, Baustart erst 2021

TRAUN. Einbahnsystem und Telemedizin: Corona liefert neue Ideen für Primärversorgungszentrum.
Eigentlich sollten die Verträge schon unterschrieben sein, doch Corona machte dem einen Strich durch die Rechnung: Der Zeitplan für das Trauner Primärversorgungszentrum, das acht Ärzte auf die Beine stellen wollen, wurde durch die Krise gehörig durcheinandergewirbelt. "Wir hoffen, dass wir die Unterzeichnung jetzt im Juni erledigen können", sagt Projektinitiator Johann Jagersberger. Ursprünglich war der Baustart, wie berichtet, für heuer geplant, dieser hat sich nun jedoch auf Frühjahr 2021 verschoben. Eröffnet werden soll das Primärversorgungszentrum Anfang 2022.
Doch nicht nur die zeitliche Planung hat sich durch Corona verändert. "Die Regelung der Patienten- und Mitarbeiterströme hat nun einen höheren Stellenwert, als sie es vorher hatte", sagt der Allgemeinmediziner und Notarzt. Die während der Krise gemachten Erfahrungen werden in die Konzepterstellung einfließen: "Wir planen, ein Einbahnsystem zu realisieren, um das Infektionsrisiko zu minimieren." Denkbar sei, gesonderte Ein- und Ausgänge zu schaffen: mit dem Ziel, dass Patienten mit bzw. ohne Infektionsverdacht sich voneinander getrennt in den Räumen aufhalten.
Horst Küblböck-Lausegger, Projektbegleiter vom Gesundheitsverein Proges, der das Trauner Team unterstützt, ist davon überzeugt dass die Corona-Krise nachhaltige Veränderungen in der Gestaltung von Primärversorgungszentren bewirkt: "Wichtig ist beispielsweise, ein überdachtes Warteareal für die Patienten im Außenbereich mitzubedenken." Ebenso wie die nötige Ausstattung für telemedizinische Angebote: "Damit im Krisenfall eine rasche Umstellung auf Telefon- und Onlinedienste erfolgen kann."
Auch im Normalbetrieb werde die Telemedizin eine immer wichtigere Rolle spielen, ergänzt Jagersberger: "Vorstellbar ist, dass der Erstkontakt über eine Videokonferenz erfolgt und dann entschieden wird, ob die Ordination aufgesucht werden muss oder ein Hausbesuch nötig ist." Durch solche Strukturen sei es auch leichter, gewisse Tätigkeiten in das Homeoffice zu verlagern.
"Aktiv auf Patienten zugehen"
Die vergangenen Wochen hätten zudem eines gezeigt, so Küblböck-Lausegger: "Ein Primärversorgungszentrum ist eine Drehscheibe der Gesundheitsförderung – deshalb ist es wichtig, dass die Mitarbeiter gerade in Zeiten, wo viele verunsichert sind, aktiv auf die Patienten zugehen und sie an Kontrolltermine erinnern oder sonstige Unterstützung anbieten." Dadurch könne auch die Stärke der interdisziplinären Teams von Ärzten bis hin zu Sozialarbeitern bestmöglich ausgespielt werden.
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