Stadt Linz baut Hilfssysteme für Sehbeeinträchtigte weiter aus
LINZ. Thomas Menrath berät Land und Gemeinden bei der Installation von taktilen Leitsystemen und Akustikampeln
80 der 204 Linzer Ampeln sind bereits mit akustischen Hilfssignalen ausgestattet, sogenannte "Blindenampeln". Dazu erleichtern taktile Leitsysteme sehbeeinträchtigten Personen vor allem bei Straßenübergängen, an Plätzen sowie bei Straßenbahn- und Bushaltestellen die Orientierung. Das sind vier Millimeter tiefe Rillen, die mittels Blindenlangstock oder auch den Fußsohlen ertastet werden und auf Hindernisse und Gefahren aufmerksam machen. Diese Hilfestellungen sollen weiter ausgebaut werden, bei Neubauten und durch Nachrüstungen. Ein Beispiel dafür ist der jüngst errichtete Rad- und Gehweglückenschluss an der Industriezeile. "Dort, wo es möglich ist, sollen auch potenziell gefährliche Kreuzungen mit diesen Systemen nachgerüstet werden", sagt Mobilitätsreferent Vizebürgermeister Martin Hajart (VP).
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Betroffene eingebunden
Der Ausbau erfolgt in enger Abstimmung mit dem Blinden- und Sehbehindertenverband Oberösterreich. Dort ist Thomas Menrath als ehrenamtlicher Verkehrsreferent zuständig. Der 59-Jährige wird von Gemeinden, dem Land oder von Bauträgern als Berater hinzugezogen. "Im Moment bin ich viel im Einsatz, weil viele Sachen gemacht werden", sagt er im OÖN-Gespräch.
Oder er wird selbst aktiv. Wenn sich sehbeeinträchtigte Leute bei ihm melden, weil sie beispielsweise in eine Gegend ziehen, wo es auf ihren Wegen noch keine Hilfssysteme gibt, geht er aktiv auf Stadt und Land zu. Eine seiner "Baustellen" ist an der Garnisonstraße, wo gerade das Zahnambulatorium neu gebaut wird. Blindenakustikampeln gibt es bereits, seit Ende Mai wird das Leitsystem gefräst. Während bei Neubauprojekten fertige Betonelemente mit den Rillen verlegt werden, können bei bestehenden Straßenzügen Leitsysteme im Fräsverfahren angelegt werden.
Alle Kreuzungen würden zu viel Geld kosten
Dass man – wie es sich Wien vorgenommen hat – alle Kreuzungen nachrüstet, ist für Menrath nicht nötig, das würde zu viel Geld kosten. Wenn aber Kreuzungen modernisiert werden, sollte man die Gelegenheit nutzen.
Die Aktivierung der Akustikampeln kann mit Handsendern erfolgen, die gegen Vorlage eines vom Sozialministeriumservice ausgestellten Behindertenpasses mit dem Eintrag "hochgradig sehbehindert" oder "blind" im Bürger-Service-Center im Neuen Rathaus erhältlich seien, erklärt Hajart.
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Grundsätzlich löblich, nur dann stellt man Schaltkästen, Mülltonnen, Verkaufsstände, Verkehrsschilder, Autos, E-Scooter und Räder drauf... Die Achtsamkeit im Alltag für die Leitlinien fehlt völlig!
Wo, bitte, stehen "Schaltkästen,
Verkehrsschilder drauf"?
So ein Schmarrn.
Bei den E-Scooter aber geb ich Ihnen recht, die liegen immer noch kreuz u quer herum..
Ich konnte da selbst nicht meinen Augen trauen:
https://schauauf.linz.at/meldungen/detail.html?id=/_data/messages/messages/message_0047025
Weitere "städtische" Problemzonen: Auf dem Weg zum Bim-Lift bei der Otto-Glöckl-Schule steht ein Radständer drauf, an der Wienerstraße präsentieren Obsthändler ihre Ware am Leitsystem...