Lorenas Zeichnung schmückt eine Konferenz in Tokio
LUFTENBERG. Weltkarte: Luftenberger Schülerin überzeugte Fachjury der "Kartographischen Vereinigung".
Herausragendes zeichnerisches Talent, Liebe zum Detail und ein Gespür für den Einsatz von Symbolen zeichnen jenes Kunstwerk aus, dem Lorena Blocher den Titel "So wünsche ich mir die Zukunft für unsere Kinder" gegeben hat. Mit dieser Zeichnung entschied die Schülerin der 3. Klasse der NMS Luftenberg heuer die Österreich-Wertung des internationalen Barbara-Petchenik-Wettbewerbs für sich. Im Juli wird die Zeichnung bei einer internationalen Konferenz in der japanischen Hauptstadt Tokio ausgestellt, wo auch die weltbesten Arbeiten des Bewerbs gekürt werden. Danach wird Lorenas Werk im Archiv der Universität von Ottawa (Kanada) aufbewahrt und für Publikationen des UN-Kinderhilfswerks UNICEF (Poster, Karten, Bücher, CD-ROMs) verwendet.
Außergewöhnliches Talent
Dass die junge Luftenbergerin diesen Preis verdient gewonnen hat, davon ist nicht nur Schuldirektor Stefan Reifmüller überzeugt: "Ich kann mich nicht erinnern, dass wir schon einmal so ein zeichnerisches Talent an unserer Schule hatten, wie Lorena eines ist." Tatsächlich sei das Zeichnen eine Tätigkeit, die sie unheimlich gerne und oft ausübe, sagt Lorena Blocher im OÖN-Gespräch: "Ich zeichne in der Früh, vor dem Unterricht und meistens auch am Nachmittag. Das ist eine Beschäftigung, bei der ich richtig aufgehe. Ich habe nur selten einen konkreten Plan, was ich jetzt machen will und bin dann oft ganz überrascht, was ich dabei so hinbekomme."
Ganz genau so sei es auch bei ihrer preisgekrönten Weltkarte gelaufen. Sie habe im Unterricht der "Talentwerkstatt Design Lab" in der Schule damit begonnen, ein Detail um das andere ergänzt und sie dann daheim fertiggestellt. "Ich wollte zum Ausdruck bringen, dass die Welt ein bisschen bunter und gerechter werden soll", kommentiert Blocher. Delfine habe sie als Symbol für Inseln eingesetzt, in Südamerika – auf Anraten ihrer männlichen Schulkameraden – Fußbälle in die Karte aufgenommen und in Afrika ganz bewusst ein Kind mit Buch und Brille: "Ich hoffe nämlich, dass eines Tages alle Kinder weltweit die gleichen Chancen auf eine gute Ausbildung haben."
Was sie mit dem Österreich-Sieg des Petchenik-Preises geschafft habe, könne sie noch gar nicht so richtig einschätzen, sagt die Schülerin. Auf jeden Fall habe sie sich über Preis und Urkunde riesig gefreut. Ganz besonders über die im Siegerpaket enthaltenen Aquarellstifte: "Die kann ich besonders gut brauchen."
Weltkarten für Kinder
Die Internationale Kartographische Vereinigung (ICA) ruft seit 1993 im zweijährigen Rhythmus zum „Barbara-Petchenik-Wettbewerb“ auf. Ziel des Bewerbs ist es, die grafische Darstellung der Welt durch Kinderhand zu fördern. Der Bewerb ist nach der früheren Vizepräsidentin der ICA, der Amerikanerin Barbara Petchenik, benannt. Sie widmete ihr kartografisches Schaffen vor allem Karten für Kinder und Jugendliche.