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Wie zwei Akademiker zu Brauern wurden

Von Herbert Schorn, 10. Juli 2018, 00:04 Uhr
Wie zwei Akademiker zu Brauern wurden
David Schobesberger (l.) und seine Partnerin Sandra Buchrucker (2.v.r.) stoßen mit Gästen und ihren Bieren vor dem Lokal auf dem Südbahnhofmarkt an. Bild: VOLKER WEIHBOLD

LINZ. Geograf David Schobesberger und Juristin Sandra Buchrucker brauen auf dem Südbahnhofmarkt ihr Bier Am Freitag und Samstag startet zum ersten Mal das Fest "Bier und Grillen auf dem Markt".

Es ist ein ungewöhnliches Gespann, das seit vergangenem Dezember auf dem Linzer Südbahnhofmarkt sein eigenes Bier braut. David Schobesberger ist Doktor der Geografie, seine Lebenspartnerin Sandra Buchrucker hat ein Jus-Studium absolviert. Gemeinsam betreiben sie seit vergangenem Dezember die "Marktbrauerei", wo sie in einer 45.000 Euro teuren Anlage fünf verschiedene Biersorten erzeugen und ausschenken.

"Das Bierbrauen hat mich schon als Kind fasziniert", sagt der 35-Jährige. "Schon in der Schule habe ich die ersten Versuche mit Brotbier gemacht." Vor sieben Jahren begann er schließlich, gemeinsam mit seiner Lebenspartnerin hobbymäßig Bier herzustellen. "Es ist uns von Anfang gut gelungen", sagt Buchrucker, ebenfalls 35.

Einzige Linzer Brauerei

Nun betreiben die Zwei die einzige gewerbliche Brauerei in ganz Linz – und eigentlich nebenbei, denn beide haben einen Hauptberuf. Schobesberger betreibt ein Ingenieursbüro, in dem er für Gemeinden oder Bauträger Analysen erstellt und zum Beispiel berechnet, wie sich der Schattenwurf eines Neubauprojektes auf die Nachbarhäuser auswirkt.

Sandra Buchrucker hat 2016 die Firma ihres Vaters in Ottensheim übernommen. Dort stellt die Juristin mit fünf Mitarbeitern Bierbrauanlagen her. Pro Jahr verkauft sie mehr als ein Dutzend der maßgeschneiderten Anlagen in ganz Europa und weltweit. "Sogar in Namibia haben wir schon eine Bierbrauanlage aufgestellt", sagt die findige Unternehmerin.

Auf dem Südbahnhof wird nun zwei Mal im Monat die Brauanlage angeworfen. Pro Sud erzeugen die beiden bis zu 270 Liter Bier, pro Jahr sollen es bis zu 100 Hektoliter werden. Zu trinken gibt’s das Bier nur im eigenen Lokal. Gelernt haben die zwei Neo-Brauer ihr Handwerk autodidaktisch und in Intensivkursen mit Profis: "Bierbrauen ist ein spannender Prozess", sagt Schobesberger.

Wer das Bier der Marktbrauerei und von vier weiteren regionalen Brauereien kosten will, kann dies am Freitag und Samstag tun. Dort startet – unterstützt von den OÖN – zum ersten Mal das Fest "Bier und Grillen auf dem Markt". Ausgeschenkt werden rund 20 verschiedene Sorten der Marktbrauerei, der Beer Buddies aus Tragwein, des Steyrer Bräus und des Bierkanters aus Amstetten. Auch eine Sorte des kleinen Michaelibräus aus Leonding wird angeboten. "Bier vermittelt Genuss, Gemütlichkeit und Regionalität und passt ausgezeichnet auf den Südbahnhofmarkt", sagt Bernhard Baier (VP), Linzer Vizebürgermeister und Marktreferent. Auf dem Grill landen unter anderem Köstlichkeiten von der Burgerei und der Fleischerei Daneder, gefüllte Hendlkeulen von Fritz Bäck, Vegetarisches von Kowalski und Steckerlfische von "Goldküste".

"Bier und Grillen auf dem Südbahnhofmarkt" ist am Freitag von 11 bis 20 Uhr und am Samstag von 9 bis 17 Uhr geöffnet.

 

3 Fragen und Antworten

Was macht ein gutes Bier aus?

Bernhard Baier, Marktreferent: "Für mich muss Bier einen unverwechselbaren Geschmack haben. Ich mag am liebsten herbe, trockene Biere, die in Richtung Pils gehen. Ich bin ein leidenschaftlicher Biertrinker."

David Schobesberger, Bierbrauer: "Bier muss einen vollmundigen Geschmack haben. Das unterscheidet Craftbiere von Industriebieren, die auf einen Einheitsgeschmack getrimmt sind. Ich mag bitteres, starkes, hopfiges Bier."

Was schätzen Sie besonders am Bier?

Baier: "Bier bedeutet Genuss, Gemütlichkeit und Regionalität. Es steht in starker Verbindung mit der Wirtshauskultur, der ich mich sehr zugehörig fühle."

Schobesberger: "Bier ist mehr als ein Getränk, es ist ein Kulturgut der Menschheit. Früher diente es eher zur Berauschung, heute ist es ein Genussmittel."

Wann trinken Sie kein Bier?

Baier: "Kein Bier trinke ich im Dienst oder wenn ich Auto fahren muss. Zu Fisch bevorzuge ich Wein."

Schobesberger: "Während der Woche und beim Bardienst. Als Brauer muss man da strenge Grenzen ziehen."

 

 

"Dann braucht es auch am Markt ein Alkoholverbot"

Die Maßnahmen von Polizei und Stadt gegen Alkohol und Drogenhandel auf dem Hessenpark zeigen erste Auswirkungen: Während sich die Lage im Hessenpark entspannt hat, ist die Alkohol- und Drogenszene – wie berichtet – offenbar zum Südbahnhofmarkt weitergewandert. Auf dem Platz vor dem Pferde-Eisenbahn-Gebäude, das direkt vor dem Markt liegt, sind häufig Menschen mit Alkohol- und Drogenproblemen zu finden, bestätigt auch Vizebürgermeister Bernhard Baier (VP): „Wir hören immer wieder von Beschwerden von Marktbesuchern.“ So würden Gäste angepöbelt, am Durchgehen gehindert oder gar mit Müll beworfen: „Eine massive Beeinträchtigung des Marktgeschehens.“

Der Marktreferent betont aber, dass sich die Szene verkleinert habe: „Es sind nicht mehr so viele wie im Hessenpark. Offenbar waren dort auch Menschen aus dem Umland, die jetzt nicht mehr kommen.“ Baier will das Geschehen weiter beobachten: „Wenn sich die Situation nicht entspannt, wird es auch am Südbahnhofmarkt ein Alkoholverbot brauchen.“

Auch die von Vizebürgermeister Detlef Wimmer (FP) angesichts mehrerer Einbrüche geforderte Videoüberwachung am Markt kann sich Baier grundsätzlich vorstellen: „Ich verschließe mich dieser Diskussion nicht.“ Zu klären sei aber, ob und wie eine solche Maßnahme in dem verwinkelten Markt durchführbar sei.

 

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2  Kommentare
2  Kommentare
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teja (5.872 Kommentare)
am 10.07.2018 13:34

Super.

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FreundlicherHinweis (15.581 Kommentare)
am 10.07.2018 00:32

Es ist interessant, wie sehr diese Craftbier-Brauerei von den OÖN gepusht wird. Ganz im Gegensatz zu vielen anderen in OÖ. Und vor allem zu denen, die weit besser sind. Was gibt es hier für Seilschaften?

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