Schloss Aurolzmünster: Versteigerung gescheitert, kein einziger Bieter kam
AUROLZMÜNSTER/RIED. Rund 1,34 Millionen Euro waren bei Zwangsversteigerung am Freitag als geringstes Gebot angesetzt.
Monatelang wurde, wie berichtet, für das Wasserschloss in der Innviertler Gemeinde Aurolzmünster mit 12.000 Quadratmetern Grundstücksfläche und 2500 Quadratmetern Wohnfläche vergeblich ein Käufer gesucht, am Freitag stand am Bezirksgericht Ried ein Zwangsversteigerungsverfahren an. Schätzwert und zugleich als geringstes Gebot festgelegte Summe: 1.343.855 Euro. Ergebnis: Kein einziger Bieter. „Das habe ich fast befürchtet“, so Richter Gerhard Ebner im Rieder Schwurgerichtssaal vor vielen interessierten Zuhörern.
Das Schloss Aurolzmünster:
Betrieben worden war der der versuchte Verkauf und das anschließende Zwangsversteigerungsverfahren durch eine Bank, die ihr Geld wiedersehen will. Der Mehrheitseigentümer – die Schloss Aurolzmünster Verwaltungs AG – war 2017 in die Pleite geschlittert. Die ursprünglichen Pläne der Aktionäre, attraktive Nutzungskonzepte für das Schloss zu entwickeln und umzusetzen, waren nicht aufgegangen. Das erforderliche Kapital hatte die AG mit einem Beteiligungsmodell aufzutreiben versucht.
In der Folge hatte eine Bank als Hauptgläubiger versucht, einen Käufer für das Schloss zu finden. Der Kaufpreis war mit rund 1,3 Millionen Euro festgelegt.
Der Sanierungsbedarf ist offenbar erheblich. Laut einem Gutachten aus dem Jahr 2018 sei der bauliche Zustand beeinträchtigt. Vor Rissen und Leitungswasserschäden ist die Rede, die Heizung sei abgefroren. Das Dach hingegen sei generalsaniert und funktionstüchtig. „Der Westtrakt beziehungsweise das, was an baulichen Teilen zu sehen ist, kann als Ruine bezeichnet werden“, heißt es in dem Gutachten. Das Mauerwerk im Erdgeschoß des Hauptschlosses weise Schäden durch aufsteigende Bodenfeuchte auf.
Binnen zwei Jahren kann die Bank nun einen weiteren Antrag auf Zwangsversteigerung stellen.
Nebengebäude versteigert
Im Rahmen der Zwangsversteigerung auf deutlich größeres Interesse gestoßen ist ein keines Nebengebäude auf dem Schlossareal, das gesondert zu haben war. Es handelt sich um ein Wohnhaus mit insgesamt 785 Quadratmetern Grundstücksfläche. Der bauliche Zustand wird als eher schlecht, aber als sanierbar beschrieben. Als geringstes Gebot waren 47.000 Euro angesetzt. Mehrere Bieter fanden sich ein, am Ende ging der Zuschlag an eine Familie aus Rumänien, die 110.000 Euro hinlegen will.
Auch die Gemeinde Aurolzmünster wollte um das Nebengebäude mitbieten. Am Donnerstag Abend vor dem „Zwangsversteigerungs-Freitag“ war im Gemeinderat beschlossen worden, maximal 100.000 Euro in die Hand zu nehmen. Dies hat sich durch das Gebot der Familie aus Rumänien tags darauf im Gerichtssaal erledigt. Ein Ankauf des Schlosses selbst war für die Gemeinde kein Thema.
Der Auktionsbericht lässt vermissen, dass kein einziges Mal auch nur das Wort "Vadium" vorkommt, geschweige denn, dass die jeweilige Höhe genannt wäre.
Nicht immer ist das 10 % des Schätzwertes.
Schwer verständlich ist auch, dass der Schätzwert das geringste Gebot war. Da findet sich selten wer, und die Bank bleibt auf den Verfahrenskosten sitzen.
Normal ist das geringste Gebot - die Hälfte vom Schätzwert!
Schaut ja von außen gar nicht so schlecht aus.
Der letzte Adelige Graf Arco valley hätte halt beim damaligen Verkauf verfügen müssen, dass der Neubesitzer jedenfalls den Adelstitel mitkauft.
Wetten, da hätte es sicher mehrere Anbieter gegeben. Grund?
Österreicher sind doch titelsüchtig und noch dazu ein Graf zu sein.
Es gibt eine an Sprichwort grenzende Redensart: außen hui, innen pfui.
Vor ein paar Monaten stand in einem Immobilien Inserat: "In Schloß Aurolmünster wurden kürzlich 10 Millionen Euro an Renovierung eingebracht - allein in den Treppenaufgang wurden 1,5 Millionen Euro investiert."
Wie hoch war der Teil der OÖ Landesförderung der hier versenkt wurde?
Wieviele Millionen Eur?
... und jetzt findet sich niemand für läppische 1,34 mio Eur?
Was läuft hier schief?
schief?
schräg?
Höchstwahrscheinlich dieses Immobilieninserat.
Man sollte nicht brühwarm glauben, was gedruckt oder intergenettet ist.
Um es nutzen zu können, muss man wohl weitere Millionen versenken.
Ist halt keine Top Gegend in Wien, da ist die erzielbare m2-Miete sehr bescheiden.
erst sollst a Ruine kaufen dann wird dir vorgeschrieben was Du damit zu tun hast,
i hät die Decke rausgerissen und a paar Hebebühnen reingstellt,
aber weil der nebenstehende Wurzgarten schon etwas vernachlässigt ausschaut hab ich vom Kauf Abstand genommen
Die Gemeinde bot 100.000 Euro, die rumänische Familie 110.000 Euro.
Ist ja fast wie mit den Geboten beim BUWOG-Verkauf.
☺
Wenn es da bloß keinen Ausplauderer des Gemeinde-Gebotes gegeben hat. Sonst droht uns ein zweiter BUWOG-Prozess.
Wer so ein Schloss kaufen will, sollte am besten ein Pseudo-Adeliger sein, dann gibt es vom Land O.Ö. "Kultur-Förderung" zu lukrieren.
Beim "Ehrenritter" Pühringer war das jedenfalls so (siehe Landesrechnungshof-Bericht), ob es beim "Ehrenritter" Stelzer auch noch so üppige Kulturförderungen (im Rahmen von Landesausstellungen etc.) für Burgen, Schlösser gibt, wird man sehen. Zur Zeit werden ja Moto-Halls gerne gefördert...
Keine Ahnung, aber langatmig kommentieren.
Das hier war eine Versteigerung und kein Bieterverfahren.
In Summe hat er recht, der Haspe.
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hat er Recht, der Haspe.