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Schardenberger "Schnitzelwirt" schließt seine Pforten

Von Valentin Berghammer, 19. Jänner 2024, 00:04 Uhr
Schardenberger "Schnitzelwirt" schließt seine Pforten
Familienbetrieb: Stefan Engertsberger mit Tochter Georgiana Bild: BUCHINGER HANS

SCHARDENBERG. Stefan Engertsberger zieht einen Schlussstrich. Seit 2008 führte der Schardenberger Gastronom gemeinsam mit seiner Frau Alexandra den kleinen, aber feinen "Wirt z’Moarhof". Nun gab Engertsberger kürzlich auf Facebook bekannt, dass er seinen Betrieb schließen wird – aus gesundheitlichen Gründen, wie der Wirt im OÖN-Gespräch erklärt. "Ich leide seit Geburt an einer Sehbehinderung, die mir das Leben teilweise sehr erschwert. Mittlerweile bin ich auch 53 Jahre alt. Deswegen habe ich mich vorbeugend dazu entschieden, den Fuß vom Gas zu nehmen und etwas kürzer zu treten." Eine 70- bis 80-Stunden-Woche sei für ihn keine Seltenheit, erzählt Engertsberger. "Das ist aber nicht mehr mit meiner Entscheidung vereinbar. Die Gesundheit geht vor." Zusätzliches Personal einzustellen und selbst mit weniger Stunden in der Gaststube zu bleiben, würde sich für seinen Betrieb nicht rechnen.

Wahlwerbung für Hofer

Nach 16 Jahren im Geschäft würden trotz aller Herausforderungen die positiven Dinge überwiegen, sagt der Wirt, der vor knapp acht Jahren österreichweite Bekanntheit erlangte.

Das Land wählte einen neuen Bundespräsidenten, es kam zur Stichwahl zwischen Norbert Hofer (FP) und Alexander Van der Bellen (Grüne). Engertsberger – der mehr als 20 Jahre lang für die FPÖ im Schardenberger Gemeinderat saß – setzte sich offensiv für Hofer ein und warb sogar auf seinen Kassenbons für den FP-Kandidaten. Dem nicht genug: Nur wenige Zeit später bot der Gastronom zwei Schnitzelvarianten auf seiner Karte an, ein "Hofer Schnitzel" und ein "Van der Bellen Schnitzel". Die Aktion schlug vor allem in den sozialen Medien hohe Wellen, der "Gag" (Zitat Engertsberger) rief aber nicht nur positive Reaktionen hervor. "Die sozialen Medien haben ihre Vor- und Nachteile. Viele haben damals gemeint, ein Wirt dürfe keine politische Meinung vertreten. Das sehe ich bis heute anders", sagt Engertsberger, der seine Facebook-Seite mit mehr als 3000 Followern nach wie vor für Werbezwecke nutzt.

Zukunft in der Gastronomie

Sein Jahresprogramm für 2024 wird der Schardenberger Wirt noch "durchziehen", Ende November ist Schluss. Danach sieht Engertsberger seine verbleibende berufliche Zukunft aber weiterhin in der Gastronomie. "Ich war mein Leben lang in der Branche und habe viel Erfahrung sammeln können. Die Arbeit macht mir nach wie vor Spaß. Ich mache mir keine Sorgen, dass ich in der heutigen Zeit als gelernter Koch eine Stelle finden werde."

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Autor
Valentin Berghammer
Redaktion Innviertel
Valentin Berghammer

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