Christophorus-Notarzt in Suben war auch für den Papst zuständig
SUBEN, BAYERN. Ein aus Italien stammender Notarzt lebt in Altötting und macht in seiner Freizeit Dienst bei der Flugrettung in Suben. Auch beim Papstbesuch in Marktl war Nicola Mauro im Einsatz.
Er strahlt eine angenehme Ruhe und Zuversicht aus und flößt seinem Gegenüber Vertrauen ein. Und das ist auch gut so. Dr. Nicola Mauro ist ein Spezialist für Extremsituationen. Er weiß, dass von seinem Handeln Leben oder Tod abhängen kann. Der 50-jährige gebürtige Römer ist am Krankenhaus Altötting Anästhesist. In seiner knappen Freizeit macht er in Suben als fliegender Notarzt Dienst.
Der Christophorus-Hubschrauber Europa 3 wird an vielen Wochenenden zum Dienstflugzeug. Warum tut sich der mit einer Passauerin verheiratete Vater von drei Kindern so einen Job an? „Die Notfallmedizin interessiert mich, ich bin Notarzt aus Leidenschaft. Ich erlebe bei jedem Einsatz akute Situationen, bei denen keine Emotionen Platz haben“, erzählt er.
Nach jedem Einsatz heißt es, das Erlebte zu verarbeiten. Das gelingt ihm, indem er über das Leiden der Menschen nachdenkt und als Teil der dreiköpfigen Crew weiß er, dass jeder derselben Belastung ausgesetzt ist.
In gemeinsamen Gesprächen gelingt es, das Erlebte aufzuarbeiten. „Immer überlege ich, was im Einsatz noch besser gemacht werden kann. Jeder Notfall spielt sich nach dem gleichen Muster ab“, so der Oberarzt, der seit 23 Jahren im Rettungsdienst tätig ist.
Ein Höhepunkt seiner medizinischen Tätigkeit war, als er für das Wohlbefinden von Papst Benedikt XVI. bei seinem Besuch in seinem Heimatort Marktl verantwortlich war. „Ich habe ihn Schritt auf Schritt verfolgt. Die Begegnung mit ihm hat mich beeindruckt“, sagt er. Mauro stand dem konservativen Papst kritisch gegenüber, jetzt sagt er: „Er ist ein besonderer Mensch. Er hat Ausstrahlung und er kommuniziert ohne Worte!“
Mauro hat es der Liebe wegen nach Altötting verschlagen. Seine bayerische Frau hat er in Italien kennen gelernt. Das Leben in Bayern und auch in Oberösterreich hat er schätzen gelernt, obwohl ihm das milde Klima und seine Freunde in Italien fehlen.
Kulinarisch hat er sich auch angepasst. „Marillenknödel sind ein Ritual für mich!“ Auch wenn jeder hofft, nie einen Rettungsarzt zu brauchen, so ist es ein gutes Gefühl zu wissen, dass es Menschen wir Mauro gibt. Sie stellen sich aus Überzeugung mit aller Kraft in den Dienst des Nächsten.