Ried: Messehalle könnte im Notfall in ein Lazarett umfunktioniert werden
RIED. Kapazitäten und Infrastruktur seien vorhanden, sagt Rieds Bürgermeister Albert Ortig
Albert Ortig ist seit mehr als 25 Jahren Bürgermeister in Ried. An eine vergleichbare Situation kann er sich nicht erinnern. „Es gab in meiner Amtszeit keine Notlage, die mit der Aktuellen vergleichbar ist. Ja, wir hatten mit Hochwasser oder Sturmschäden zu tun. Aber dass die unmittelbare Gesundheit der Bevölkerung so in Gefahr ist, gab es noch nicht“, sagte Albert Ortig am Dienstag im Telefonat mit den OÖN.
Stadtpolitik zieht an einem Strang
Der politische und gesellschaftliche Zusammenhalt in der Stadt sei groß. „Jeder – auch von den anderen Fraktionen – stärkt mir mit seiner Hilfe und Vorschlägen den Rücken. Natürlich sind wir in Sachen Corona alle Laien, deshalb versuchen wir umso strikter, alle vorgegebenen Maßnahmen der Experten umzusetzen“, sagt Ortig.
Das gesamte Team im Rathaus leiste großartige Arbeit. Viele würden von daheim aus arbeiten. „Bis auf Weiteres findet kein persönlicher Parteienverkehr statt. Das Stadtamt und der Bürgerservice ist selbstverständlich telefonisch erreichbar. Vieles wird auch online abgewickelt. Lediglich in ganz dringenden Ausnahmefällen und gegen Voranmeldung ist ein direkter Kontakt mit Mitarbeitern der Stadtgemeinde möglich“, so Rieds Bürgermeister. Schriftliche Anbringen können im Briefkasten im Eingangsbereich der Sicherheitswache eingeworfen werden. Telefonisch ist das Stadtamt unter 07752/901 erreichbar.
Unterstützung bei Essen auf Rädern
Mitarbeiter, die derzeit nicht unmittelbar benötigt werden, könnten demnächst das Rote Kreuz bei der Auslieferung von Essen auf Rädern unterstützen. Damit wolle man die freiwilligen Essensausfahrer, von denen viele in die Risikogruppe der älteren Personen fallen, entlasten. Er stehe diesbezüglich in Kontakt mit dem Roten Kreuz, so Ortig im OÖN-Gespräch.
Mobiles Lazarett wäre in der Messe möglich
Dem Roten Kreuz habe man außerdem mitgeteilt, dass – falls notwendig – Lazarett-Plätze im Messegelände zur Verfügung gestellt würden. „Die notwendigen Kapazitäten und Infrastruktur sind vorhanden, eine Desinfektion wäre relativ problemlos möglich“, sagt Ortig.
Parken in der Gebührenzone wird nicht kontrolliert
Seit heute, Dienstag, wird in der Gebühren- und Kurzparkzone in der Rieder Innenstadt nicht mehr kontrolliert, dementsprechende Hinweise wurden auf den Parkautomaten angebracht. Es kann also derzeit ohne Angst, gestraft zu werden, in der Innenstadt geparkt werden. Damit will man vor allem Bewohnern im Zentrum entgegenkommen, damit diese wichtige Besorgungen rasch erledigen können.
Wenig überraschend wurde der traditionelle Rieder Pferdemarkt, der am Dienstag, 14. April, stattfinden hätte sollen, abgesagt.
Aufgrund der Verordnungen der Regierung sind in Ried, wie in ganz Österreich, alle Spiel- und Sportplätze gesperrt. Auch der Hundefreilaufplatz in der Försterstraße, das Museum, die Bücherei, die Schulturnhallen und das Freizeitbad sind nicht zugänglich.
Alle politischen Sitzungen wurden ausgesetzt. Bauverhandlungen und Lokalaugenschein im Zuge von Verwaltungsverfahren wurden abgesagt, neue Termine werden schriftlich bekanntgeben.
Unverändert aufrecht bleiben die Müllentsorgung, die Straßenreinigungen und die Sperrmüllsammlungen der RIFA. Der Friedhof ist geöffnet, soziale Kontakte sollen eingeschränkt und der Mindesabstand von einem Meter zu anderen besuchern zwingend eingehalten werden.
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