Nach Schneechaos: Noch gibt es keine endgültige Entwarnung im Innviertel
INNVIERTEL. Umgestürzte Bäume als Herausforderung, für Dienstag kündigt sich Eisregen an.
Durch die heftigen und lang anhaltenden Schneefälle am Wochenende waren die Feuerwehren, die Mitarbeiter der Innviertler Straßenmeistereien, Pannendienste und auch die Stromversorger im Dauereinsatz.
"Es war intensiv, aber für uns kein außergewöhnlicher Winterdiensteinsatz", berichtet Peter Bauer, Dienststellenleiter der Straßenmeisterei Münzkirchen. Nicht nachvollziehen kann er die Kritik einiger Bürger, die sich darüber beschwerten, dass die Räumfahrzeuge den Schnee auf bereits geräumte Gehsteige oder Hauszufahrten geschoben haben. "Bei den Mengen an Schnee hatten wir zum Teil keine andere Möglichkeit. Für uns war es wichtig, dass die Straßen für den Verkehr geräumt wurden."
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Gab es am Wochenende noch zahlreiche Straßensperren, so hatte sich die Lage am gestrigen Montag bereits entspannt und alle Straßen waren wieder befahrbar. Dass es in den kommenden Tagen aufgrund der Schneelast durch umgefallene Bäume zu vereinzelten Straßensperren kommen könnte, kann Bauer nicht ausschließen und mahnt die Autofahrer zur Vorsicht, vor allem auf Nebenstraßen.
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Galerie ansehenViel zu tun hatten auch die Kameraden der Feuerwehren des Bezirks Schärding. Rund 220 Einsätze mussten abgearbeitet werden – meist ging es dabei um das Freimachen von Verkehrswegen, Dutzende Bäume mussten entfernt werden, berichtet Schärdings Bezirksfeuerwehrkommandant Alfred Deschberger.
Im Dauereinsatz waren die Feuerwehrmänner des Bezirks Braunau. Weit mehr als 350 Einsätze stehen zu Buche. Erschwert wurden die Arbeiten der rund 70 Feuerwehren durch Stromausfälle, wie Johann Treiblmaier, Einsatzleiter und Bezirksfeuerwehrkommandant-Stellvertreter, berichtet.
Gefährliche Arbeitseinsätze
"Das vergangene Wochenende war für unsere Mitarbeiter sehr intensiv, ganz ähnlich verlief auch der Wochenbeginn am Montag. Die Arbeiten sind aufgrund der umstürzenden Bäume durchaus gefährlich. Unsere Mitarbeiter wurden auch von einer externen Firma und von den Feuerwehren unterstützt. Ich danke allen für den Einsatz", sagte Friedrich Pöttinger, Geschäftsführer der Energie Ried.
Losgegangen sei es mit den Einsätzen am Samstag um vier Uhr früh. Tausende Personen waren kurzzeitig ohne Strom, am Abend gegen 18 Uhr waren wieder alle Energie-Ried-Kunden am Stromnetz. Hauptgrund für die zwischenzeitlichen Stromausfälle waren Bäume, die auf Stromleitungen gestürzt waren. In den kommenden Tagen sei noch einiges zu tun, "weil viele Stromleitungen vorerst nur provisorisch repariert werden konnten", sagt Pöttinger.
Vorsicht: Eisregen wird erwartet
Zum vorsichtigen Autofahren rät Schärdings Bezirksfeuerwehrkommandant Deschberger: "Am Dienstag erwarten wir Eisregen und Neuschnee." Auf den Straßen und auch Gehsteigen ist also große Vorsicht geboten.
"Es ist schwer abzuschätzen, wie ausgeprägt der Eisregen ausfallen wird", sagte Meteorologin Claudia Riedl von der GeoSphere Austria gestern im Gespräch mit den Innviertler Nachrichten. Es sei auf jeden Fall Vorsicht geboten. Nach einer frostigen Nacht ist am heutigen Dienstag tagsüber mit ganz leichten Plusgraden zu rechnen.
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