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Leerstände in der Rieder Innenstadt: "Es fehlt am Mut zur Investition"

Von Roman Kloibhofer, 14. März 2019, 09:44 Uhr
Leerstände in der Rieder Innenstadt: "Es fehlt am Mut zur Investition"
Mit einer Besichtigung des Taitl-Hauses wurde der Baukultur-Stammtisch in Ried eröffnet. Bild: Nico Schoßleitner

RIED. Das Thema "Bauen und Wohnen im baulichen Bestand der Innenstadt" stand beim Rieder Baukultur-Stammtisch vergangene Woche im Mittelpunkt. Viele Interessierte diskutierten über Leerstände und die Möglichkeit, diese zu füllen.

Moderator Franz Koppelstätter vom Architekturforum Linz hielt eingangs fest: "In der Rieder Innenstadt gibt es einen nicht zu leugnenden Leerstand bei Erdgeschoßflächen, aber auch in den Obergeschoßen gibt es großen Wohnleerstand". 263 Objekte in der Innenstadt wurden untersucht, davon standen in 94 die Flächen über dem Erdgeschoß teilweise oder komplett leer. Die Erdgeschoßflächen wurden in dieser Erfassung ausgenommen.

"Warum stehen die Obergeschoße leer?", fragte Franz Koppelstätter.

Es fehlt der Mut zur Investition

Als eine der Ursachen sprach Immobilienmakler Franz Meisenberger den "Mangel an Risikofreudigkeit der Objektbesitzer bei Investitionen" an: "Es ist niemand bereit, zu investieren!" Das bestätigte auch Baustadträtin Claudia Schoßleitner (ÖVP): "Die Pilotstudie, die die Leerstände erfasst, hat nicht nur die Erdgeschoßflächen, sondern auch die ersten, zweiten und dritten Obergeschoße betrachtet. Es gab dazu auch Befragungen der Liegenschaftseigentümer, warum diese nicht investieren. Die Antwort lautet: "Fehlender Mut!" Bürgermeister Albert Ortig sagte als Begründung für die Verlagerung der Wohnbauaktivitäten auf Stadtränder bzw. Umlandgemeinden: "Ein Stadthaus zu sanieren, ist weitaus teurer, als einen Neubau am Stadtrand zu errichten." Ohne Eigentümerwechsel bei Innenstadtobjekten sei vielfach keine Bereitschaft zur Investition vorhanden, sagte Ortig. "Ohne Lobbyismus wird es schwierig, hier Lösungen zu finden", so der Rieder Bürgermeister.

Zusammenschluss notwendig

Ein weiteres Hemmnis sei die Baustruktur in der Innenstadt. Viele verschiedene Hauseigentümer und zum Teil kleine Grundflächen würden konstruktive Maßnahmen nicht erleichtern. Stadtbaudirektor Gerald Muhr sagte: "Ried hat eine Tradition als Handelsstadt. Dementsprechend sind die Erdgeschoßflächen als Handelsflächen ausgerichtet und werden dafür genutzt. Es wird unumgänglich sein, diese Strukturen zu ändern. Etwa in der Form, dass man zwei, drei Häuser zusammenschließt." Dadurch könne man auch allfällige Aufschließungskosten in den Griff bekommen. "Die Eigentümer davon zu überzeugen, dass es nur über einen Zusammenschluss geht, die Leerstände zu revitalisieren und zu nutzen, wird schwierig", konstatierte ein anwesender Architekt. "Die Struktur der Innenstadthäuser hemmt, das Interesse von Investoren ist vorhanden", ergänzte Bürgermeister Albert Ortig.

Die erforderlichen Parkplätze für Innenstadt-Bewohner würde ein Innenstadt-Parkhaus (die OÖN haben kürzlich exklusiv berichtet) lösen, wie überhaupt das Parkplatzthema ein sehr wichtiges sei, sagte Ortig.

Auch die Frequenz in der Innenstadt wurde angesprochen. 22 neue Geschäfte im Stadtzentrum seien im Jahr 2018 eröffnet worden, sagte eine Vertreterin des Rieder Stadtmarketings und fügte hinzu: "Wir brauchen die Frequenz in der Innenstadt, um neuen Firmen die Zukunft sichern zu können." Architekt Werner Bauböck konkretisierte: "Die Leute wollen dort wohnen, wo die Infrastruktur vorhanden ist."

*

Bei den Architekturtagen am 24. und 25. Mai wird die Debatte weitergeführt. Auch die Innviertler Künstlergilde wird diesem Thema eine Ausstellung widmen.

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Autor
Roman Kloibhofer
Redaktion Innviertel
Roman Kloibhofer

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12  Kommentare
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rudolfa.j. (3.615 Kommentare)
am 04.04.2019 17:07

In Ried gabs den "Berger Schuster" den "Meissl" und den "Leeb Hummer" das waren die "DREI" von der Land und Stadt Bevolkerung geschätzten drei Hauser.da gibts jetzt nur noch einen davon

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( Kommentare)
am 31.03.2019 09:25

Zuerst ein Einkaufszentrum hinknallen und dann die Leerstände beweinen? Die Rieder haben schon vorher in Vöcklabruck gesehen was rauskommen wird und die Weberzeile trotzdem genehmigt.

Die Kapazunder im Land OÖ. haben dafür ein Einkaufszentrum in Ort im Innkreis abgewürgt, das die Rieder Innenstadt weniger entleert und Kunden aus dem benachbarten Bayern angezogen hätte.

In Vöcklabruck geht derweil die Post ab - in der VARENA !

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sachsalainen (450 Kommentare)
am 14.03.2019 19:45

Für mich als Hausruckviertler war Ried immer "die Einkaufs-
stadt".
Modegeschäfte wie "Moden Meissl" oder "Sport Krassler" waren
für mich Fixpunkte bei meinen Einkaufstouren.
Seit meinem Erlebnis bei einem Einkaufsversuch in der, für
die Rieder Einkaufsstadt so verhängnisvollen "Weberzeile",
ist Ried für mich als Einkaufsstadt gestorben.
Ich wollte mir in einem Texttilhaus Langarmhemden kaufen.
Dies wurde jedoch von der Verkäuferin mit dem Hinweis auf die
Sommermonate strikt abgelehnt.

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reibungslos (14.490 Kommentare)
am 14.03.2019 21:25

Das Kaufverhalten der Masse hat sich allerdings stark geändert. Und man verdient angesichts hoher Mieten und Personalkosten und niedriger Gewinnspannen nur mehr mit der Masse. Die Kunden kaufen, was gerade in der Aktion ist. Und spezielle Wünsche erfüllt man sich online. Dort gibt es alles ganzjährig in der Aktion. Die traditionellen Textilgeschäfte sind daher schon mit wenigen Ausnahmen verschwunden.

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Kochloeffel (882 Kommentare)
am 15.03.2019 09:03

Ein grosses Modehaus, welches erst vor ein paar Jahren einen
riesigen Neubau errichtet hat, ist auch mit einem kleinen Laden
vertreten. Man wird aber häufig auf das Stadtgeschäft verwiesen
weil im kleinen Laden natürlich das Angebot beschränkt ist.
Warum ist man dann in der Weberzeile vertreten ? Richtig -damit
kein Konkurrent dort ist.
Thalia - grosses Geschäft in der Stadt -relativ vollgestopft in der Weberzeile. Übrigens im ehemaligen Thalia -Laden eröffnet demnächst ein "Balkanischer Bäcker" was immer das ist, ich bin gespannt...
Leerstehendes Stadthaus - wäre das nichts für das umstrittene Sozialprojekt ?

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Fifi-Wuff (1.278 Kommentare)
am 14.03.2019 14:49

Das Konzept der "Begegnungszonen" ist völlig misslungen, die Innenstadt ist nicht einladend und ansprechend, die Parkplatzsituation wird mit einem "Parkhaus" auch nicht besser, andauernd sind irgendwelche Reparaturarbeiten an den tollen Bodenpflastern im Gange, nach 18 Uhr ist tote Hose in Ried, an einem Sonntag ist die Stadt leer und öde!

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hunkyDory (449 Kommentare)
am 14.03.2019 14:29

Wäre dies ein Artikel über Gmunden, hätten wir hier wieder 60+ Beiträge, schon irgendwie seltsam..

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diezeitheiltallewunden (8 Kommentare)
am 14.03.2019 13:54

In ein totes Pferd investiert man ja auch nicht mehr...
Solange von der Kommunalpolitik grundlegende Voraussetzungen für ein funktionierendes Stadtzentrum nicht oder nur zaghaft geschaffen werden (dazu gehört auch die Parksituation), wird auch der Wert der Innenstadt nicht ansteigen...und ebenso die Investitionen ausbleiben...

Vöcklabruck ist ja ebenso bereits am weg zur Geisterstadt

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reibungslos (14.490 Kommentare)
am 14.03.2019 21:21

Die Kommunalpolitik kann allerdings nichts mehr bewirken, da die Kunden bzw. Besucher Bedingungen erwarten, für die in einer alten Stadtstruktur ganz einfach viel zu wenig Platz vorhanden ist. Daher gibt es das Problem weltweit und noch keiner Stadt ist eine Lösung gelungen.

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futzi (1.538 Kommentare)
am 14.03.2019 11:14

Wäre doch was für Sprache und Co Nebensitz in Ried

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docholliday (8.188 Kommentare)
am 15.03.2019 07:29

Hier geht's um Leerstände und nicht um Deine unliebsame Freunde.

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rudolfa.j. (3.615 Kommentare)
am 14.03.2019 10:15

Diverse Vermieter sind noch nicht im der Realität angekommen. Die Mietpreis vostellungen sind immer noch zu hoch

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