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Er blickt Hunden und Katzen tief in die Augen und auf die Hüftgelenke

Von Roman Kloibhofer, 27. Juni 2019, 06:04 Uhr
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Bildergalerie Er blickt Hunden und Katzen tief in die Augen
Er blickt Hunden und Katzen tief in die Augen  Bild: VOLKER WEIHBOLD

UTZENAICH. Tierarzt Adalbert Fellner ist Spezialist für Augenkrankheiten und Gelenksuntersuchungen.

"Schaun’s her, da ist der Sehnerv!" Mit einer Spaltlampe leuchtet Tierarzt Adalbert Fellner ins Auge des Entlebucher Sennenhundes "Theo". Dieser lässt die Prozedur völlig entspannt und ungerührt über sich ergehen. Der Tierarzt streicht "Theo" sanft über den Kopf und sagt: "Mich hat noch nie einer gebissen. Wenn die Hunde bei mir am Tisch sitzen, haben sie alle Respekt vor mir!"

Augenuntersuchungen sind eines der Spezialgebiete des Innviertler Tierarztes. In der Ophthalmologie (Augenheilkunde) zählt Fellner zu den Spezialisten des Landes. Gerade für die Zucht bestimmter Rassen sind Untersuchungen der Augen auf erbliche Krankheiten besonders wichtig. "Theos" Atem geht ruhig, der Rüde wendet den Kopf nur selten zu seinem Herrchen. "Auch der Augendruck ist optimal", sagt der Tierarzt und erklärt: "Wenn der Druck zu hoch ist, kann das zum grünen Star führen – und der ist operativ nicht mehr zu beheben."

Ab Juli in Schwanenstadt

Rund tausend Augen-Operationen hat Adalbert Fellner in den vergangenen 43 Jahren in seiner Kleintierpraxis in Utzenaich durchgeführt. Ab 1. Juli wird er jeweils Dienstag und Donnerstag in der ANICURA Tierklinik in Schwanenstadt als Konsiliararzt in seinen Fachgebieten – neben der Augenheilkunde auch Hüftgelenksuntersuchung und -befundung – tätig sein. "Am Mittwoch bin ich weiterhin in Utzenaich für meine Patienten da", sagt Fellner.

Die Hüftuntersuchungen sind ebenfalls für die Zucht wichtig. Doch die Zahl der dafür ausgebildeten Tierärzte ist gering. "In Österreich gibt es nur fünf zertifizierte Befunder für genetisch bedingte Hüftgelenkskrankheiten", erklärt Adalbert Fellner. Die Klinik in Schwanenstadt biete mit Computertomographie und Magnetresonanzuntersuchungen als einzige in Österreich beste Verhältnisse dafür: "Da kann ich mich fachspezifisch intensiv betätigen!"

"Theo ist gesund", konstatiert der Veterinärmediziner und streicht ihm über den Hals. Der Hund erhält zur Belohnung einen Dentostick. "Jetzt kann er in Ruhe Zähneputzen", scherzen Kati und Hans-Peter und nehmen ihren "Burli", wie sie "Theo" liebevoll nennen, an die Leine.

Jetzt kommt "Romeo"

 

 

"Romeo" ist der nächste Patient und kommt aus Mettmach. Der zehn Jahre alte, rotfellige Kater leidet an einer Herpesinfektion am rechten Auge. Das Augenlid hat der Arzt beim vergangenen Besuch zugenäht: "Es gibt keinen Verband für das Auge, daher greift man zu dieser Methode", erklärt er. Der Kater leidet sichtlich unter der Infektion, aber auch er hält still und lässt die Behandlung geduldig über sich ergehen.

Eine Linse für den Kater

"Bei einer Herpesinfektion entsteht meist ein Hornhautgeschwür, das wir nun behandeln müssen", sagt Adalbert Fellner und ergänzt: "Wir brauchen eine Narkose!" Tierärztin Martina aus Polen – die Veterinärmedizinerin arbeitet seit vier Jahren in der Utzenaicher Kleintierpraxis – bereitet alles für die Narkose vor. Inzwischen spült Adalbert Fellner das Auge des Katers mit einer Speziallösung und erklärt: "Jede Grünfärbung zeigt Hornhautdefekte an."

Als Assistenzärztin Martina das Narkosemittel in den Venflon einleitet, dauert es nur kurz – dann schläft "Romeo" tief und mit offenen Augen. "Wir müssen das Auge ständig befeuchten", sagt Martina, während ihr Chef mit einer elektrischen Fräse die defekten Stellen der Hornhaut wegfräst. "Da, überall wo es leicht matschig ist, ist die Hornhaut abgestorben, das muss alles entfernt werden."

Zum Schutz und zur besseren Heilung setzt Adalbert Fellner dem Kater eine Linse ein, das Auge wird daraufhin zugetackert. Das sieht zwar brutal aus, ist aber der einzig wirksame Schutz, dass sich "Romeo" die Linse nicht selbst herauskratzt. "Die muss 14 Tage drinnen bleiben, dann nehmen wir sie heraus", erklärt Adalbert Fellner Romeos Besitzer Peter, der seinen schläfrigen Kater wieder sanft in den Käfig legt.

"Es gibt immer wieder schöne Fälle und Erfolge", sagt der 69-Jährige. Ans Aufhören denkt er noch nicht: "Ich freu mich jetzt auf die neue Tätigkeit in Schwanenstadt."

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Autor
Roman Kloibhofer
Redaktion Innviertel
Roman Kloibhofer

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