SP Andorf: Nach Abgängen Kritik aus eigenen Reihen an Bürgermeister
ANDORF. In der Andorfer SP musste fast das halbe Gemeinderatsteam nachbesetzt werden.
Andorfs Bürgermeister Peter Pichler und die SP-Parteiobfrau Roswitha Scheuringer mussten in den vergangenen Wochen fast das halbe SP-Gemeinderatsteam nachbesetzen. Es galt nicht nur, vier neue Gemeinderäte zu finden, damit wieder alle zehn Mandate vergeben sind. Auch ein neuer Stellvertreter für den Bürgermeister und ein neuer Fraktionssprecher mussten her.
Wie berichtet, haben sowohl Vizebürgermeister Paul Weidlinger als auch der Fraktionsobmann der Andorfer Roten, Hubert Witzeneder, mit Ende April ihre Ämter und Gemeinderatsmandate zurückgelegt. Aus persönlichen Gründen, wie es hieß. Aus der Partei ausgetreten sind sie nicht.
Nun Vize-Ortschefin
Roswitha Scheuringer wird Weidlinger als Vizebürgermeisterin nachfolgen. Die 59-jährige Pensionistin lässt offen, ob sie bei den Wahlen 2021 die Ortspartei als Bürgermeisterkandidatin anführen wird. "Da mach ich mir noch kein Kopfzerbrechen", erklärt die ehemalige ÖGB-Regionalsekretärin. Das sei noch in der Schwebe, meint Scheuringer weiter, schiebt aber dann doch ein "Sag niemals nie" hinterher.
Weiters wurde in der Fraktion beschlossen, dass Doris Lindlbauer, Johann Sperz, Johann Trautendorfer und Reinhard Köstlinger auf die frei gewordenen Gemeinderatsmandate nachrücken. Köstlinger wird zudem die Funktion des Fraktionsobmanns übernehmen. Amtlich werden diese Beschlüsse mit der Gemeinderatssitzung am 22. Juni.
Scheuringer sieht die Zukunft der SP Andorf jetzt wieder positiv. "Es wurde ja schon erzählt, dass sich der rote Gemeinderat auflöst", nimmt sie Scherze der vergangenen Wochen auf. Die erfahrene Regionalpolitikerin feiert in diesem Sommer ihr 30-jähriges Jubiläum als Andorfer Gemeinderätin.
Für die Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen 2021 werde sich die SP Andorf jedenfalls gut aufstellen, lässt sie auch die Mitbewerber wissen. Freiheitliche wie Volkspartei sind ebenfalls mit je zehn Mandaten im Gemeinderat vertreten.
Jüngster SP-Mandatar kritisch
Weitaus kritischer sieht der jüngste Andorfer SP-Gemeinderat die aktuelle Lage. Armin Schusterbauer sitzt seit 2015 für die SP im politischen Ortsgremium.
Davor war er eine Periode lang Ersatzgemeinderat. Die zahlreichen Abgänge und Rückzüge kompetenter Mitstreiter und Gemeindepolitiker, die gestalten wollen und können, bedauert er offen. Er spricht von einem wankelmütigen Kontrollanspruch des Ortskaisers Peter Pichler.
Dem kann der 32-Jährige nicht viel abgewinnen. Für eine starke Zukunft der Ortspartei brauche es etwas anderes als das "letzte Aufgebot", ist Schusterbauer, der als politischer Referent im Landtagsclub der SP tätig ist, überzeugt. Wortbrüchigkeiten und Intrigen hätten viel mehr zu den Rückzügen der engagierten Parteigenossen geführt als angebliche persönliche Gründe. Dieser Vorwand diente vor allem dem Schutz der Ortspartei
Gerade ihm liege die Partei und die Parteiarbeit für die Gemeinde so am Herzen, dass er diese Vorwände nicht länger gelten lassen und zu dieser offenen Kritik stehen will. Genauso wie zu eigenständigen Entscheidungen. Bürgermeister Pichler hatte zuletzt damit argumentiert, dass es in jeder Gruppe Meinungsverschiedenheiten gebe.
Die aktuelle Kritik aus den eigenen Reihen weist Pichler von sich und wirft seine erfolgreiche Arbeit für die Kommune in die Waagschale: "Andorf steht gut da." Eigentlich hätten sich die Roten für ihre gute Arbeit bei der letzten Wahl ein besseres Ergebnis verdient. Und: "Ich bin nicht anders als ich vorher war." Pichler verweist auf seine 15 Jahre im Amt.
"Zum Teil" hätten die Abgänge von Vizebürgermeistern und Fraktionssprechern berufliche Gründe gehabt, zeigt er sich dann etwas relativierend. Dass die aktuelle Gemeinderatsfraktion als "letztes Aufgebot" bezeichnet wird, nennt er "traurig". "Wir mussten schauen, dass wir wieder auf die Spur kommen." In seinem Team seien viele gute Leute, alte wie neue. "Das war Schritt eins", erkärt er in Richtung Gemeinderatswahlen in drei Jahren. "Was 2021 ist, da sag ich gar nichts dazu. Nur, dass ich nicht mehr antrete."
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Amtsmissbrauch?
59 Jahre? Eine junge Penionistin!
Die Frau war ÖGB Sekretärin.
Dafür wurde meiner Frau die Eröffnung gemacht sie müsse bis 70 arbeiten.
Dank AK dann doch nicht.