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930 Kilometer für ein Kinderlächeln

Von Elisabeth Ertl, 01. Juli 2021, 19:04 Uhr
930 Kilometer für ein Kinderlächeln
Müde, aber glücklich erreichten Daniel Hintermaier, Daniel und Florian Wilhelm sowie Peter Hohensinn (von links) das Ziel in Mörbisch Bild: privat

METTMACH, SANKT JOHANN AM WALDE, MATTIGHOFEN. Daniel und Florian Wilhelm sind vom Boden- an den Neusiedlersee geradelt (930 km, 9673 Höhenmeter) und haben dabei mehr als 12.000 Euro für bedürftige Kinder gesammelt

"Nichts ist hilfreicher als eine Herausforderung, um das Beste in einem Menschen hervorzubringen." Dieses Zitat von Schauspieler Sean Connery passt zu den Brüdern Daniel (35) und Florian Wilhelm (29) wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge. Der Mettmacher und der Saiga Hanser haben sich abgestrampelt, um für den Verein "Ein Lächeln für Kinder" Geld zu sammeln – und zwar im wahrsten Sinn des Wortes. Sie sind mit ihren Fahrrädern in sieben Etappen vom Boden- an den Neusiedlersee gefahren, haben dabei 930 Kilometer und 9673 Höhenmeter zurückgelegt und am Ende mehr als 12.100 Euro für bedürftige Kinder gesammelt. Die Idee schwirrte Daniel Wilhelm, der Mitglied des Mountainbike Clubs Arnberg ist, schon seit Jahren im Kopf herum, nun haben er und sein Bruder Taten folgen lassen.

Auf die Strapazen ihrer Tour haben sich die beiden Innviertler seit Oktober 2020 vorbereitet: zuerst indoor auf einer Walze, ab Jänner bei Wind und Wetter auf der Straße – mit dem Bike und laufend. In Summe haben die Brüder so tausende Kilometer und unzählige Stunden in die Vorbereitung investiert. Und dann war es endlich so weit: Am Sonntag, 13. Juni, um 12 Uhr machten sich die Innviertler von Bregenz aus auf den Weg.

930 Kilometer für ein Kinderlächeln
Auf den Großglockner wurden die Brüder von drei Vereinskollegen, darunter eine Kollegin, begleitet. Oben angekommen gab es ein Belohnungs-Seiterl. Bild: privat

Fahrendes Ersatzteillager

Verabschiedet wurden sie von den Gründern des Vereins "Ein Lächeln für Kinder" und ihren Freunden Daniel Hintermaier und Peter Hohensinn. Beide begleiteten die sportlichen Brüder mit einem Wohnmobil ("Es war unser fahrendes Ersatzteillager"), verköstigten sie und gaben auch sonst alles, um es ihnen so angenehm wie möglich zu machen. "Nebenbei" kümmerten sie sich um die Strecken- und Treffpunktplanung, die Präsentation ihrer Tour in den sozialen Medien, Sponsoren und anfallende Sonderwünsche. "Wenn sie rote kernlose Weintrauben wollten, dann haben wir die natürlich besorgt", sagt Peter Hohensinn.

Dank dieser und ähnlicher Aufmerksamkeiten, der positiven Resonanz der Leute und der moralischen und sportlichen Unterstützung von drei Vereinskollegen, die sie auf der schwierigen Etappe auf den Großglockner ("Das war unser Schicksalsberg") begleitet haben, gab es für Daniel und Florian Wilhelm nicht einen Moment, an dem sie ihr Vorhaben in Frage gestellt haben. Im Gegenteil.

930 Kilometer für ein Kinderlächeln
Die Brüder und ihr Team sammelten für den Verein „Ein Lächeln für Kinder“ mehr als 12.100 Euro. Bild: privat

"Der Schmäh ist vom ersten Tag an gelaufen und auch das ganze Drumherum hat gepasst. Wir hatten – im Gegensatz zu den Trainings – nicht einen Platten, konnten uns dank der Unterstützung von Daniel und Peter ganz aufs Radfahren konzentrieren und am Ende unseren coolen Roadtrip sogar richtig genießen", sagt Daniel Wilhelm. Der musste seiner künftigen Schwägerin vor der Abfahrt nur eines versprechen: "Dass ich meinen kleinen Bruder, der im Juli heiraten wird, gesund nach Hause bringe. Auch diesen Auftrag habe ich erledigt."

Neben all den unvergesslichen Momenten gab es eine Schrecksekunde. "Bei einer kurzen Pause habe ich mein Rad zu schnell niedergelegt. Mein Navi hat das als Sturz registriert und sofort meine Frau alarmiert. Sie ist ziemlich erschrocken, aber die Situation hat sich schnell wieder entspannt", sagt Daniel Wilhelm. Entspannt, das waren er und sein Bruder Florian auch, als es endlich, nach Tagen voller Hitze, lustigen Abenden am Campingplatz, Strapazen und Gegenwind in Richtung Mörbisch ging. "Dieses letzte Stück war sehr emotional. Am Ziel angekommen haben wir erst bemerkt, dass auch unser jüngerer Bruder und seine Freundin da waren. Sie haben uns mit einem Plakat empfangen. Ich hatte das schon gesehen, aber gar nicht mit uns in Verbindung gebracht", sagt Daniel Wilhelm.

930 Kilometer für ein Kinderlächeln
Vor dem Start in Bregenz war die Truppe noch ganz entspannt Bild: privat

Vor und zurück

Rückblickend hat jeder der vier Innviertler vom Abenteuer "Einmal quer durch Österreich" etwas Anderes mitgenommen. Bei Daniel Hintermaier ist es die Entschleunigung, bei Peter Hohensinn der Vorsatz, selbst wieder mehr Rad zu fahren und bei Daniel Wilhelm die Erkenntnis, was im Leben wirklich wichtig ist. "Durch diese Erfahrung bin ich viel ruhiger geworden, auch im Job", sagt Wilhelm, der kurz nach seiner Rückkehr gedanklich schon wieder weiterreist. "Die Woche war unvergesslich. Deshalb werden wir in absehbarer Zeit bestimmt wieder irgendetwas machen."

Wer die Brüder und den Verein "Ein Lächeln für Kinder" unterstützen möchte: Das Spendenkonto (IBAN AT37 3431 2000 0014 5482 mit dem Verwendungszweck "biken4kids") ist noch bis Mitte Juli geöffnet.

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Autorin
Elisabeth Ertl
Lokalredakteurin Innviertel
Elisabeth Ertl
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