Bundesländer-Klimareport: Oberösterreicher stoßen am meisten CO2 aus
WIEN. Der Klimareport von Global 2000 stellt einige positive Entwicklungen, aber auch deutlichen Nachholbedarf fest. Oberösterreich stößt pro Kopf am meisten CO2 aus.
"Teils werden ambitionierte Klimaziele gesetzt und erfolgreich Maßnahmen auf den Weg gebracht", so Global 2000 Klima- und Energiesprecher, Johannes Wahlmüller. An konsequenter Umsetzung mangle es aber noch vielfach.
Steigende statt sinkende Emissionen
In den meisten Bundesländern steigen die Treibhausgasemissionen, anstatt zu sinken. Steigender Energieverbrauch, ein hoher Anteil fossiler Heizungen, eine zu niedrige Sanierungsrate und überbordender Verkehr sind die größten Probleme, die rasch gelöst werden müssen", so Wahlmüller. Bei den Treibhausgasen herrscht jedenfalls Aufholbedarf, denn nur in den Bundesländern Kärnten, Vorarlberg, Niederösterreich, und der Steiermark wurden es gegenüber 2010 überhaupt sinkende Treibhausgasemissionen festgestellt, die aber zwischen zwei bis vier Prozent liegen und so zu gering seien, den stärksten Anstieg an Treibhausgasen gab es in Tirol mit 2,6 Prozent.
Oberösterreich hat höchste Pro-Kopf-Emissionen
Handlungsbedarf besteht auch bei den Pro-Kopf-Emissionen. Gemessen an den Pro-Kopf-CO2-Emissionen hat Oberösterreich (7,3 Tonnen), gefolgt von Kärnten (7,1) und Niederösterreich (7), die höchsten Werte. Die niedrigsten Pro-Kopf-Emissionen hat - begünstigt durch die städtische Lage, Wien mit 3,5 Tonnen.
Ziele nicht ambitioniert genug
Die Bundesländer hätten mittlerweile Klimaschutzprogramme aufgelegt und würden mit einzelnen Ausnahmen mittel- und langfristige Klimaziele verfolgen, doch nur im Falle Salzburg wurden bis 2030 Ziele gesetzt, die im Einklang mit der Klimawissenschaft stünden.
Große Anteile erneuerbarer Energien
Ein großes Problem sei der steigende Energieverbrauch, wobei in Salzburg (minus 6,3 Prozent), Wien (-4,8) und Vorarlberg (-2,4) Rückgänge erreicht wurden. Was erneuerbare Energien angeht, ist vor allem der Ökostromanteil in ganz Österreich durchwegs hoch: Spitzenreiter ist Vorarlberg (100 Prozent) gefolgt von Tirol (98,5) und Salzburg (94), sowie Kärnten (99,2 ) und dem Burgenland (96,). Schlusslicht ist Wien (22,2 Prozent), das als Großstadt klarerweise weniger Möglichkeiten habe, erneuerbare Energieanlagen zu errichten.
Eine zu geringe Sanierungsrate wurde in fast allen Bundesländern festgestellt, sie liege flächendeckend weit weg von den erforderlichen drei Prozent. Ebenso ein relativ hoher Anteil von Öl- und Gasheizungen der beim Spitzenreiter Niederösterreich bei 47,4 Prozent beim Schlusslicht Steiermark immer noch bei 28 Prozent liegt.
Oberösterreich bei klimafreundlichem Verkehr Schlusslicht
Der Verkehrssektor ist das ständige Sorgenkind der österreichischen Klimapolitik. Dieser Befund lässt sich laut Global 2000 auch an den Entwicklungen in den einzelnen Bundesländern klar ablesen. Zwar konnte in Wien der Anteil des Umweltverbundes (Öffentlicher Verkehr, Fahrrad, Fußwege) auf 75 Prozent gesteigert werden, abseits der Großstadt Wien hebt sich aber lediglich Vorarlberg mit einem Anteil des Umweltverbundes von 48 Prozent deutlich von allen anderen Bundesländern ab. Schlusslichter sind Oberösterreich (31 Prozent), das Burgenland (28) und Kärnten (23).