Lukas Pöstlberger: Ein Ausreißer sucht in Italien sein Heil
Radprofi Lukas Pöstlberger aus Schwanenstadt fährt ab heute beim Giro.
Er hat bewiesen, was für ein außergewöhnlicher Fahrer er ist.“ Worte, die Radprofi Lukas Pöstlberger vor wenigen Wochen runter wie Öl gingen. Denn sie kamen vom zweifachen Weltmeister Peter Sagan höchstpersönlich, nachdem der Schwanenstädter beim belgischen Eintagesklassiker „E3 Harelbeke“ für seinen gestürzten Teamkollegen die Kastanien aus dem Feuer holte.
Pöstlberger wurde starker Fünfter beim World-Tour-Rennen. „Mein größter Karriereerfolg“, sagt der 25-Jährige, der für die deutsche Equipe Bora-Hansgrohe ab heute auch beim Giro d’Italia in die Pedale tritt. Seine erste dreiwöchige Rundfahrt.
Und ein weiterer Meilenstein, den er seiner radsportlichen Vita hinzufügen kann. 2012 wurde er jüngster Straßen-Staatsmeister der heimischen Rad-Geschichte. Vor zwei Jahren dann der Gesamtsieg bei der Irland-Rundfahrt sowie ein Etappengewinn bei der Österreich-Tour, die ihm dann den langersehnten Sprung als Profi ins Ausland ebneten. Doch nicht immer lief es in Pöstlbergers Karriere rund. Schlüsselbeinbruch und Beckenfraktur musste er bereits überstehen, Verletzungspausen bremsten ihn ein. Aber immer wieder kam das Kämpferherz zurück.
In der Musikhauptschule belegte er als Zwölfjähriger das Freifach Mountainbiken, schnell wurde daraus mehr. Beim Radclub Lambach wurde der Rohdiamant unter den Fittichen von Landesverbands-Vizepräsident Walter Ameshofer und Bernhard Gerstbauer geschliffen, seinen Aufstieg setzte er dann bei den Teams in Wels und später Tirol fort. Wegen seiner angriffslustigen Fahrweise machte er sich seit jeher einen Namen. „Lukas ist immer für eine Spitzengruppe gut“, sagt sein sportlicher Leiter bei Bora und langjähriger Förderer, der Linzer Christian Pömer.
Als Ausreißer will er sich nun auch die kommenden drei Wochen in Italien in Szene setzen. Seine Frau Veronika drückt ihm daheim fest die Daumen.